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Gewaltige Pyramiden, prächtige Tempel und mysteriöse schriftliche Hinterlassenschaften zeugen vom goldenen Zeitalter der mächtigen Pharaonen. Die verschollene und rätselhafte Welt des Unas sendet unbekannte Botschaften durch die Sternentore. Die große Pyramide, das erhabenste Denkmal der Geschichte, von geheimnisvollen Baumeistern entworfen, die gar viel von den Rätseln unseres Universums wußten, ist das letzte der heute noch erhaltenen sieben Weltwunder der Antike. Die Ägypter waren vor 5000 Jahren zu exakten astronomischen und mathematischen Berechnungen fähig, die sie benötigten, um den genauen Ort und Ausrichtung der Pyramide zu ermitteln. Die Cheopspyramide orientiert sich exakt nach den vier Himmelsrichtungen, daß sich bestimmte Größenverhältnisse in ihrem Aufbau wiederholen und in unmißverständlicher Weise den Wert der Zahl Pi (3.14) wieder geben, und das mit einer Genauigkeit bis auf mehrere Dezimalstellen; daß ihre Hauptkammer in den Abmessungen den heiligen Dreiecken entspricht, jenen Dreiecken, die nach Platos “Timaios” als Bausteine des Kosmos zu gelten haben. Zudem ist es kein Zufall, daß die Winkel und Seitenflächen der Pyramide ein hochentwickeltes Verständnis für trigonometrische Werte bezeugen und daß ihre Gestalt genau den grundlegenden Größenverhältnissen des Goldenen Schnitts entspricht. Die ägyptische Hieroglyphen und die in Keilschrift überlieferten mathematischen Tafeln der Babylonier und Sumerer bezeugen, daß es um 3000 v. Chr. bereits eine hochentwickelte und exakte Wissenschaft gab und daß Pythagoras, Eratosthenes und Hipparchos, die als Begründer der Mathematik gelten, nur die Bruchstücke einer uralten Wissenschaft aufgriffen. Wie Stonehenge und anderen megalithischen, der Zeitrechnung dienenden Bauwerke, ist die Cheopspyramide auch eine Art Kalender, mit dessen Hilfe die Länge des Jahres einschließlich des schwer zu berechnenden Tagesbruchteils von 0,2422 gemessen werden konnte, und zwar mit einer Genauigkeit, wie sie uns ein modernes Teleskop ermöglicht. Die Erbauer kannten den genauen Umfang unseres Planeten und die mittlere Länge der Erdbahn. Sie waren vertraut mit der spezifischen Dichte des Planeten Erde, mit dem 26000-Jahre-Zyklus der sogenannten Präzession der Äquinoktien, der Fallgeschwindigkeit und der Lichtgeschwindigkeit. Die Pyramide des Cheops war Heiligtum, Kompaß, Weltenuhr, Kalender, Observatorium und ein Lehrbuch der Mathematik. Eine fantastische Reise zu den Geheimnissen der großen Pyramiden beginnt.
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Die Cheopspyramide erstreckt sich auf eine Fläche von fünf Hektar. Die Ebene wurde bis auf Zentimeter genau waagerecht eingeebnet. Es türmen sich etwa zweieinhalb Millionen Kalkstein- und Granitblöcke, die etwa zwei bis siebzig Tonnen wiegen, zu einem imposanten Wolkenkratzer auf. Als die Außenverkleidung aus poliertem Kalkstein noch vollständig erhalten war, muß die Pyramide wie ein phantastisches Bauwerk aus einer fremden Welt ausgesehen haben. Die Pyramiden in der Nachbarschaft unterstreichen diesen Glanz, weil der Kalkstein mit der Zeit immer glänzender und härter wird. Das Gizeh(Giza)-Komplex besteht aus der Pyramide des Cheops, dessen Nachfolger Chephren und von Chephrens Nachfolger Mykerinos. Dazu gesellen sich sechs kleine Pyramiden, die vermutlich für die Frauen und Töchter des Cheops erbaut wurden. Längs des westlichen Nilufers flußaufwärts reihen sich weitere hundert Pyramiden, alle mehr oder weniger verfallen, meist im Abstand von einem Breitengrad, aneinander. Der arabische Historiker Abd al-Latif berichtet, daß die Pyramide mit Schriftzeichen bedeckt war. Diese dürften ein Buch mit zehntausend Seiten gefüllt haben.
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Herodot, der die Pyramide um 440 v. Chr. besuchte, berichtet, daß die vier Seitenflächen vollständig mit einem Mantel aus polierten Kalksteinplatten bekleidet waren, dessen Fugen so dicht waren, daß man sie kaum sehen konnte. Um Christi Geburt waren die polierten Deckplatten in einem makellosen Zustand noch vollständig vorhanden und bedeckten die Gesamtfläche von ungefähr neun Hektar. An der Nordseite befand sich ein Eingang, der den Zugang zu einem sehr engen Stollen freigab. Das Tor bestand aus einer schwenkbaren Steinplatte, die aufgemacht werden konnte und sich genau in das Mauerwerk einfügte, daß sie nicht sichtbar war. Dieser Gang, mit einer Länge von 115 Metern, aus dem massiven Fels gehauen, führte in die Tiefe von etwa 50 Metern unter der Grundfläche der Pyramide. Im Laufe der Zeit ging das Wissen um das Tor ins Innere verloren.
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Abdullah al-Ma´mun, der Sohn von Harun al Raschid bestieg im Jahre 813 den Thron. Er gründete Universitäten, förderte Wissenschaften und machte Bagdad “Dar al-Salam” zu einer Stätte gelehrten Wissens und Forschens mit einer eigenen Bibliothek und einer Sternenwarte. Al-Ma´mun erfuhr, daß die Pyramide eine geheime Kammer mit Karten und Tabellen des Himmels und der Erde enthalte. Außerdem gäbe es wundersame Schätze und seltsame Gegenstände, wie z. B. “Waffen, die nicht rosten” und “Glas, das sich biegen läßt, ohne zu zerbrechen”. Bereits im Jahre 820 stellte der Kalif eine Gruppe von Ingenieuren, Baumeister und Handwerker zusammen, um sich Zugang ins Innere der Pyramide zu verschaffen. Da die Mannschaft den Eingang an der Nordseite nicht fand, trieben die Männer einen dreißig Meter langen Schacht in die Pyramide hinein. Durch Zufall stießen sie in der Tat auf den Eingangsschacht. Dieser Gang war 1,10 Meter breit, 1,20 Meter hoch und hatte eine Neigung von 26 Grad. Das Eingangsportal befand sich 15,25 Meter über der Basis. Die unterirdische Kammer enthielt allerdings nur Schutt, Dreck und Staub. Von der Südwand der Kammer ging ein enger, waagerechter Stollen aus, der nach 15,5 Metern endete.
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Im Fußboden befand sich ebenfalls ein Schacht, der 9,30 Meter tief war und nirgends hinführte. Man entdeckte jedoch einen großen prismenförmigen Stein, der aus der Decke des absteigenden Gangs herausgefallen war. Dieser Stein hatte ein Granitpfropfen verdeckt. Hier war wohl ein weiterer Gang, der aufwärts in das Innere der Pyramide führen mußte. Die Expedition versuchte, den Granitkoloß zu entfernen; aber er war zu fest verankert, von unbestimmter Länge und wohl mehrere Tonnen schwer. So trieben die Bergleute einen weiteren Stollen durch die weicheren Kalksteinblöcke. Am Granitklotz, der eine Länge von über 1,80 Meter hatte, vorbeigekommen, stießen die Arbeiter auf einen zweiten und dahinter auf einen dritten dieser Art. Hinter dem dritten Block befand sich ein Gang, der durch etliche Kalksteinblöcke gesichert war. Am Ende folgte ein aufsteigender Gang mit einem Steigungswinkel von wiederum 26 Grad. Dieser Gang war auch nur 1,20 Meter hoch und endete nach etwa fünfzig Meter in einem neuen waagerechten Gang. Am Ende gelangten die Leute in einen rechteckigen, mit Kalkstein verkleideten Raum. Der Raum besaß einen nicht eingeebneten Boden und eine Art Pultdach aus Kalksteinplatten. Weil die Araber ihre Frauen in Grabkammern mit giebelförmigen Decken bestatten, bekam die Grabkammer den Namen “Kammer der Königin”. Die Grabkammer hatte eine Länge von 5,5 Meter, war nahezu quadratisch und besaß lediglich eine leere Nische. Hier trieben die Arbeiter nochmals einen Stollen in die Wand. Gaben aber bald auf und gingen zu den Punkt, wo sie den niedrigen Aufwärtsgang verlassen hatten. Sie bemerkten die unheimliche Leere über ihren Köpfen. Die Löcher in den Wänden dienten offensichtlich zur Aufnahme von Querbalken, die andeuteten, daß einst der Aufwärtsgang weitergeführt worden war. Die Gruppe kletterte hinauf und befand sich alsbald in einer engen, aber etwa 8,5 Meter hohen Galerie. Sie hatte ebenfalls eine Steigung von 26 Grad und führte weiter in das geheimnisvolle innere der Pyramide. Zu beiden Seiten des Ganges befanden sich schmale, in regelmäßigen Abständen eingekerbte Rampen, deren Bedeutung rätselhaft ist. Nach 46.5 Meter gelangte die Expedition an einem riesigen, fast einen Meter hohen Steinblock, der den Weg versperrte. Dieser Block wurde zügig erstiegen und die Gruppe befand sich am oberen Ende der Galerie, auf einer Plattform von 1,85 mal 2.45 Metern. Nun folgte ein waagerechter Gang mit einer Höhe von nur einem Meter. Nach einen Sperrstein kamen die Leute in eine Vorkammer. Von dort wiederum durch einen kurzen Gang in die “Königskammer”. Die Kammer war 10,5 Meter lang, 5,2 Meter breit und 5,8 Meter hoch. Wände, Fußboden und Decke bestanden aus roten Granitblöcken, sorgfältig bearbeitet, geglättet und mit größter Präzession zusammengefügt. In der Mitte des Raumes befand sich ein offener Sarkophag aus poliertem, schokoladenfarbigen Granit. In diesem Sarkophag lag eine hohle Steinplastik mit menschlichem Zügen.
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Im Innern lag ein Mensch, der einen goldenen, mit Edelsteinen besetzten Brustharnisch trug. Auf der Brust lag ein Schwert (Excalibur!) von unschätzbarem Wert, und seine Stirn schmückte ein geschliffener Rubin von der Größe eines Eies, der hell wie das Tageslicht leuchtete. Außerdem trug die Steinplastik eine geheimnisvolle Inschrift, die niemand lesen konnte. Die Beschreibung deutet auf einen unbekannten Fremden aus dem himmlischen Norden der übermächtigen Götterwelt. Die Expedition hatte die erhofften Schätze nicht gefunden und beendete die Suche. Viele Jahrzehnte schlummerte die Pyramide so vor sich hin. Bis im 14. Jahrhundert die systematische Zerstörung der polierten Kalksteinverkleidung begann. Die Steinplatten wurden zum Bau von Brücken und der Errichtung von Moscheen verwendet. Das stufenförmige Kernmauerwerk wurde somit den zerstörenden Einflüssen von Wind, Regen und Sand ausgesetzt. Um der Pyramide häuften sich die Trümmer der Kalksteine. Schutt, Geröll und Sand verdeckten bald den Eingang des Stollens von Abdullah al-Ma´mun, seiner archäologischen Expedition.
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Girolamo Cardano, ein Mailänder Arzt und Mathematiker aus dem frühen 16. Jahrhundert, war überzeugt, daß es bereits vor den Griechen wissenschaftliche Erkenntnisse gegeben hatte und dass man schon Jahrhunderte vor den Alexandrinern den Begriff der Breitengrade gekannt und ihre Ausdehnung berechnet hatte. Pythagoras hatte ohnehin die Ansicht vertreten, daß die Maße des Altertums von ägyptischen Vorbildern abgeleitet worden seien. Im Jahre 1638 entschloß sich John Greaves, Mathematiker und Astronom, zu einer Reise in das Land der Pharaonen. Er wollte das Innere und Äußere der Cheops-Pyramide ausmessen und auch die Deklination und den genauen Ausgangspunkt der Sterne über der großen Pyramide feststellen. Die Erosion hatte die zwei mächtigen Querbalken freigelegt, die in das Mauerwerk eingelassen worden waren, um die bewegliche Deckplatte des Eingangs zu halten. Damit war der Weg in die Pyramide durch den absteigenden Gang völlig frei zugänglich.
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Bald kam Greaves zu der Stelle, wo der von al-Ma´mun angelegte Tunnel in den absteigenden Gang führte. Der Schutt, den die Araber nach der Zertrümmerung der in der oberen Passage angebrachten Sperrblöcke zurückgelassen hatten, versperrte ihm den Weg in das tiefe Innere der dunklen Grube des absteigenden Ganges. So machte er sich auf den Weg in den niedrigen aufsteigenden Gang. Greaves erreichte die Kammer der Königin und folgte der großen Galerie zur Königskammer. Mit einer drei Meter langen Meßlatte bestimmte er Länge, Breite und Höhe der Kammer und des leeren Steinsarges, dessen Länge er bis auf den tausendsten Teil eines Fußes bestimmte. Auf dem Rückweg entdeckte er, wie aus einer der beiden Seitenrampen ein Steinblock herausgebrochen worden war, und ein senkechter Stollen von dort nach unten in das weitere Innere der Pyramide führte. Der Stollen war rund neunzig Zentimeter weit, doch in die Seitenwände waren in kurzen Abständen jeweils zwei gegenüberliegende Vertiefungen eingelassen, dadurch konnte der Forscher etwa zwanzig Meter in die Tiefe hinabsteigen. Dort stand er nun in einer kleinen Kammer bzw. Grotte. Unterhalb der Grotte führte wiederum ein Stollen weiter in die unheimliche Dunkelheit. Dieser Weg blieb ihm allerdings verborgen. Beim Auf- und Abstieg der Pyramide zählte Greaves 207 Steinblöcke und berechnete daraus die Gesamtfläche des Bauwerks auf 146,6 Meter. Für die Grundfläche ermittelte er eine Länge von 211,23 Metern. Durch den Schutt am Fuße der Pyramide konnte er die ersten Steinschichten über dem Fundament nicht erfassen. In seiner “Pyramidographia” veröffentlichte er seine Forschungsergebnisse und wurde daraufhin zum Professor der Astronomie der Universität Oxford ernannt. Die Meßergebnisse brachten Isaac Newton auf einen bedeutsamen Gedankengang, daß beim Bau der Pyramide wahrscheinlich zwei verschiedene Arten von Ellen verwendet worden seien, nämlich eine profane und eine sakrale. Auf der Grundlage der Messungen in der Königskammer errechnete Newton, daß eine Elle von 20,63 englischen Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) einen Raum von 20 mal 10 Ellen ergab, also Längen mit gerader Zahl ( Memphiser Elle/profane Elle), während eine längere Elle 25 Zoll lang war. Diese sakrale Elle ( Umfang der Säulen im Tempel von Jerusalem) hatte eine Länge von 24,80 bis 25,02 Zoll.
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Im Jahre 1765 verbrachte der Engländer Nathaniel Davison seine Ferien in Ägypten. Unerschrockener als Greaves, versuchte er weitere Geheimnisse im Innern der Pyramide auf die Spur zu kommen. Es fiel ihm auf, daß an der höchsten Stelle der großen Galerie, ein mehrfaches Echo zurückgeworfen wurde. Er entdeckte eine etwa zwanzig Zentimeter weite, rechteckige Öffnung ganz oben in der Wand, unmittelbar unter der Decke. Durch diese Öffnung zwängte er sich in einen niedrigen Stollen hinein. In diesem Stollen kroch er etwa acht Meter vor und gelangte in eine ebenso niedrige Kammer. Er stellte fest, daß er sich oberhalb der Königskammer befand. Der Fußboden bestand aus neun roh behauenen Granitplatten, denen jede bis zu siebzig Tonnen wog. Mit diesen Granitplatten war die darunter liegende Königskammer abgedeckt. Überrascht stellte Davison fest, daß die niedrige flache Decke der von ihm entdeckten “Davisons Kammer” ebenfalls aus einer Decke solcher Granitplatten bestand. Die Gelehrten, insgesamt 175, die im Jahre 1798 mit Napoleon die Pyramiden erreichten, brachten weitere geheimnisvolle Rätsel ans Licht. Bei der Erforschung der Pyramide war Edmé-Francois Jomard besonders aktiv. Mit Hilfe von 150 Arbeiter gelang es ihm, den Sand und Schutt an die Nordost- und Nordwestseite des Bauwerks zu beseitigen. Die Terrasse, auf der die Pyramide errichtet worden war, brachte zwei flache rechteckige Vertiefungen von 3.05 mal 3.66 Meter, die in entsprechender Höhe etwa fünfzig Zentimeter tief in den gewachsenen Fels als Fundamente hineingehauen waren, zum Vorschein. Somit gab es nun zwei feste Punkte, von denen aus die Grundfläche der Pyramide ausgemessen werden konnte. Für die Basis wurde eine Länge von 230,902 Meter ermittelt. Die Stufenzählung ergab einen Wert von 144 Meter. Nach einfachen trigonometrischen Berechnungen ergab das für die Seiten der Pyramide einen Neigungswinkel von 51° 19´ 14´´und eine Höhe von 184,722 Meter. Bei dieser Berechnung wurde die fehlende Außenverkleidung allerdings nicht berücksichtigt. Laut Eratosthenes und Hipparchos hatte das Stadion der alexandrinischen Griechen eine Länge von 185,5 Meter, was in etwa der errechneten Seitenlänge entsprach. Im Studium der klassischen Schriften ermittelten die Forscher, daß ein Stadion von sechshundert Fuß als der sechshundertste Teil eines geographischen Breitengrades betrachtet wurde. Die weitere Berechnung zeigte nun, daß ein geographischer Grad auf der ermittelten Breite von Ägypten 110827.68 Meter mißt. Teilt man diese Zahl durch sechshundert, so bekommt man den Wert von 184,712 Meter. Waren die Ägypter imstande, ihre Maßeinheiten (Stadion, Fuß, Elle) von der Größe der Erde abzuleiten!. Wurde der Umfang der Grundfläche der Pyramide so festgelegt, daß dieser einer halben Minute eines Längengrades entsprach? Multiplizieren wir die Grundfläche der Pyramide mit 480 und erhalten somit die Ausdehnung eines geographischen Grades? Jomard teilte die 110827 Meter, die für einen Grad berechnet wurde, durch 480. Das ergab in der Tat 230,8 Meter und stimmte eben bis auf 10 Zentimeter mit der Länge der Grundfläche der Cheops-Pyramide überein. Nun mußte noch die Elle gefunden werden, um die Übereinstimmung mit den Maßen zu überprüfen. Nach Herodot bestand ein Stadion mit einer Länge von sechshundert Fuß aus vierhundert Ellen. In der Tat braucht nur die Seitenhöhe durch vierhundert geteilt zu werden und man erhält die ägyptische Elle von 0,4618 Meter. Auch hatten die Landvermesser Napoleons herausgefunden, daß die Pyramide genau nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet war und daher den durch den Scheitelpunkt der Pyramide gehenden Meridian als Ausgangspunkt für ihre Messungen benutzt. Dieser Meridian teilte das Nil-Delta in zwei genau gleiche Teile. Die durch die Pyramide gezogenen rechtwinklig zueinander stehenden Diagonalen umschlossen das gesamte Delta. Die Ägypter waren im Besitz einer hochentwickelten Wissenschaft und haben ihre Kenntnisse in der Geometrie der Pyramide überliefert.
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Ein sensationeller Fund gelang den Franzosen in der Nähe der Stadt Rosette. Die etwa neunzig Zentimeter große Dioritplatte, mit ihrer dreisprachigen Inschrift, ermöglichte bald das Rätsel der ägyptischen Hieroglyphen zu lösen. Jean-Francois Champollion konnte die Schriften enträtseln und das Tor der geheimnisvollen ägyptischen Geschichte öffnen.
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Ein weiterer Forscher oder auch “Schatzsucher” kam aus Genua. Dieser Kapitän Caviglia bestritt seinen Unterhalt, indem er reichen Europäern hilfreich war, die Gräber der Pharaonen auszurauben und ihren Durst auf echte ägyptische Altertümer zu befriedigen. Er war darauf versessen, die letzten Geheimnisse der Pyramiden zu lüften. Bald versuchte er die Trümmer der Granitblöcke, die al-Ma´muns Männer in den absteigenden Gang hinterlassen hatten, zu beseitigen. Auf der Westseite des absteigenden Ganges erblickte er eine niedrige türartige Öffnung. Dahinter befand sich eine Art von Tunnel, der mit Geröll verstopft war. Gaviglia hatte das untere Ende des “Versorgungsschachtes” gefunden. Er machte sich daran, dieses Loch nach oben auszumessen und gleichzeitig das Rätsel des Schachtes zu lösen. Doch warum und wann dieser Schacht gerade an dieser Stelle erbaut worden war, zu welchem Sinn und Zweck und in welchem Namen, blieb ihm verborgen. Howard-Vyse ein Enkel de Earl of Stafford, übernahm nun die technische Leitung bei den Grabungen. Er zählte zu jenen Männern, die niemals auf einem Wege umkehren, den sie einmal beschritten haben. In der “Davison-Kammer” entdeckte er einen Spalt in der Decke. Howard-Vyse schloß daraus, daß sich über der Decke eine zweite Kammer befand. Schon machten sich seine Arbeiter mit Hammer und Meißel ans Werk. Auch brachten die Arbeiter Pulverladungen an, das zwar besonders gefährlich war, doch als der Staub sich legte, stellten sie fest, daß sie sich tatsächlich einen Zugang zu einer zweiten Kammer verschafft haben. Der Fußboden der Kammer bestand aus neun Granitblöcken, von denen jeder über fünfzig Tonnen wog. Da Howard-Vyse einst unter Wellington diente, nannte er die neu entdeckte Kammer “Wellington Kammer”. Etwa neunzig Zentimeter über ihnen befand sich wiederum eine Fläche aus acht Granitblöcken. In der Überzeugung, daß es noch weitere Kammern gäbe, wurden die Arbeiten fortgesetzt. Tatsächlich wurden drei weitere Kammern entdeckt.
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Die oberste Kammer war mit großen Kalksteinblöcken giebelförmig abgedeckt. Die gefundenen Kammern wurden nach Admiral Nelsons Frau “Lady Arbuthnot” und “Oberst Campbell”, dem englischen Konsul in Kairo, benannt. An den Innenwänden der oberen Kammern befanden sich medaillonartige Zeichnungen in roter Farbe, sogenannte “Kartuschen”. Durch den “Stein von Rosette” konnte von Ägyptologen ermittelt werden, daß eine der Kartuschen das Zeichen für “Chufu” war, den man für den zweiten Pharao der Vierten Dynastie hält. Im Griechischen lautet sein Name “Cheops”. Vermutlich waren die fünf übereinanderliegenden Kammern eingebaut worden, um die Decke der Königskammer vom Druck der gewaltigen Steinmassen über ihr zu entlasten. Bereits Greaves hatte die etwa 13 Zentimeter breiten Öffnungen in der Königskammer entdeckt. Erst Howard-Vyse erkundete die Außenwände der Pyramide und fand dort zwei ähnliche Öffnungen. Es stellte sich heraus, daß diese Schächte durch das Mauerwerk in die Königskammer führten. Sie dienten der Belüftung und hielten die Temperatur in der Kammer konstant auf 20 Grad Celsius, unabhängig von er Außentemperatur während der verschiedenen Jahreszeiten. Weiterhin fand Howard-Vyse zwei der ursprünglichen polierten Kalksteinblöcke der unterste Lage des Pyramidenmantels noch an ihrer alten Stelle. Dies ermöglichte eine genauere Messung des ursprüngliche Böschungswinkels der Pyramidenflächen. Die etwa eineinhalb Meter hohen, zweieinhalb Meter breiten und dreieinhalb Meter langen Blöcke wiesen einen Winkel von 51° 51´auf. Die Länge der Grundkante der Cheops-Pyramide betrug nach neusten Messungen 232,74 Meter. Die Höhe betrug von der Spitze der allerdings fehlenden Kappe bis zur Mitte der Grundfläche 147.9 Meter.
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John Taylor, ein begabter Mathematiker und Amateurastronom, wollte herausfinden, ob der Schaffung des Bauwerks geometrischen oder mathematischen Formeln zugrunde lagen. Warum haben die Erbauer der Pyramide für die Böschung der Seitenflächen einen Winkel von 51° 51´ ausgewählt und nicht einen solchen von 60°, wie dies einen gleichseitigen Dreieck entsprochen hätte. Taylor baute sich genaue maßstabgerechte Modelle der Pyramide und kam zum Schluß, daß nach dem Bauplan der gesamte Flächeninhalt der vier Pyramidenseiten dem Quadrat der Pyramidenhöhe entsprechen sollte. So stellte die Cheops-Pyramide eine einzigartige geometrische Konstruktion dar. Weiter fand der Forscher heraus, daß es den Anschein hat, als ob die Höhe der Pyramide im gleichen Verhältnis zum Umfang ihrer Grundfläche steht wie der Radius eines Kreises zu seinem Umfang. Also, wenn man den Umfang des Grundquadrats der Pyramide durch ihre doppelte Höhe teilt, erhält man als Quotienten 3,144, eine Zahl, die dem Wert “Pi” (3,14139...) bemerkenswert nahe kommt. Bislang war das älteste Zeugnis dafür, daß die alten Ägypter den Wert “Pi” kannten, der sogenannte “Papyrus Rhind”, der aus der Zeit von etwa 1700 v. Chr. stammt und im Britischen Museum lagerte. Hatten die Erbauer die Ausdehnung eines geographischen Breitengrades gemessen und diese dann zur Ermittlung des Erdumfanges mit 360 multipliziert! Mit dem Wert und der Funktion “Pi” hätte sich daraus die Länge des “Polradius” bestimmen lassen. So wußten die Baumeister, daß die Erde eine Kugel ist und so sollte der Umfang des Grundquadrats der Pyramide dem Umfang der Erde vom Äquator und ihre Höhe der Entfernung des Mittelpunkts der Erde vom Pol entsprechen. Die Bewohner des alten Ägypten haben ein System von Längenmaßen gehabt, das auf den richtigen sphärischen Dimensionen unseres Planeten beruhte, und zwar mit einer Einheit, die nur um ein Tausendstel vom englischen Zoll abwich. Hier wird die Verbindung zur megalithischen Kultur sichtbar. Völker in grauer Vorzeit hatten ein Wissen von der wahren Gestalt unseres Planeten. Die Erde ist keine wirkliche Kugel, und jeder Längenkreis hat somit eine verschiedene Größe. So ist der französische Metermaß (der vierzigmillionste Teil eines Erdmeridians) eigentlich kein realistisches Längenmaß. Also nehmen wir den normalen englischen Zoll, der amtlich als Länge von drei aneinandergereihten und aus der Mitte einer Ähre entnommenen Gerstenkörnern berechnet worden war, verlängern ihn um nur ein Tausendstel; dann erhalten wir eine wahrhaft wissenschaftliche, der Erde entsprechende Längeneinheit, die genau den fünfzigmillionsten Teil der Polachse der Erde darstellt. Es ist nicht leicht, den Ursprung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erklären. Wie ist das Verhältnis zwischen der “heiligen Elle” und dem Erdumfang oder das Verhältnis zwischen der Hemisphäre und der Pyramide! In der Cheops-Pyramide und vielen megalithischen Bauten ist dieses Wissen auf spektakulärer Weise für die Ewigkeit überliefert.
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Nachdem Taylor 1864 starb, versuchte sich Piazzi Smyth, Mitglied der Royal Society in Edinburgh, weitere Messungen und Berechnungen an der großen Pyramide vorzunehmen. Es war der Überzeugung, daß die “sakrale Elle” (25,025 englische Zoll), von den Erbauern der Pyramide benutzt wurde. Weiter vertrat er die Ansicht, daß Mose dieselbe Länge beim Bau der Stiftshütte und Noah beim Bau der Arche verwendet habe. Letztlich hätten die Bewohner der britischen Inseln diesen “heiligen” Zoll in ihrer Frühzeit übernommen und durch die Jahrhunderte bewahrt (Gral).
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Der von Herodot überlieferte Name “Cheops” (altägyptisch Chufu) bezeichnete einen Pharao in der altägyptischen 4. Dynastie. Seine Regierungszeit wird auf 2620 bis 2580 v. Chr. datiert. Sein Vater Snofru war der erste Pharao der 4. Dynastie. Er herrschte von 2670 - 2620 v. Chr. und schuf drei monumentale Pyramiden. Die Mutter von Cheops war Hetepheres I. Cheops war verheiratet mit Merititis I, einer Tochter Snofrus, sowie mit Henutsen und noch weitere Frauen. Als Söhne gelten Radjedef (Pharao 2580 - 2570 v. Chr.), Chephren (Pharao 2570 - 2530 v. Chr.) sowie Babaef, Hordjedef und Minchaef. Cheops nannte seine Pyramide “Achet Chufu”, was “Horizont des Cheops” bedeutet. Der Horusname des Chufu: Medjedu = Der (die Feinde) zerdrückt. Um den Neigungswinkel des absteigenden Ganges der Cheops-Pyramide zu ermitteln, hatte Smyth einen Neigungsmesser mit einem Kranz aus Rotguß konstruiert. Auf dem Kranz, etwa zwanzig Zentimeter im Durchmesser, waren im Abstand von 10 Sekunden Striche gesetzt und zusätzlich mit drei verschiebbaren Meßstabzusätzen, sogenannten Nonien, versehen. Die Messung ergab ein Neigungswinkel von 26° 27´. Wochenlang maß Smyth das Innere der Pyramide aus, berechnete die Winkel und das Gefälle. Der Sarkophag schien bewußt an einem Ort mit gleichmäßiger Temperatur und gleichbleibenden Luftdruck aufgestellt worden zu sein. In Tausenden von Jahren gab es keinen Anschein einer Zersetzung an den polierten Wänden des Sarges. Auch für genaue astronomische Messungen hatte Smyth die erforderlichen Instrumente. Smyth erstieg die Pyramide und ermittelte unter Berücksichtigung der Gravitationskraft für die geographische Breite der Cheops-Pyramide einen Wert von 29° 58´ 51´´.
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Er kam zu dem Schluß, daß die Cheops-Pyramide nicht genau auf dem 30. Breitengrad errichtet worden war, weil die Baumeister die Berechnung der Lichtstrahlen durch die Erdatmosphäre, die sogenannte Refraktion, berücksichtigt hatten, deren Betrag genau die Differenz zwischen 29° 58´ 51´´ und 30° entspricht. Smyth führte diese Abweichung später auf eine allmähliche Verschiebung der geographischen Breite zurück, die in Greenwich mit 1,38´´pro Jahrhundert bestimmt wurde. Schon Caviglia und Howard-Vyse waren erstaunt, daß in dem kleinen Himmelsausschnitt, der in der Außenöffnung des absteigenden Ganges sichtbar war, der Polarstern beobachtet werden konnte. Die genaue Ausrichtung der Pyramidenseiten nach den vier Himmelsrichtungen übertraf die Präzision der Sternwarte des dänischen Astronomen Brahe im 16. Jahrhundert.
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Die Konstrukteure konnten aus der Tiefe des absteigenden Ganges einen Zirkumpolarstern beobachten und dadurch einen Meridian festlegen. Smyth nahm den Winkel von 26° 27´, den er für die Neigung des absteigenden Ganges ermittelt hatte, von der er die auf 30° angesetzte Breite der Pyramide abzog (geographische Breite eines Ortes = Polhöhe) und erhielt somit einen Winkel von 3° 43´. Er stellte fest, daß “Alpha Draconis” im Sternbild des Drachen in den Jahren 2123 v. Chr. und 3441 v. Chr. auf seinem unteren Kulminationspunkt 3° 43´ vom Himmelsnordpol entfernt gewesen war. Wenn die Grundsteinlegung der Pyramide um Mitternacht des Äquinoktiums im Jahre 2170 v. Chr. erfolgt wäre, als Alpha Draconis am Meridian der Cheops-Pyramide unterhalb des Poles war, dann hätte oberhalb des Poles Alkyone im Sternbild der Plejaden seinen Meridiandurchgang gehabt. Da viele Völker den Beginn ihres Jahres ab Anfang November rechneten, wo die Plejaden und der äquinoktiale Herbstpunkt um Mitternacht auf einen Meridian liegen, ist die Herbstnachtgleiche des Jahres 2170 v. Chr. der Zeitpunkt bei der Grundsteinlegung der Cheops-Pyramide ermittelt. Zudem betätigte Smyth die Berechnungen Taylors, wonach die Höhe der Pyramide so festgelegt wurde, daß sie sich zum Umfang ihres Grundquadrats wie der Radius eines Kreises zu seinem Umfang verhält. Piazzi Smyth beobachtete mit einem sehr genauen Theodolit gegen den Himmel die Silhouette aller Steinblöcke, die sich ursprünglich hinter der Kalksteinverkleidung befunden haben.
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Mir dieser Methode erhoffte er sich noch genauere Meßergebnisse für den Neigungswinkel der Verkleidung und kam aufgrund zahlreicher Berechnungen schließlich aus den Größenverhältnissen der Pyramide auf den Wert: 3,14159 (Pi). Weiter stellte Smyth fest, daß eine Seite der Grundfläche der Pyramide kürzer war, als bisher angenommen. Smyth ermittelte einen Mittelwert von 232,15 Meter, der einem Jahr von 365,2 Tagen entsprach. Das bedeutete, daß der “Pyramidenzoll” nicht nur eine Norm für lineare Messungen darstellte, sondern auch eine für Zeitmessungen war. Verdeutlicht durch die Erde selbst, die sich einmal am Tag um ihre Polarachse dreht.
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Könige, Adlige und ranghohe Beamte ließen sich vor der Ära des Pyramidenbaus in nahezu rechteckigen, etwa dreieinhalb Meter hohen Lehmziegelgräber mit Flachdach bestatten, die man heute “Mastabas” nennt. Die älteste bekannte Pyramide, die Stufenpyramide von Sakkara , wurde von Pharao Djoser, dem zweiten Pharao der 3. Dynastie (2720 - 2700 v. Chr.) errichtet. Der Baumeister “Imhotep” umgab die 62,18 Meter hohe Pyramide mit einem riesigen Komplex von Festhöfen und weiteren Kultbauten.
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Außerdem versah er die Anlage mit einer etwa anderthalb Kilometer langen und zehn Meter hohen Schutzmauer. Dieser Pyramidenkomplex ist der größte aller ägyptischen Pyramidenbauten überhaupt. Die Pyramide wurde in sechs Bauphasen errichtet. Die Djoser-Pyramide von Sakkara hat ein Basismaß von 212 mal 109 Meter und die ursprüngliche Höhe belief sich auf 62,50 Meter. Die Grabkammer wurde in einem 28 Meter tiefen Schacht angelegt. Sie weist die Maße 7 mal 7 Meter auf und der Zugang erfolgte von einer darüber liegenden Kammer durch ein kreisrundes Loch mit einem Durchmesser von einem Meter. Der Zugang zur Grabkammer wurde mit einem 3,5 Tonnen schweren Granitblock verschlossen.
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Die Stufenpyramide von Meidum wurde von Pharao Snofru (2670 - 2620 v. Chr.) in drei Bauphasen errichtet. Die Neigung der Pyamidenflächen war mit 51° 50´´ steiler als bei der roten Pyramide. Durch die letzte Erweiterung wuchs die Basislänge auf 147 Meter und die Höhe auf 93,5 Meter, was sie zur fünfthöchsten Pyramide in Ägypten machte. Der Pyramidenkomplex wurde von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben (Ausdehnung: 236m mal 218m). Der Eingang zur Pyramide befindet sich auf der Nordseite in einer Höhe von 18,5 Meter. Der absteigender Gang von 1,5 Meter höhe und 0.85 Meter breite führt in eine erste Gangkammer. Diese Kammer ist 2,60 Meter mal 2,20 Meter groß. Von dort geht es weiter in die zweite Gangkammer, die etwa die gleichen Maße hat (2,65m mal 2,10m).
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Beide Kammern haben flache, aus Steinplatten bestehende Decken. Nach der zweiten Gangkammer folgt ein 4,55 Meter langer Gang zu einem senkrechten Schacht, der zur Grabkammer führt. Die Grabkammer ist 5,90 Meter lang und 2,65 Meter breit. Die Höhe beträgt 5,05 Meter. Die Grabkammer ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet und hat ein Kragsteingewölbe. Dadurch wird der Druck des Mauerwerks seitlich abgeleitet. Ein Sarkophag wurde in dieser Pyramide nicht gefunden.
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Die Knickpyramide von Dahschur wurde ebenfalls vom ersten Pharao der 4. Dynastie um 2650 v. Chr. errichtet. In der ersten Bauphase Betrug der Neigungswinkel dieser Snofru-Pyramide 58°. Die steile Pyramide von 157 Meter Basislänge hätte eine Höhe von 125 Meter erreicht. Aus Gründen der Stabilität wurde der Bau unterbrochen. Di zweite Bauphase reduzierte den Neigungswinkel auf 54° und damit wuchs die Basislänge auf 188 Meter an. auch hier wurde der Bau bei einer Höhe von 49 Metern abgebrochen. In der dritten Bauphase wurde der Winkel auf 43° reduziert. So entstand eine Knickpyramide mit eine Gesamthöhe von 105 Metern. Im Innern befinden sich zwei Grabkammern. Der Eingang zur unterirdischen Grabkammer befindet befindet sich an der Nordseite in 11,80 Meter höhe. Eine 25° steiler und 74 Meter langer absteigender Gang mit einer Höhe von 1,05 Meter und eine Breite von 1,10 Meter, führt in eine Vorkammer. Die Kammer ist 5,40 Meter lang, 1,10 Meter breit und 12,60 Meter hoch.
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In einer Höhe von 6,50 Meter folgt die erste Grabkammer. Durch die Kragsteindecke erreicht sie eine Höhe von 17,20 Meter. Die Kammer hat eine Grundfläche von 4,96 Meter mal 6,30 Meter. Auch hier wurde kein Sarkophag gefunden. An der südlichen Seite des Gewölbes folgt in 12 Meter Höhe ein Verbindungsgang zum oberen Kammersystem. Der Haupteingang zu diesen Kammern befindet ich auf der Westseite in 33,32 Meter Höhe. Ein 67,66 Meter langer absteigender Gang führt in das Innere der Pyramide. Auf dem letzten Teilstück ist der nun waagerechte, noch 20 Meter langer Gang mit zwei Sperren versehen. Die Grabkammer mißt 7,97 mal 5,26 Meter und 16,50 Meter hoch.
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Die “Rote Pyramide” von Dahschur wurde auch vom Pharao Snofru errichtet. Sie ist mit einer Höhe von 104 Meter die drittgrößte Pyramide Ägyptens. Der Neigungswinkel der Seitenflächen beträgt 43° 22´, was der flachste Neigungswinkel bei den ägyptischen Pyramiden ist. Die Basislänge beträgt 220 Meter (420 Königsellen). Der Eingang befindet sich auf der Nordseite in einer Höhe von 28 Meter. Er ist 4 Meter von der Mittelachse nach Osten verschoben. Der absteigende Gang führt 62.63 Meter in einen Winkel von 27° bis zu Pyramidengrundfläche. Dieser Gang ist nur 0,91 Meter hoch und 1,23 Meter breit. Eine Passage führt in die erste Vorkammer. Sie ist 8,36 Meter lang und 3,65 Meter breit. Die Höhe des Kragsteingewölbes beträgt 12,31 Meter. Ein drei Meter langer Gang führt in die zweite Vorkammer, die sich in der Pyramidenmitte befindet. Die Größe entspricht der ersten Vorkammer. In 7,6 Meter Höhe folgt ein weiterer 7 Meter langer Gang, der zur Grabkammer führt. Die Grabkammer ist 8,55 Meter lang und 4,18 Meter breit. Sie hat ebenfalls in Kragsteingewölbe und hat eine Höhe von 14,67 Meter.
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Im November 1880 schiffte sich William Flinders Petrie nach Ägypten ein. Er hatte von seinem Vater konstruierte Sextanten, Theodolite und Nonien im Gepäck. Die erste Aufgabe, die sich Petrie stellte, war eine genaue Triangulation des gesamten Plateaus von Giseh, die alle drei großen Pyramiden wie auch die umliegenden Tempel und Umfassungsmauern des gesamten Komplexes berücksichtigte. Bald begannen auch die Messungen im Innern der Cheops-Pyramide. Um die Geradlinigkeit de Seitenwände des absteigenden Ganges zu überprüfen, beobachtete er den Polarstern während der größten östlichen und westlichen Elongation (Winkelabstand von der Sonne). Die durchschnittliche Abweichung von der Geraden betrug nur 0,05 Zentimeter auf einer Strecke von 45,72 Meter. Die Länge der Königskammer verhielt sich zum Umkreis um ihre Seitenwand wie 1 : 3,14159(Pi). Die Proportionen der Kammer entsprachen somit den beiden pythagoreischen Dreiecken 3 : 4 : 5 und 2 : Wurzel aus 5 : 3. Durch sorgfältige Untersuchung des Sarkophags ermittelte Petrie, daß Sägen mit 274 Zentimeter langen Sägeblättern benutzt wurden, deren Zähne aus harten Edelsteinen bestanden. Mit solchen Sägen war die Sargwanne aus einem einzigen Granitblock herausgeschnitten worden. Zur Aushöhlung nahmen die Erbauer Bohrer mit Bohrköpfen, die ebenfalls aus harten Edelsteinen, vermutlich Diamanten, bestanden. Zum durchschneiden des Granits war ein Druck von zwei Tonnen auf den Bohrer erforderlich. Die Baumeister verfügten über unglaubliche Kenntnisse und Techniken. Das Verblüffendste dabei ist, daß auch die offizielle Ägyptologie darüber informiert ist, und sich trotzdem ausschweigt. Petrie gelang es, einige Verkleidungsstücke und dazu ein Stück des Fundaments freizulegen. Einige Steine wogen über fünfzehn Tonnen. Die Stirnflächen waren fugenlos aneinandergefügt worden. Die Mörtelschicht war nur 0,05 Zentimeter dick. Bei einer Gesamtlänge von 1,80 Meter betrug die durchschnittliche Abweichung der Verkleidungssteine von der Geraden und einem rechten Winkel nur unglaubliche 0,025 Zentimeter.
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Dies zeugt von einer Präzisionsarbeit , wie sie selbst von modernen Feinmechanikern nicht übertroffen wird. Petrie war der Meinung, daß die Seitenlänge der Pyramide nicht vom Fundament ihrer Ecksteine aus gemessen werden dürfe. Er begann seine Messungen vom fast sechzig Zentimeter höher gelegenen Niveau der Pflasterung aus. So kam er auf eine Seitenlänge von 230,35 Meter. Hiermit widersprach Petrie der Theorie Smyths, wonach die Pyramide auf der Grundlage einer “Pyramidenelle”von 63,5 Zentimeter entworfen worden war. Petrie gelang somit der Nachweis, daß Baumeister von einer “königlichen Elle” von 52,4 Zentimeter ausgegangen waren.
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Die Ägyptische Altertümerverwaltung hat nach dem Einsatz der High-Tech-Fahrzeuge “Upuaut” und “Pyramid Rover” mit Unterstützung der National Geographic Society einen dritten Roboter bauen lassen, um so weitere unzugängliche Bereiche der Cheops-Pyramide zu erkunden. Nicht nur neue Kammern wurden entdeckt, auch brachten die Einsätze göttliche Geheimnisse zutage, die bis zu den Anfängen der Menschheit zurückreichen. In den Pyramiden, Grabanlagen und Tempel schlummern Geheimnisse, die phänomenale Erkenntnisse und Wissen verbergen, die einst von den “Göttern” empfangen wurden. Archäologie und Geschichtsforschung haben jahrhundertelang diese Beweise verdrängt.
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Die Chephren-Pyramide ist die zweitgrößte Pyramide Ägyptens. Sie wurde vom Pharao Chephren, Sohn des Cheops, um 2550 v. Chr. errichtet. Die Länge der Seiten beträgt 215,29 Meter. Mit der ursprünglichen Höhe von 143,5 Meter hat sie einen steilen Neigungswinkel von 53° 11´ 44,84´´. Es gibt zwei absteigende Gänge an der Nordseite. Der erste absteigender Gang beginnt 30 Meter außerhalb der Pyramide und mündet in einem horizontalen Stollen.
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Von diesem Stollen zweigt eine Nebenkammer ab. Die Kammer ist 10,41 Meter lang und 3,12 Meter breit. Die Höhe beträgt nur 2,61 Meter. Hinter dem Stollen steigt der Gang wieder an und mündet in den zweiten absteigenden Gang. Der zweite absteigender Gang beginnt an der Nordseite der Pyramide in 11,5 Meter Höhe. Beide Gänge führen nun gemeinsam zur Pyramidenmitte in die Grabkammer. Die Grabkammer ist 14,15 Meter lang und 5 Meter breit und enthält ein Sarkophag aus Granit. Seit Pharao Snofru war es üblich im Umfeld einer Pyramidenanlage einige Kultbauten zu errichten. Dazu gehören ein Taltempel und neben einem Totentempel auch ein Aufweg zum Tempel der Toten. Die Mykerinos-Pyramide wurde vom Pharao Menkaure (Mykerinos), ebenfalls ein Sohn des Cheops, gebaut. Durch die Hinwendung zum Sonnenkult des Re erreichte die Pyramide nur 65,55 Meter Höhe. Die Seitenlänge (Basismaß) beträgt 102,2 mal 104,6 Meter. Der Neigungswinkel liegt bei 51° 20´25´´. Der Eingang befindet sich auf der Nordseite in 4 Meter Höhe. Der absteigende Gang ist 23 Meter lang und mündet in einem Vorraum von 3,63 mal 3,16 Meter. Die Kammer hat zwei Scheintüren und hinter der Kammer folgen drei Fall-Sperrblöcke. Von hier führt der Stollen horizontal ins Zentrum zur eigentlichen Vorkammer. Eine kurze Passage gibt den Weg frei in die tiefergelegene Grabkammer. Außerdem zweigt von der Passage noch eine Seitenkammer ab, welche mit sechs Nischen, jede mit den Maßen von 2,50 Länge, 0,60 Breite und 1,40 Meter Höhe, versehen ist.. Die Grabkammer ist 6,59 Meter lang und 2,62 Meter breit. Die Höhe beträgt 3,43 Meter. Die gesamte Grabkammer war mit Granit verkleidet. Als Howard Vyse 1837 in die Grabkammer vordrang, fand er einen prunkvollen, mit Palastfassadenmustern verzierten Steinsarkophag vor. Weiterhin gibt es in dem Pyramidenkomplex drei Nebenpyramiden und ein Totentempel. Einer der Steinquader des Totentempels wiegt über 200 Tonnen. Dieser Stein der größte Monolith, der bisher in Giseh gefunden wurde. Der Aufweg vom Taltempel zum Totentempel war etwa 600 Meter lang.
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Eine vertiefte Analyse der Cheops-Pyramide führt zur Überzeugung, daß die These richtig ist, wonach das System der Maße und Gewichte auf zwei von der Erde und ihrer Umlaufbahn abgeleiteten Größen beruhen: der Norm für die Zeiteinheit, nämlich dem Sonnenjahr, und der Norm für die Längeneinheit, die als dezimaler Bruchteil der Achse bestimmt wird, um die die Erde rotiert. Das Fundament der großen Pyramide steht in einem von vornherein geplanten Verhältnis zur Länge des Sonnenjahres. Dies wurde durch die Einbuchtungen des gemauerten Pyramidenkerns auf jeder Seitenfläche des Bauwerks festgestellt. Die Einbuchtungen wurden in spektakulärer Weise (Schattenbildung) durch Luftbilder sichtbar. Hierzu ist zu bemerken, daß es sich eigentlich um drei grundlegende Längen des Jahres, die sich aus der Basis der Pyramide ergeben, handelt. Es ist die äußere Länge, die kürzeste, gemessen von Ecke zu Ecke; eine zweite, etwas längere, die einen Teil der Einbuchtung in den vier Seitenflächen längs der Basislinie berücksichtigt; und eine dritte Länge, die die volle Einbuchtung in den Seitenflächen folgt. Hieraus ergibt sich das Sonnenjahr mit einer Länge von 365,2242 Tagen, das Sternenjahr mit 365,25636 Tagen, und das anomalistische Jahr, die vierdreiviertel Minuten länger ist, als das Sonnenjahr. Sowohl die “sakrale” Elle als auch die “königliche” Elle stehen in einer mathematischen Relation zueinander. Die kürzere “königliche” Elle galt als Richtschur für den gewöhnlichen Arbeiter, und die längere “sakrale” Elle für die hermatische Wissenschaft der Baumeister. Im Jahre 1910 wurde die Länge der Polarachse der Erde mit 6356910 Meter bekanntgegeben. Der zehnmillionste Teil ergibt eine Elle von 635,69 Millimeter. Die “sakrale” Elle weicht nur um 0,03 Millimeter ab. Die Summe der Diagonalen der Pyramide hat einen Wert von 25826,68 “Pyramidenzoll”. Dies kommt die Zahl der Sonnenjahre in einem Platonischen Jahr, dessen Länge (25700 Jahre) durch die Präzession der Äquinoktien bestimmt wird, außerordentlich nahe. Das Platonische Jahr ist die Zeit, welche die Erde für einen vollständigen Präzessionskreis braucht, das heißt für einen Kegelkreis, den die Erdachse um die Senkrechte auf der Erdbahnebene beschreibt, und zwar auf Grund ihrer Achsenverlagerung bei der Rotation. Das Platonische Jahr und das Sonnenjahr sind die beiden grundlegenden Maßstäbe für die astronomische Zeit. Also wird auf verschiedenen Ebenen der Pyramide des Cheops nach der Summe der Diagonalen die durchschnittliche Länge des Präzessionszyklus angezeigt.
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Die Baumeister der Pyramide waren mit den Naturgesetzen vertraut. Es war erforderlich, vor Beginn der Arbeiten die astronomischen Gesetze des Sonnenjahres so zu vereinfachen, daß sie in den Steinen zum Ausdruck gebracht werden konnten. Die Erbauer kannten den Abstand der Erde von der Sonne und die Länge des Sternjahres bis auf Sekunden genau. Sie waren imstande, die Geschwindigkeit zu berechnen, mit der die Erde der Sonne folgt. Somit war ihnen auch das spezifische Gewicht der Erde und der Sonne, von Erde und Mond zusammen, der Sonnenparallaxe und die Lichtgeschwindigkeit bekannt.
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Die Bewohner des antiken Ägyptens waren in der Erforschung der astronomischen Gravitation weiter fortgeschritten als die Wissenschaftler der Neuzeit. Dies gilt auch für die mathematischen Grundlagen der Technik und Mechanik. Ein Reihe von Pyramidenforscher sind sogar der Ansicht, daß die große Cheops-Pyramide eine prophetische Weltgeschichte für den Zeitraum von 6000 Jahren verkörpert. Nach den Zeitrechnungen an den Wänden und Kammern der Pyramiden hat das tausend Jahre währende “Jüngste Gericht” sein Ende im Jahre 2914.
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Die Ursprünge der ägyptischen Zivilisation gehen auf die Zeit um 9000 v. Chr. zurück. Die ersten Siedlungen (Kolonien) entstanden unabhängig voneinander, doch bildeten sich im Laufe der Zeit kleine Herrschaftsgebiete, die sich letztlich in zwei große Reiche vereinten. In Unterägypten (Nildelta) war “Wadjet” die oberste Göttin. Sie wird auch als “himmlische Schlange” bzw. “Nahrung des ewigen Lebens” bezeichnet (Hinweis: Quetzalcoatl - gefederte Schlange - Gott der Azteken/Tolteken). Die Schlangengöttin “Wadjet” (Kobra) war die Schutzgöttin des Pharaos. “Horus” war der Hauptgott der Unterägypter. In Oberägypten war “Seth” der Hauptgott, welcher als Helfer des “Re” als Kämpfer in der “Sonnenbarke” (Himmelswagen) gegen “Apophis” (Finsternis) beschrieben wird. Nechbet war die oberste Göttin Oberägyptens (Niltal). Sie galt als Trägerin vom “Auge des Re” und wurde als Frau mit Geierhaube dargestellt. Die Pharaonen der ersten Zeit wurden als unantastbare Gottkönige verehrt. Die Vereinigung der beiden Reiche wird dem sagenhaften Pharao Menes zuggeschrieben. Auch als Narmer, der letzte Herrscher Oberägyptens, bezeichnet. Diese neue Epoche, unter der Führung der oberägyptischen Könige, legte den Grundstein für die erste Dynastie. Aus der roten Krone des Nordens und der weißen Krone des Südens formte sich die Doppelkrone des ägyptischen Pharaonenreiches. An der Stirnseite der Krone befindet sich die Schlange (Kobra), als Symbol der unterägyptischen Gottheit “Wadjet” neben einem Geierkopf als Darstellungsform für die oberägyptische Göttin “Nechbet”.
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In der 5. Dynastie wurden etliche Sonnentempel errichtet. Insgesamt sind bisher sechs dieser Anlagen gefunden worden. Der Sonnentempelkult galt dem Sonnengott “Re”, sowie seiner Gefährtin “Hathor” und dem “Pharao” (Triade). So schuf auch der Pharao Niuserre (2455 - 2420 v. Chr.) sein Sonnenheiligtum. Diese Anlage hat die Gestalt eines Hofes, in dessen Mitte sich ein Altar befindet. Dahinter türmt sich ein pyramidenartiger Sockel mit einem riesigen Obelisken auf. Wie die Pyramidenbezirke bestehen diese Kultstätten aus einer dreiteiligen Konstruktion: Taltempel, Aufweg und Heiligtum mit Obelisk (Spitze der Pyramiden: Elektron). Der Unterbau des Obelisken wurde aus großen Kalksteinblöcken gefertigt. Der Sockel war zwanzig Meter hoch und in der Mitte stand ein Obelisk aus Granit. So ein Obelisk soll etwa 37 Meter hoch in den Himmel geragt haben.
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In der 5. Dynastie verlor das Pharonentum an Autorität, da mit der Ausbreitung des Kultes des Sonnengottes “Re” eine stärkere Differenzierung zwischen Gottheit und dem Pharaonstatus erfolgte. Am Ende der 6. Dynastie setzt ein Verfall der Königsmacht zugunsten von Stadt- und Gaufürsten ein. Zu Beginn der 9. Dynastie hatten die Pharaonen stark an Macht verloren; Kämpfe der Gaufürsten in wechselnden Koalitionen schwächten das Land. Die sich abzeichnende Einheit in Herakleopolis ging verloren, als das kriegerische Fürstentum Theben den Thron beanspruchte und eine eigene Dynastie gründete. Die Fürsten von Theben begründeten die 11. Dynastie und vereinten Ägypten erneut. Mit Ausbreitung des Osiris-Kultes gewann die Verehrung und Ehrung des Gottes der Unterwelt in allen Bevölkerungsschichten an Bedeutung. Daneben hatte der Kult um des Sonnengottes Re weiter Bestand. Seit Ende des alten Reiches kommt die Bestattung von Königen in Felsgräbern (Tal der Könige) auf. Aus noch ungeklärten Gründen zerbrach auch das Mittlere Reich. die Pharonenwürde wechselte in kurzen Abständen von einem Pharao auf den nächsten. Es kamen Eindringlinge (Hyksos) aus Palästina ins Land und gründeten ihr eigenes Königreich. Wieder wuchs in Theben ein großes Machtzentrum heran und es gelang den Pharaonen der 17. Dynastie die Fremdherrschaft mit neuem Kriegsgerät, dem Streitwagen, zu vertreiben. Mit diesem Sieg wurde der Grundstein für das Neue Reich gelegt. Die religiösen Bauzeugnisse im Neuen Reich sind bestimmt durch das Vorherrschen der großartigen Prozessionstempel: durch Alleen von Sphingen gelangt man zwischen Tortürmen über einen von Säulenhallen umgebenen Hof in einen Säulensaal. Hinter dem Saal befindet sich das Allerheiligste mit dem Bild des Gottes. Zeugnisse dieser Zeit sind die großen Tempelanlagen in Luxor, Karnak, der Totentempel der Königin Hatschepsut, der Tempel von Abydos, der Totentempel in Theben und der Felsentempel von Abu Simbel. Die Pharaonen der 18. Dynastie bis 20. Dynastie bleiben wie die Erbauer der Pyramiden unvergessen: Thutmosis, Hatschepsut, Amenophis, Echnaton, Tutanchamun, Haremhab, Sethos und Ramses.
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Für einen Landvermesser stellen die Pyramiden ausgezeichnete Theodoliten dar. Mit Hilfe der Triangulation lässt sich das Land in ihrer Sichtweite vermessen. Hält der Vermesser eine mit einem Stein beschwerte Schnur in der Hand und visiert er die scharf begrenzte Spitze einer 20 Meilen entfernten Pyramide an, würde die Abweichung einer so bestimmten Linie von der Geraden gleich Null sein. Mit ihrem Pyramidennetz waren die Ägypter in der Lage, die Grenzen von einem Ende des Landes zum andern zu regulieren. Zur Bestimmung von Winkeln kam man mit den einfachsten Hilfsmitteln aus. Ägypter und Babylonier waren in ihrem Wissen um die Trigonometrie den Griechen weit voraus. Sie waren in der Lage, mit Hilfe der Dreiecks-Relationen die geheimnisvolle Ordnung des Kosmos zu erklären. Ebenso war die Cheops-Pyramide auch als riesige Sonnenuhr gedacht, weil die von ihr geworfene Schatten die Jahreszeiten und auch die Länge des Jahres anzeigen. Der Platz, die Orientierung und Neigung war bewußt so gewählt worden, damit das Phänomen ihrer Schattenlosigkeit bei Frühlingsanfang eintrat. Die Pyramide gibt jährlich die Zeitdauer der Äquinoktien mit einer Fehlerquote von weniger als einem Tag und die Zeitspanne zwischen der Sommer- und Wintersonnenwende bis auf eindreiviertel Tage genau an. Ein weiterer Forscher, Moses Cotsworth, war davon überzeugt daß die Erbauer der Cheops-Pyramide ihr Bauwerk als einen zuverlässigen Kalender zur Angabe der Jahreszeiten und der Jahresdauer entworfen haben. Cotsworth fand auf der Nordseite der Pyramide eine breite und völlig ebene, mit Steinplatten belegte Terrasse. Mit ihrer Hilfe ließ sich die Länge des zu- und abnehmenden Schattens der Pyramide messen. Die Jahreslänge konnte so bis auf den 0,2419. Teil eines Tages bestimmt werden. Die südliche Pyramidenseite, die ja auch mit polierten Kalksteinplatten verkleidet war, konnte auf der südlichen Terrasse zwar kein Schattendreieck, aber doch ein Lichtdreieck markieren. Von Mai bis August warf die Pyramide eine dreieckige Widerspiegelung auf die Terrasse nieder. Die Spiegelung verkürzte sich bis zu Sommersonnenwende und wuchs dann wieder an bis zur Mittagszeit des letzten Sommertages. Auch die Ost- und Westseite der Pyramide reflektierten täglich das Sonnenlicht.
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Sphinxstele (Traumstele): Thutmosis IV verfasste den Stelentext etwa 1400 v. Chr. Inhalt: Die Sphinx (Gott:Harmachis-Chepre-Re-Atum) spricht zu Thutmosis : Verkündet ein neues Königreich und bittet um Befreiung. Thutmosis befreit daraufhin die Sphinx vom Sand und errichtet zwischen den Pfoten der Sphinx die berühmte Traumstele aus Rosengranit.
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Die Pyramiden von Sakkara, Meidum und Dahschur stehen in einer berechneten Relation zur Sonnenpyramide des Cheops. Die Snofru-Pyramide in Dahschur, die einen flachen Neigungswinkel von 43° hat, war für Schattenmessungen zur Wintersonnenwende bestimmt, wenn die Sonne am Mittag am tiefsten steht. Die Cheops-“Pi”- Pyramide wurde im Norden auf dem 30° Breitengrad gebaut, weil dort die Morgen- und Nachmittagsschatten eine Reihe von vollkommen geraden Linien bilden. Die anderen Pyramiden zeigen nicht genau nach Norden, weil sie auf den Punkt der aufgehenden Sonne zur Zeit der Sonnenwende ausgerichtet wurden. Bis zur Regentschaft des Cheops galt in Ägypten das Sternjahr (356,2563 Tage). Zum Ausgleich zwischen dem Sternjahr und dem Sonnenjahr wurde vom Pharao Cheops das Sonnenjahr (365,2422 Tage) eingeführt. Die wesentliche Neuerung bestand darin, daß nun alle vier Jahre ein Schaltjahr stattfand. Ein Nordeuropäer soll bei der Gestaltung des neuen Kalenders beteiligt gewesen sein. Auch hier wird abermals die Vernetzung mit der nordeuropäischen Mealithkultur deutlich. Dabei ist vor allem ein prähistorischer Erdhügel in der Nähe von Stennes auf den Orkney-Inseln zu nennen. “Maes-Howe” ist in ihrer Funktion ein Spiegelbild, in einer etwas vereinfachten Form, der Pyramide. Die Anlage besteht aus einer Grabkammer mit Kragsteingewölbe und Nebenkammern. Durch einen langen Gang sind Himmelsbeobachtungen möglich. Einige Forscher gehen davon aus, daß die Ägypter weder das Sternjahr noch das Sonnenjahr, sondern ein Sothisjahr eingeführt hatten. Ein Sothisjahr beruht auf den Zyklus des Fixsterns Sirius, der genau 365 und einviertel Tage beträgt. Tatsache ist, daß die Ägypter wohl in der Lage waren, den gleichbleibenden Zyklus des Sirius zu entdecken. Bemerkenswert, weil der Sirius der einzige Fixstern mit einem gleich bleibenden Zyklus ist. Nur wenige Monumente vergangener Kulturen beinhalten so viele Rätsel.
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Der Luxor-Tempel war dem Gott Amun, seiner Gemahlin Mut und ihrem Sohn, dem Mondgott Chons geweiht.
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Amun-Re “ König der Götter” sah in Theben eine wunderschöne Frau. Er schickte Thot, um mehr über sie zu erfahren. Erwartungsvoll fuhr Amun-Re in Theben nieder und nahm die Gestalt des Thutmosis I an. Königin Ahmose erkannte die göttliche Gestalt des Amun-Re im Angesicht Thutmosis und sprach:” Wahrlich, es ist herrlich deine Göttlichkeit zu sehen, das als Glanz meinem Gatten umgibt” . Amun-Re antwortete:” Der Name meiner Tochter, die ich Dir in dein Leib gelegt habe, soll somit “Hatschepsut” lauten.” Das ganze Land staunte bei der Zeremonie der Krönung. Hatschepsut kniete vor dem Hohenpriester, der Amun-Re verkörperte und sprach: “ Was willst du geschehen lassen?” Die Priester führten sie zum Heiligtum des Maat. Im Namen der Götter vollzogen die Priester des Amun-Re die glanzvolle Kleidungsänderung mit dem Erhalt der Königsinsignen und zelebrierten im Barkenheiligtum des Gottesschatten die Titulatur des Thronnamens sowie anschließend das Aufsetzen der Krone Ober- und Unterägyptens. Es folgte der Gang zu großen Tor und im Tempel wurden die Hände auf das Haupt gelegt mit den Worten: “Amun-Res Wille geschehe, sie soll Ägypten regieren.” In Deir-el Bahari schuf Hatschepsut, die erste Pharaonin, während ihrer Regentschaft ihren eigenen Totentempel.
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Von arabischen Historikern wurde wiederholt berichtet, daß die Cheops-Pyramide auch als ein astronomisches Observatorium gedacht war. Jedoch wie sollte es möglich gewesen sein, die steilen und glattpolierten Seitenflächen emporzusteigen? Brauchte man nicht, denn diese Funktion vollzog sich während der Bauphase, als die Pyramide bis zum oberen Ende der großen Galerie fertiggestellt war. Um Informationen über die Bewegungen am Himmel zu erhalten, brauchte man eine genau nach Norden ausgerichtete Meridianlinie auf der Erde, von der aus dann ein Meridian als Großkreis auf das Himmelsgewölbe projiziert wird. Am Anfang stand das Ritual des Seilspannens, durch das die Nord-Südlinie bestimmt wurde.
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Um eine genaue Meridianlinie für ihren Erdmeridian zu erhalten, wurde wahrscheinlich über eine Reihe von senkrechten eingeschlagenen Holzpfählen ermittelt, welcher Stern dem Himmelsnordpol am nächsten stand. Dann wurde die Kulmination des Sterns ermittelt, das heißt den oberen und unteren Punkt seines Kreisbogens, diese Punkte im entsprechenden Lot verbunden, und der geographische Norden war gefunden. Eine erste Handlung zur Errichtung eine Bauwerks ist durch eine Inschrift überliefert: “Indem ich zum Himmel emporschaue zur Bahn der aufgehenden Sterne und dann den ÁK (Kulmination des Sterns im Augenblick seines Meridiandurchgangs) der Konstellation der Lende des Stiers (großer Bär) erkenne, ermittle ich die Ecken des Tempels”. Weiter trieben die Erbauer der Pyramide einen geneigten Gang in den Boden und orientierten dessen Richtung und Neigungswinkel nach dem Zirkumpolarstern aus. Den Erdmeridian legten die Bauherrn “Alpha Draconis” im Sternbild de Drachen, der in den Jahren 2160 und 3340 v. Chr. 3° 43´ vom Himmelsnordpol entfernt war, fest. Damit dieser Stern in den Gang hineinschien, mußte die Neigung 26° 17´ betragen. Nach der Markierung des Mittelpunks und einer genauen Meridianlinie konnten die Fundamente für die Ecksteine gesetzt werden und eine quadratische Grundfläche kennzeichnen. Um eine präzise Orientierung beim Bau zu gewährleisten mußte neben dem absteigenden Gang noch ein weiterer Gang im Winkel von 26° 17´ angelegt werden. Dieser Gang mündet in die 8,53 Meter hohe Galerie mit dem Kragsteingewölbe.
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Mit Hilfe dieser Galerie konnten die Erbauer den Durchgang aller Sterne des Tierkreises ermitteln, weil dazu eine einwandfreie Meridianlinie zur Verfügung stand. Genau so wird heute von den modernen Astronomen gearbeitet, wenn sie ihren Meridiankreis auf die jeweiligen vertikalen Meridiane einstellen. Es lassen sich exakte Sternenkarten anfertigen. Auch ist es möglich, in der stark geneigten Galerie mehrere Beobachter hintereinander aufzustellen, um den Zeitpunkt der Kulmination oder Meridiandurchgangs eines jeden größeren Sterns innerhalb eines Kreises von 80° über dem Horizont genau zu ermitteln. Mit Hilfe einer Sand- oder Wasseruhr konnte oberhalb der Galerie stets die Zeit des Sterndurchgangs ermittelt werden. Die Verwendung von Wasseruhren ermöglicht die Ermittlung von Stundenwinkeln und damit der Rektaszension von Sterne und Planeten. Auch moderne Sternwarten ermitteln den täglichen Durchgang der Sterne bis auf ein Bruchteil einer Sekunde mittels der Reflexion ihrer Strahlen durch Quecksilber. Die Neigung der Galerie mit ihrem Kragsteinsystem ermöglichte weiterhin die Feststellung der Deklination der Sterne, das heißt dessen Winkelabstand vom Himmelsäquator. Die Beobachtungen auf verschiedenen Stufen ergeben in der Summe die richtige Sternzeit mit einem hohen Grad an Genauigkeit. Das Vorhandensein der siebenundzwanzig rechteckigen, etwa zwanzig bis dreißig Zentimeter tiefen Löcher, könnte zur Aufnahme von Gerätschaften gedient haben.
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Vergleiche mit modernen Observatorien zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Galerie in der Großen Pyramide von Giseh. Zudem, sind die unter freiem Himmel errichteten Observatorien des Maharadscha von Jaipur und das Yantra-Observatorium von Benares, ebenfalls identisch mit der Galerie der großen Pyramide von Gizeh. In der großen Galerie hätten die Ägypter durchaus ein Teleskop positionieren können. Waren die Bewohner Ägypten in der Lage solche Geräte zu bauen? Sie hatten wohl das technische Wissen, doch auch das notwendige Material? Wie stand es mit der Logistik? Meisterleistungen in der Baukunst setzen eine moderne Gesellschaft voraus. Wer eine Uhr baut, kennt auch das Rad; und wer riesige Steine bearbeitet, besitzt auch Lastkraftwagen. Die Bauherrn konnten die Umlaufbahn des Mondes und seine verschiedenen Phasen, so auch die geozentrischen Bahnen der Planeten oder ihre wirkliche Umlaufbahn um die Sonne ermitteln. Es war ferner möglich, die heliozentrische Struktur unseres Sonnensystems aus der sorgfältigen Beobachtung der Planetenbahnen und ihrer Beziehung zueinander zu erschließen, und das einige Jahrtausende vor Kopernikus. Der gesamte Troß der Sterne kehrt immer wieder zu seiner ursprünglichen Position zurück. Die Ägypter konnten den Winkel dieser Präzession messen, um so zu berechnen, daß er in 7 Jahren 1° ausmacht. Der gesamte Tierkreis wird demnach vom Frühlingspunkt in 25920 Jahren umwandert.
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Die Pharaonen des Mittleren Reiches begannen zu Ehren des “Amun-Re von Theben” mit dem Bau der größten ägyptischen Tempelanlage. Der Tempel des Amun-Re hat insgesamt zehn Pylonen. Die Pylonenbauten zählen zu den monumentalen Sakralbauten Ägyptens. Ein Pylon ist ein doppelstöckiges Gebäude mit einem Torüberbau und bildet so einen Eingang zu einem Tempel oder Grab. Im Tempel hervorzuheben ist der große Säulensaal, den Haremhab zwischen dem zweiten und dritten Pylon einfügte und der später unter Sethos I und Ramses II fertiggestellt wurde. Zeitlos und Ewiglich scheinen die Pharaonen eine Brücke von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft geschmiedet zu haben. Der Tempel des Amun-Re dehnt sich über eine Fläche von 30 Hektar aus. Der größte Pylon ist etwa 113 Meter breit, 15 Meter dick und 45 Meter hoch. Die Tempelanlagen von Karnak befinden sich 2,5 Kilometer von Luxor entfernt. In früherer Zeit verband eine Allee von 365 Sphingen den Amun-Re Tempel in Karnak mit der Tempelanlage in Luxor. Neben kleinere Tempel und Kapellen befinden sich in Karnak: der Tempel der Opet (Ptolemaios VIII), der Tempel des Chons (Ramses III), der Tempel des Ptah (Thutmosis III), der Tempel des Amenhotep, der Tempel des Month (Amenhotep III), der Tempel de Kamutef, das Aton-Heiligtum, und der Tempel und das Bezirk des Mut.
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Steinkreise wie Stonehenge und auch die Tempelbauten der alten Ägypter dienten astronomische Beobachtungen. Stonehenge wurde so ausgerichtet, daß der erste Sonnenstrahl zur Sommersonnenwende auf einen bestimmten Stein fiel. In den ägyptischen Sonnentempel fiel bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang am Tag der Sommersonnenwende ein Lichtstrahl durch einen Gang in das dunkle Innere des Allerheiligsten. Das Licht wurde zwischen kunstvollen Säulen hindurch gelenkt, die wie ein schmaler Gang sich durch eine Reihe verschiedener Räume dahinzogen. So konnte man das Licht der Sonne in eine Reihe sich langsam verengender Blenden bündeln bzw. auffangen. Die Länge der Achse des Tempels bestimmt durch den länger und schmaler werdenden Lichtstrahl die Genauigkeit der Messung. Um so dunkler das Sanktuarium ist, desto schärfer und klarer erscheint der Weg des Lichts auf der Rückwand. Durch diese Genauigkeit der Messung waren die Priester imstande, die Länge des Jahres bis auf eine Minute genau zu bestimmen. Der Sonnentempel des Amun-Re in Karnak ist genau so gebaut worden, daß die untergehende Sonne am Tage der Sommersonnenwende in den Tempel scheint, genau entlang der Mittelachse bis zum Allerheiligsten. Neben Sonnentempel gab es auch Sternentempel, die auf einen bestimmten Stern ausgerichtet wurden. So ein Stern mußte unmittelbar vor Sonnenaufgang am Horizont erscheinen.
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Herodot erblickte im Tempel von Tyrus Säulen, die in der Dunkelheit in wunderbarem Glanz erstrahlten. Aufgrund der Präzession des Frühlingspunktes waren Sternentempel nur für bis zu 300 Jahre eine zuverlässige Grundlage für die Zeitrechnung. Dagegen Sonnentempel überdauerten Tausende von Jahren, weil sich die geneigte Erdachse in 6000 bis 7000 Jahren nur um zirka einen Grad verschiebt. Die Tempelanlagen von Luxor und Karnak zeigen deutliche Korrekturen in der Ausrichtung ihrer Achse. Die Priester errichteten weitere Pylonen, fügten neue Säulenhöfe hinzu, um das Zurückbleiben der Sterne hinter der Sonne im Gürtel der Ekliptik auszugleichen. Bemerkenswerte Erkenntnisse und intensive wissenschaftliche Forschung, weil die Verschiebung über einen Zeitraum von 200 Jahren nur 3 Grad ausmacht.
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Die Tempelanlagen von Dendera sind der Göttin Hathor gewidmet. Im Hathortempel befand sich eine Steinscheibe, in der die Sternbilder reliefartig herausgearbeitet wurden. Die Scheibe befindet sich heute im Louvre und hat einen Durchmesser von 2.40 Meter. Die Figuren bewegen sich entgegen dem Uhrzeigersinn und folgen somit der täglichen Bewegung der Sterne. Umschlungen von zwei Kreisen, deren Mittelpunkt einmal der Nordpol und zum andern der Pol der Ekliptik ist. Der äußere Figurenkreis im inneren Feld stellt die 36 Dekaden des ägyptischen Jahres dar. Die zwölf tragenden Figuren des inneren Feldes symbolisieren die 12 Monate. Durch diese Stein- oder Himmelsscheibe ist erkennbar, daß die Ägypter zwei Pole am Himmel kannten, nämlich den Nordpol und einen feststehenden Pol, um den der Himmelspol wandert.
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Auf einigen Reliefs im Hathortempel von Dendera sind große Glühbirnen zu sehen. Die Bilder befinden sich in einer Seitenkammer und im einem der Kellerräume (Krypta). Um die kunstvollen Wände in den dunklen Grabkammern zu bemalen brauchten die Künstler “Licht”. Die Verwendung von Fackel oder sonstige primitive Lichtspender würden die Wände total verrußen. Es entspricht somit der Logik, daß im Pharaonenreich die Elektrizität genutzt wurde. Die Glühbirne oder das Licht wurde durch Harsomtus symbolisiert. Er erschien auch als Horus, Amun und Thot am Horizont. Im Neuen Reich galt er als “Sohn des Hathor” und “Meister von Dendera”. Hathor stieg zur Himmelsgottheit des Westens auf und wurde zur Muttergottheit erhoben. Sie trug die Sonnenscheibe und brachte das Licht in die ewige Dunkelheit.
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Der erhabende Thutmosis begegnete auf seinen Weg durch die Dunkelheit zunächst Osiris, bevor er den mächtigen Anubis und schließlich Hathor traf, die ihm das Symbol des Lebens und des Friedens überreichte. Hathor begleitet die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits.
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Unter Unas, dem letzten Pharao der 5. Dynastie, fand Osiris bei den Pyramidenfesten als Gott der Verstorbenen eine erstmalige Erwähnung. Der Djed-Pfeiler (Licht aus der Dunkelheit = Transformator) ist das Symbol für das Rückgrat des Osiris.
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Aufrichtung eines Djed-Pfeilers durch Sethos I. Relief in seinem Totentempel in Abydos.
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Alte Hieroglyphen besagen, daß im Pharaonenreich bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend, die geographische Breite eines Ortes bis auf wenige hundert Meter genau festgestellt werden konnte und das gilt ebenso auch für die geographische Länge. Dieser hohe Wissensstand wurde erst wieder im 18. Jahrhundert erreicht. Auch die Längenausdehnung des Reiches war um 2800 v. Chr. nahezu bis auf eine Elle genau bekannt. So wie die Spitze der Cheops-Pyramide im ägyptischen System den Pol darstellt, entspricht der Umfang der Grundflächen dem Äquator. Jede einzelne Seite der Pyramide war dazu bestimmt ein gekrümmtes Viertel der nördlichen Erdhalbkugel dazustellen. Um so einen Quadranten auf ein Dreieck zu projizieren, muß der Bogen des Quadranten genauso lang sein wie die Grundlinie des Dreiecks und auch beide Figuren müssen die gleiche Höhe haben. Dies ist aber nur der Fall bei einer Merianhalbierung der Pyramide, deren Neigungswinkel die Pi-Relation zwischen Höhe und Grundkante enthält. Genau betrachtet, reduziert sich die tatsächliche Fläche der Pyramidenseite infolge der Gesetze der Perspektive zu einem korrekten Dreieck, das auch dem Querschnitt der Pyramide entspricht. Das geometrische und mathematische Geheimnis der Pyramide liegt im Bauplan und ist nunmehr entschlüsselt: Der Flächeninhalt jeder ihrer Seiten ist gleich dem Quadrat ihrer Höhe. Wenn wir die Seitenhöhe der großen Cheops-Pyramide durch die halbe Seitenlänge des Grundflächenquadrats teilen, erhalten wir den Wert 1,618. Diese konstante Proportion wurde während der Renaissance als der “Goldene Schnitt” bekannt. In der großen Pyramide zeigt uns der Boden der Königskammer, der aus zwei gleich großen Quadraten den Goldenen Schnitt (Phi).
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Wenn wir eines der Quadranten halbieren und die Diagonalen in dem so entstehenden inneren Rechteck zur Grundkante des benachbarten Quadrats herumziehen, trifft sie die Grundlinie beim Punkt “Phi” (1,618) im Verhältnis zur Seite des Quadrats, die mit 1 anzusetzen ist. Die Bezeichnung “Goldener Schnitt” stammt von Leonardo da Vinci. In der Baukunst des Alten Reiches war der Goldene Schnitt von Bedeutung. Ludwig Borchardt, der Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo, bat 1925 die ägyptische Regierung um Erlaubnis eine neue Vermessung der großen Pyramide vornehmen zu dürfen. Der Ingenieur J.H. Cole wurde beauftragt, eine präzise Messung durchzuführen. Eine Grundkante der Pyramide mußte den achten Teil einer Minute des geographischen Breitengrads ausmachen. Dann würde der doppelte Umfang der Grundfläche einer Minute entsprechen. Cole ermittelte für diesen Wert von 1842,91 Meter. Die Bogenminute eines Breitengrades am Äquator beträgt 1842,9 Meter.
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Die Pharaonen wußten, daß die Erde an den Polen etwas abgeplattet ist. Sie kannten die genaue Größe der Erde und teilten die Tage in 24 Stunden zu 60 Minuten mit je 60 Sekunden genau ein. Außerdem besaßen sie ein Maßeinheit, die der Proportion der Erdkugel ebenfalls genau entsprach. All diese Erkenntnisse wurden erst wieder im 18. bzw. 19. Jahrhundert in mühevoller Kleinarbeit wieder ermittelt und der Menschheit zur Verfügung gestellt. Ohne eine einheitliche Maßeinheit konnte kein überregionaler Handel stattfinden und die Entwicklung zu einer modernen Gesellschaft würde nicht funktionieren. Wie können bedeutende wissenschaftliche Errungenschaften in Vergessenheit gelangen? Der Verfall der wissenschaftlichen Geographie begann in der hellenistischen Zeit ein. Das menschliche Zusammenleben scheint aus einem undurchsichtigen Chaos zu bestehen.
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Die heilige Familie: Horus,Osiris und Isis
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Wunderschöne Isis mit Sistrum und einer vollen Amphore mit Nilwasser.
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Das Schicksal der geographischen Wissenschaft war mit der Zerstörung von Heliopolis, dem Zentrum der ägyptischen Wissenschaft, durch Alexander dem Großen endgültig besiegelt. Heliopolis, das “On” der Bibel, beheimatete die bedeutendste Universität der damaligen Welt. Zur Zeit von Ramses III sollen in Heliopolis 13000 Gelehrte gewirkt haben. Moses wurde an dem Ort > in all den Weisheiten Ägyptens < unterwiesen. Eratosthenes, Hipparchos und Ptolemäus stützten sich in den nachfolgenden fünfhundert Jahren im wesentlichen auf die großen wissenschaftlichen Leistungen vorangegangene Epochen, die sie nur zum Teil verstanden. Eratosthenes, dem die Leitung der berühmten Bibliothek von Alexandria anvertraut war, schöpfte sein Wissen aus alten ägyptischen Quellen. De Bibliothekar hat angeblich als erster den Umfang der Erde berechnet und behauptete, ermittelt zu haben, daß die Ausdehnung eines Breitengrades 700 Stadien beträgt. Er beanspruchte für sich auch die Entdeckung, daß die Sonne in Alexandria einen Schatten von 7° 12´ wirft, wenn sie an der Südgrenze von Ägypten keine Schatten erzeugt. Wie und wann wurden die Pyramiden erschaffen und wer war ihr Baumeister? Die Architekten hinterließen keine Aufzeichnungen über die von ihnen verwendete Technik. Da es keine Überlieferungen gibt, stützen die Ägyptologen sich fast ausschließlich auf Vermutungen. Uralte Überlieferungen besagen, daß die Pyramiden bereits vor der Sintflut gestanden haben. Es gab einen vorsintflutlichen König namens “Saurid”, dem träumte, daß ein großer Meteoroid auf die Erde stürzen werde, und zwar in dem Augenblick, > da das Herz des Löwen die erste Minute des Hauptes des Krebses erreicht <. Nach dieser Konstellation der Gestirne wurde die erste Pyramide vor etwa 73000 Jahren errichtet. Immer wieder werden dem Wüstensand faszinierende Geheimnisse entlockt. So wurden unlängst astronomische Karten von erstaunlicher Genauigkeit gefunden. Sie zeigen die Konstellation der Gestirne, wie sie vor vielen tausend Jahren bestanden. Im Topkapi-Palast in Istanbul wurden im 18. Jahrhundert seltsame Landkarten entdeckt. Einem Piri Reis sollen diese Karten gehört haben. Die Karten, um das Jahr 1513 gezeichnet, wirken auf den Betrachter verzerrt.
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Nun, Gelehrte kamen auf den Gedanken, die Karten auf einen Globus zu übertragen. So kam es zu einer sensationellen Entdeckung, die jede Spekulation übertraf. Die Küstenlinien von Nord- und Südamerika und auch der Antarktis waren präzise wiedergegeben. Ebenso deutlich war die Topographie im Innern der Länder dargestellt. Zwar handelte es sich bei den Karten um Kopien, doch die Originale dürften vor über 12000 Jahren erstellt worden sein. Bei den originalen Karten handelt es sich nämlich um Aufnahmen aus sehr großer Höhe. Heute kartographiert die Wissenschaft die Erde mit der Hilfe von Satelliten. Auf diesen Fotographien werden durch die Kugelgestalt der Erde, die vom Zentrum des Bildes entfernteren Kontinente, verzerrt wiedergegeben. So wird z. B. Südamerika in einer Längsverzerrung gesehen, wie das auf der Piri-Reis-Karte der Fall ist. In vielen Überlieferungen geht hervor, das es Völker gegeben hat, die fliegende Wagen benutzt haben. So ist durchaus denkbar, daß in grauer Vorzeit die Erde mit einer Art von Satellitentechnik von dem Erdorbit aus, fotografiert und so kartographiert wurde. Die Höhe der Cheops-Pyramide (mit einer Milliarde multipliziert) entspricht annähend die Distanz Erde - Sonne. Der Sonnengott “Re” fuhr wahrlich oft mit seiner goldenen Barke am Himmel des Pharaonenreiches. Faszinierende Artefakte, wie vollkommen sphärische Kristallinsen von großer Präzision, geben weitere Rätsel auf. Solche Linsen können nur mit einem besonderen Schleifmittel aus Ceriumoxyd geschliffen werden, das nur elektrisch herzustellen ist. Das Pharaonenreich wurde bisher nicht verstanden. Auch Tutanchamun war im Besitz eines Dolches aus Edelstahl. Im archäologischen Museum in Kairo ist dieser Dolch in einer Vitrine ausgestellt. Ob er inzwischen entfernt wurde? Solche Teile sind der Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglich und werden in den Kellergewölben aufbewahrt.
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Die etwa 20 Meter hohen Memnonkolosse, die auf Luxor hinüberblicken, scheinen im jährlichen Nilhochwasser zu schwimmen. sie stellen Amenophis III dar und standen ursprünglich vor dessen Tempel. Sein Sohn Amenophis IV war mit Nofretete verheiratet und erhob Aton in Gestalt der Sonnenscheibe zum Gott über alle Ägypter. Die Herkunft Nofretetes und auch Ort und Zeitpunkt ihres Todes ist nicht bekannt. Bisher wurde weder Grab noch Mumie gefunden. Amenophis IV verjagte die Priesterschaft des Aamun-Re und nannte sich nun > dem Aton wohlgefällig <” Ach-en-Aton / Echnaton”.
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Das Pharaonenpaar ließ 450 Kilometer nördlich von Theben eine neue Hauptstadt errichten. Achet-Aton > Horizont des Aton < wurde zum Zentrum der Kunst in dieser nur 17 Jahre dauernden Regentschaft Echnatons.
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Sein Schwiegersohn und Thronerbe “ Tutanchaton” tauschte >aton< gegen >amun< aus, und die nunmehr zurückkehrende Priesterschaft löschte den Namen des Pharaos Echnaton im ganzen Lande aus.
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De Ägypter waren durchaus in der Lage, die ungeheuren technischen Probleme bei der Errichtung der gewaltigen Bauwerke zu bewältigen. Da nicht nur Kalksteine, sondern auch Granitblöcke bearbeitet wurden, besaßen die Bauarbeiter nicht nur Kupfermeißel und Holzhammer. Die Weltbevölkerung wird um 3000 v. Chr. auf etwa 20 Millionen Menschen geschätzt. So dürften im Raum Ägypten kaum eine Millionen Menschen gelebt haben. Aber auch hier stellt sich die Frage: Wie wurden die vielen Bauarbeiter, Steinmetze usw. ernährt? Zudem gibt es zum Bau solcher Giganten weitere Ungereimtheiten, Spekulationen und Phantastereien. Auf Holzrollen habe man die schweren Steinblöcke befördert. Aber die wenigen Bäume, überwiegend Palmen, wird man wohl kaum zu Gleitrollen verarbeitet haben. Nun, Pferd und Wagen wurden erst in der 17. Dynastie, etwa 1600 v. Chr. eingeführt. Wie wurden über 2 300 0000 von je 2,5 Tonnen aus den Steinbrüchen (Mokattamgebirge) herausgehauen, geschnitten, geschliffen, transportiert und auf der Baustelle millimetergenau zusammengefügt? Hätten die Arbeiter auch nur zehn Steinblöcke aufgetürmt, wäre die Pyramide in etwa 700 Jahren fertig gewesen. Herodot aber schrieb, daß man ihm in Ägypten gesagt habe, daß der Bau der großen Pyramide nur zwanzig Jahre gedauert habe. Vom Ufer des Nils bis zum Felsplateau von Giseh soll ein “Aufweg” gebaut worden sein, an dem zehn Jahre gearbeitet wurde, bevor er endlich fertig war. Dieser Weg soll neunhundert Meter lang und zwanzig Meter breit gewesen sein. Hier habe man mit Holzschlitten die Steine von den Schiffen zur Pyramide gezogen. Laut Herodot wurde zunächst der obere Teil der Pyramide vollendet. Sicherlich hat es Baurampen gegeben, jedoch ganz ohne Stahlkräne wären die schweren Blöcke nicht zu heben gewesen. Berichtet wird auch, daß der Transport vom Steinbruch zum Nil etwa zwei Wochen dauerte. Für die Verschiffung brauchten die Arbeiter zwei Tage und ganze sechs Wochen waren erforderlich um die Fracht zur Baustelle zu befördern. Bei den Steinen, die heute sichtbar sind, handelt es sich um Stützblöcke, die so bearbeitet wurden, daß sie sich mit der Rückseite der Verkleidungssteine verzahnen konnten. Sie sind vollkommen rechtwinklig, bestehen aber aus fossilem Kalkstein und nicht wie der ursprüngliche Pyramidenmantel aus blendendweißem Tura-Kalkstein. Das Kernmauerwerk besteht aus weniger sorgfältig bearbeiteten Blöcken von verschiedener Größe. Es wurde ein aus Sand, Kalk und zermahlenen roten Tonscherben bestehender Mörtel verwendet. Wenn Baurampen benutzt wurden, mußten diese mit der Höhe der Pyramide wachsen. So hätte eine Rampe letztlich eine Länge von zwei Kilometer erreicht und die Geröllmassen würden die Masse des Bauwerks um ein vielfaches übersteigen. Wenn der Bau eines Aufwegs vom Nil bis zum Bauplatz bereis 10 Jahre dauerte, wie lange würde dann der Bau einer solchen Rampe dauern? Falls die Bauzeit der großen Pyramide von Gizeh tatsächlich nur 20 Jahre betrug, hätten die Arbeiter pro Stunde etwa 30 Steinblöcke aufschichten müssen. Es müssen vielleicht noch 500 Jahre vergehen, bevor die Menschheit die mächtigen Pyramiden verstehen lernt. Vorsicht ist allemal geboten: “Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden”. So spiegeln sich in den mächtigen Pyramiden: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und das Ende dieser Welt: “Silbern im Mondenschein, grau am Morgen, golden zur Mittagszeit und rosarot bei Sonnenuntergang”.
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Amenophis IV (Echnaton), Nofretete und ihre Tochter Merit-Aton bei der frühen Anbetung von Aton (Sonne).
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Thutmosis I ließ sich als erster Pharao im Tal der Könige bestatten. Ihm folgten die Herrscherfamilien der 18, 19 und 20 Dynastie. Sechs Jahre lang hatte der Earl of Carnarvon, die Ausgrabungen des Howard Carter im Tal der Könige finanziert. In den vergangenen 100 Jahre hatten 50 Ausgrabungsteams im Tal ihr Unwesen getrieben. Allein Davis hatte 30 Gräber gefunden, die alle geplündert waren. Howard Carter war Zeichner und Aquarellmaler, nahm als Assistent von Flinders Petrie an den Ausgrabungen Echnatos Amarna teil und war Ausgrabungsleiter bei Theodore Davis gewesen. Carter vermutete die letzte Ruhestätte des Tutanchamun innerhalb eines einen Hektar großen Dreiecks, die von den Pharaonengräbern Ramses II, Merenptahs und Ramses VI begrenzt wurde. In der Nähe hatte bereits der Amerikaner Theodore Davis gegraben und etliche Artefakte mit dem königlichen Siegel von Tutanchamun gefunden. In der Tat fand ein Arbeiter unter dem Geröll aus dem Grab Ramses VI am 4. November 1922 eine Treppe mit 16 Stufe zu einem unterirdischen Gang. Dieser Gang endete nach acht Meter an einer Wand mit dem Siegel der königlichen Nekropole.
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Ein erster Blick in den Vorraum der Grabanlage war eine Sensation. Nie zuvor hatten die Archäologen derartige kostbare Grabbeigaben erblickt. Tutanchamuns Grab besteht aus vier Kammern. Von der Vorkammer gelangt der Besucher links in eine Seitenklammer und von dort in die eigentliche Grabkammer. Von der Grabkammer geht es schließlich in die Schatzkammer. In der Grabkammer befand sich ein riesiger Holzschrein mit drei innere Schreine, die einen mächtigen Quarzitsarkophag umgeben, in dem ihrerseits drei Sarkophage standen, der innerste aus purem Gold. Es sollte ein ganzes Jahr dauern, bis die drei Schreie geöffnet waren. Endlich stand man vor dem Quarzitsarkophag, doch sollte noch ein Jahr vergehen, bis die weiteren Särge geöffnet wurden. Der zu öffnende Sarkophagdeckel wog über eine Tonne und wies in der Mitte kreuzweise verlaufende Risse auf. Trotzdem schafften es die Techniker durch ein aufwendiges Hebesystem den Deckel vorsichtig anzuheben. Nun kam ein vergoldeter Holzsarkophag in Mumienform zum Vorschein, der den verstorbenen Pharao darstellte. Die Hände waren über der Brust gekreuzt und hielten Wedel und Krummstab. Die Augen des Pharao waren aus Glas gearbeitet. In diesem Sarg befand sich ein zweiter Sarkophag. Dieser vergoldeter Holzsarkophag war noch schöner gearbeitet und mit rotem, blauen und türkisfarbigen Glaseinlagen geschmückt. Im Inneren des zweiten Sarkophags befand sich ein dritter und letzter Sarg. Dieser Sarkophag aus purem Gold erstrahlte in unglaublicher Pracht.
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Langsam wurde der Deckel des Sarkophags angehoben und es kam die wunderbare Gesichtsmaske des Pharaos, die die Goldschmiede aus massiven Goldplatten gearbeitet hatten, zum Vorschein. Die polierte Totenmaske war mit blauem Glas, Quarz und Obsidian eingelegt und unter dem Kinn trug sie den Zeremonienbart. Die Stirn schmückten Geier und Uräus, die Götter Nechbet und Wadjet. Ein Dolch aus purem Gold befand sich an einer Bandage an der Hüfte. Der Knauf war mit Glas und Halbedelsteinen belegt. Ein weiterer Dolch war am rechten Oberschenkel eingebunden. Dieser Dolch dürfte eigentlich nicht existieren. Als der Dolch aus der goldenen Scheide gezogen wurde, zeigte sich, daß die Klinge aus Eisen hergestellt war. Das noch immer wie polierter Stahl glänzende Blatt kann die Wissenschaft nicht einordnen. Solche Fundstücke werden durch die aufgeschlossene Forschung in der so genannten “verbotenen Archäologie” erfaßt. Ein weiterer großartiges Stück ist der kunstvoll gearbeitete Goldgliederkragen, der die ganze Brust der Mumie Tutanchamuns bedeckte. Sie stellt die Göttin Nechbet als Geier dar. Die Schwingen sind aus 250 einzelnen Segmenten gearbeitet und jede Feder ist mit farbigem Glas eingelegt. In den Fängen trägt es das Hieroglyphensymbol für die Ewigkeit. Letztlich fand Howard Carter im Grab des Tutanchamun über 5000 Kunstgegenstände von unschätzbarem Wert. Doch es wurden keine relevante Grabinschriften oder Dokumente gefunden. Leben und Taten de Pharaos bleibt im Nebel der Vergangenheit verborgen. Die großen Pyramiden wurden nicht für irgendeinen Pharao gebaut. Die mathematischen, religiösen und prophetischen Botschaften zeigen uns den wahren Sinn und Zweck der Bauwerke. Nie wurde ein Sarg durch die Innengänge der großen Pyramiden geschoben. Selbst in dem unversehrten Grab von Cheops Mutter “Hetepheres” wurde keine Mumie gefunden. Trotzdem sind leere Granitwannen, angeblich zur Aufnahme der Sarkophage oder der eigentlichen Mumie, bereits in der Bauphase eingebracht worden. Sie dienten zur Aufnahme der Seelen der Verstorbenen und zum Gedankenaustausch der Lebenden mit den Göttern. Dem Wissenden gehört das ewige Leben. Dennoch vertreten etliche Archäologen die Ansicht, daß Pharaonen in den Königskammern bestattet wurden. Um Grabräuber abzuhalten, wurden mächtige Granitblöcke in die Gänge herabgelassen und so die stark geneigten Gallerien hermetisch verriegelt.
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Untersuchungen in der Knickpyramide des Snofru von Dahschur ergaben, daß die den absteigenden Gang versperrenden Granitblöcke nur durch ihre eigene Schwere dorthin befördert werden konnten. Stellt sich die Frage, wie der schwere Granitverschluß in den aufsteigenden Gang der Pyramide des Cheops heruntergelassen wurde. Gewiß nicht durch Arbeiter, denn sie hätten die Pyramide nicht mehr verlassen können. Nach der Fertigstellung der Pyramide konnte kein Verstorbener mehr in die Königskammer gelangen und somit dienten die Pyramiden einem anderen Zweck. Die phantastischen Bauwerke bergen ein Mysterium, das geheime Wissen einer Hierarchie von Eingeweihten.
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In diesem Orden wurden die Gesetze des Kosmos und die Bedeutung des Lebens gewahrt. Beim Bau der Pyramiden kamen verborgene Kräfte der Natur zum Einsatz und nur diese Kräfte sind es, welche das Rätsel der Pyramiden zu lösen vermögen. Die monumentalen Bauwerke verkörpern das schöpferische Prinzip der Natur mit der Geometrie, Mathematik, Astronomie und Astrologie. Der Novize wurde in dem offenen Sarkophag in der Pyramide drei Tage und Nächte in einem spirituellen Zustand versetzt. Während dieser Zeit sprach sein Geist mit den Herrschern der unsichtbaren Welt. Die Erleuchtung erfuhr der Wissende durch die ersten Sonnenstrahlen nach der Erweckung. Der Gott der Weisheit (Thot) zeichnet die Taten der Menschen auf. Am Tage des Gerichts werden sich die bösen Seelen zur Wahrheit bekennen und ins ewige “Nichts” stürzen. Die dunklen Texte des Totenbuches erhellen sich im Licht der Sonne und stellen die Pyramiden als Tempel der Einweihung dar. Die kosmischen Gesetze, das menschliche Sein und der Ursprung des Lebens spiegelt sich in der Geometrie des Universums. Die Analyse des Papyrus Rhind zeigt, daß das ägyptische Zählsystem durch geometrische Funktionen bestimmt war und daß ihre Vorstellungen und Theorien geometrische Regeln zugrunde lagen. Im Reich galten Kreis, Kreuz, Quadrat und Dreieck als heilig. Der in einem Quadrat eingeschriebene und durch ein Kreuz viergeteilte Kreis befähigte den Geometer, Hexagon, Oktagon, Dekagon und das Pentagon, aus der sich auf einfachste geometrische Weise der Goldene Schnitt ergibt, zu zeichnen.
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Pythagoras, der Begründer der griechischen Mathematik, verbrachte 22 Jahre als Tempelpriester in Ägypten. Kyros der Große brannte die Tempel von Memphis und Theben nieder und verschleppte Pythagoras nach Babylon. Wieder in Griechenland, lehrte er die in Ägypten erworbenen Kenntnisse. Seine Anhänger wurden nach seinem Tod verfolgt und verbrannt. Achtzig Jahre später schloß sich Plato den pythagoreischen Geheimbünden an und ging nun ebenfalls nach Ägypten. Hier wurde er in einem niedrigen Grade des Tempelwissens eingeweiht. Plato soll die geheimen Lehren in seinen Schriften, vor allem im Timaios, verschlüsselt überliefert haben. Auch Moses war ein ägyptischer Priester. Sein Wissen gab er in verborgener Form in seinen Anweisungen zum Bau des Tabernakels weiter (Zelt der göttlichen Offenbarung). Die Erleuchtung des Mose fand ebenfalls im Pharaonenreich statt. Er erkannte, daß es nur einen Gott geben kann. Die Erschaffung aus dem “Nichts” führte den Priester zum Baum der Erkenntnis. Ramose, der von “Re” geborene, wurde von seiner Mutter, der Entu-Priesterin dem Nil übereben. Akki, der Wasserschöpfer nahm sich seiner an. Bis in die Zeit der Aufklärung galt der religiös-spirituelle Mose als Verfasser der Bücher des Pentateuch.
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Uralte Texte berichten von geheimen Gängen und Kammern in der Cheopspyramide. Das gesamte Pyramidenkomplex von Giseh soll durch unterirdische Tunnel miteinander verbunden sein. Belegt durch die zwei Pyramiden im Moeris-See. Diese beherbergen unterirdische Kammern, die einst der Priesterschaft als Wohnung dienten. Auf alten Friedhöfen finden sich in der Regel unterirdische Katakomben. Bei der Erforschung der Knickpyramide von Dahschur kam es immer wieder zu unerklärlichen Begebenheiten. Als Perring und Howard-Vyse im Jahre 1839 in der Pyramide arbeiteten, fegte plötzlich sein starker Windzug durch die Gänge. Zuvor waren die Arbeiter an der großen Hitze und dem Sauerstoffmangel fast erstickt. Die Götter meinten es gut und so wehte der Wind ganze zwei Tage durch die Tunnel, bis er verstummte. Zudem wurden seltsame Geräusche wahrgenommen, die aus einem Labyrinth von Gängen kommen mußten. Arabische Quellen berichten, daß die Erbauer Pforten anlegten, die sich über unterirdischen Steingewölben befanden, von denen jedes ein Drehtor aus Stein hatte. Legenden von verborgenen Türen, die sich durch geheimnisvolle Kräfte öffnen lassen, etwa durch Ultraschallwellen oder eine besondere Stimme, inspirieren die Forscher.
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Der Felsentempel von Abu Simbel wurde zum Ruhm Ramses II errichtet. Er wurde den Göttern Ptah von Memphis, Amun-Re von Theben, Re-Harachte von Heliopolis sowie Ramses geweiht. Weiterhin wurde Horus von Meha verehrt. Re-Harachte bezieht sich auf Re und Horus in seiner Unterform Harachte, welche ineinander verschmelzen. Am Eingang des Tempels sitzen die vier etwa 21 Meter hohen Kolossalstatuen des Ramses (Ramses, der Geliebte des Amun / Ramses, der Geliebte des Atum / Ramses, Sonne der Herrscher / Ramses, Herrscher der beiden Länder). Ramses wollte als göttlicher legitimierter Herrscher >gleich den Göttern< angesehen werden. Zu seinen Füßen befinden sich kleinere Statuen, die Familienmitglieder zeigen. Oberhalb des Eingangs tritt Re-Harachte, der Sonnengott von Heliopolis hervor. Zweimal im Jahr findet das Sonnenwunder im Tempel statt. Die durch den Tempeleingang eindringenden Sonnenstrahlen erleuchten die im Tempel sitzenden Götter: Amun von Theben, Re-Harachte von Heliopolis und den vergöttlichten Ramses. Ptah von Memphis bleibt jedoch im dunkeln, weil er ein Erdgott und mit dem Reich der Toten verbunden ist. Der kleine Hathor-Tempel dient der Erinnerung an seiner königlichen Gemahlin Nefertari und ist neben Nefertari, der Göttin Hathor geweiht.
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In Tibet verbarg sich einst das unterirdische Königreich “Agartha”. In der Tat gab es überall auf der Welt unterirdische Behausungen und kilometerlange Stollen auf mehreren Ebenen. In der Cheopspyramide könnte sich in dem Fallsteingang vor der Königskammer hinter der dort befindlichen Granitplatte ein weiterer Gang mit Kammern befinden. Vielleicht sogar ein Tor in die Unterwelt. Nach arabischen Quellen soll Henoch (Saurid) der wahre Erbauer der Pyramide sein. Der Prophet Henoch schrieb über 300 Bücher und übergab das große Werk seinem Sohn Methusalem. Befinden sich etwa diese Schriften in der großen Pyramide? Der Ingenieur R. Gantenbrink entwickelte ein 6 Kilogramm schweres Hiht-Tech-Fahrzeug (Upuaut) von 37 Zentimeter Länge. Angetrieben wird das Gefährt von sieben unabhängigen Elektromotoren. Vorne befinden sich zwei kleine Scheinwerfer und eine Videokamera. Das Fahrzeug kann in kleine Tunnel, Seelenschächte und Luftschächte vordringen. In der Königinnenkammer der Cheopspyramide führen zwei Schächte von 20 Zentimeter Seitenlänge schräg nach oben. Der eine Schacht zeigt nach Süden, der andere nach Norden. Der südliche Schacht wurde 1993 vom Upuaut (altägyptisher Gott= Öffner der Wege) befahren. Die Fahrt führte zunächst horizontal in die Wand, dann begann die Steigung von 39 Grad, 36 Minuten und 28 Sekunden. Nach etwa 60 Meter wurde eine kleine Falltür mit zwei Metallbeschlägen erreicht. Dieser Verschluß des Schachtes befindet sich auf 59 Meter Höhe, etwa 18 Meter von der Außenwand entfernt, zwischen der 74. und 75. Steinreihe der Pyramide. Es ist davon auszugehen, daß sich hinter der Falltür ein weiterer Gang oder eine Kammer befindet. Koptische und Altarabische Texte berichten von einer westlichen, östlichen und einer farbigen Pyramide. Die westliche Pyramide soll viele Schätze beherbergen: Geräte aus Eisen, Platin, Edelsteine,
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medizinische Instrumente, Waffen aus Stahl. Dazu Glas und Metall, das sich zusammenfalten läßt. Solche Metalle wurden bei dem Absturz eines unbekannten Flugobjeks in der Nähe von Roswell (New Mexico) im Jahre 1947 gefunden.
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In der östlichen Pyramide sind Himmelsgewölbe, Planeten und Welten dargestellt. Bücher und Schriften zeugen von den Taten der Urahnen jeder Welt. In den Särgen aus schwarzem Granit liegen in der farbigen Pyramide die göttlichen Magier der Sterne und Erden. Neben ihnen befinden sich ihre Werke, wundersame Künste und die Bücher der Weisheit und des Untergangs. Nach der großen Flut werden die Bücher der Wissenschaft und Erkenntnis neu geschrieben. Doch nur, wenn sich die Menschheit als würdig erweist. Der Physik-Nobelpreisträger Dr. Luis Alvarez führte in den Jahren 1968/69 ein Strahlenversuch in der Chephrenpyramide durch. Tag und Nacht bombardieren kosmische Strahlen unseren Planeten. Beim Durchdringen fester Körper verlieren sie einen Teil ihrer Energie im Verhältnis zu dessen Dichte und Stärke. Alvarez entwickelte ein Gerät zur Aufzeichnung des Durchgangs der kosmischen Strahlen und konzentrierte seine Untersuchungen auf die Chephrenpyramide, weil gerade diese Pyramide besonders gut geeignet erschien. Im unterirdische Gewölbe wurde die Strahlung, die das Bauwerk durchdringt, gemessen. Die Strahlen, die auf ihren Weg einen Hohlraum durchquerten, mußten schneller bzw. häufiger ankommen. Damit wäre das Vohandensein von geheimen Kammern oder Gängen bewiesen. Nachdem die Messungen erfolgreich abgeschlossen waren, widersprach das Ergebnis allen Gesetzen der Physik. Bei jeder Sichtung ergab sich ein anderes Muster, sinnlose Zeichen ohne erkennbare Struktur. Von der Pyramide scheint eine unsichtbare Kraft auszugehen, die alle Naturgesetze außer Kraft setzt. Wurde hier ein “Stargate” zu anderen Welten geöffnet oder gar ein Tor zum Jenseits? Die Pyramiden bewirken eine Konzentration von elektromagnetische Wellen und kosmische Strahlen. Pyramiden bündeln unbekannte Formen der Energie und stellen eine Brücke zu physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen her. Die Königskammer der Cheopspyramide befindet sich in solch einer mystischen Relation der Raum-Zeit-Verschiebung. Hier scheint die Zeit still zu stehen, doch aber schnell zu vergehen. Ein Tag scheint lang zu sein, doch ein längerer Aufenthalt verläuft in einem Traumzustand, eine Art von Schlaf des Vergessens. Der Zustand der Mumiefizierung scheint einzusetzen und der Geist steigt durch die Pyramiden der Götter auf einen Sonnenwagen in die Ewigkeit des himmlischen Reiches hinauf. Das Auge der Zeit wandert über den See der Erkenntnis und das Wissen der Ahnen scheint Erde, Sonne und Mond zu durchdringen.
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In Deir el Bahari befinden sich die Totentempel von Hatschepsut, Thutmosis III und Mentuhotep. Neben zahlreiche Felsengräbern wurde hier ein Grab mit etwa 40 Mumien gefunden. Das Grab 1871 von Ahmed Abdelrassul endeckt, enthielt auch Mumien der Pharaonen der 17. bis 21 Dynastie. Der am besten erhaltende Tempel ist der Totentempel der Pharaonin Hatschepsut (18.Dynastie).
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Sonne und Mond galten als die Augen des Horus. Mythen und Legenden ranken sich um den Himmelsgott. Das rechte Auge des Horus bezeichneten die ägyptischen Priester als das Sonnenauge und das linke als das Mondauge. Als Falkengott bedeckte Horus mit seinen Flügeln die Erde, wobei die Spitzen die Grenzen des äußeren Randes darstellten. Durch die siegreichen Pharaonen wurde Horus bald auch als Kriegsgott verehrt. Der Pharao schmückte sich mit der irdischen Verkörperung des Horus und trug den Falkengott in seiner Königs-Titulatur. Horus wurde zum Sonnengott erhoben, weil die Pharaonen jener Zeit zugleich den Sonnengott “Re” (Ra) verehrten. So wurde Horus nicht nur als Sohn der Isis (Osiriskult), sondern auch als Sohn des Re (Sonnenkult) oder Atum (Ur-Schöpfergott) und Sohn von Nut (Göttin des Himmels) oder Geb (Erdgott) betrachtet.
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Hier stehen je 4 Säulen in einer Reihe. In einem Wandrelief ist hier die göttliche Krönung des Ptolemaios IV zu sehen. An der rechten Seite befindet sich ein Raum für die flüssigen Opfergaben und an der linken Seite ein Raum für die festen Opfergaben. In Richtung Heiligtum folgt ein Raum zur Bereitstellung der nun fertiggestellten Opfer. Anschließend offenbart sich der Saal mit dem Allerheiligsten. Um der Kammer mit dem Allerheiligsten gruppieren sich an der Außenwand vom Saal die geweihte Kapellen der Gottheiten des Horuskultes. In der Kammer des Allerheiligsten ist heute die heilige Barke des Throns von Edfu ausgestellt. Der Sonnengott “Re” fuhr tagsüber mit seiner Sonnenbarke über den Himmelsbogen und durchquerte in der Nacht das düstere Wasser in der Unterwelt.
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Atum ist die Personifikation des Urhügels, des ersten Landes, welches aus dem Urgewässer “Nun” auftauchte, und schuf zunächst die kosmischen Grundlagen zur Entstehung der Welten. Ein weiterer Göttermythos beschäftigt sich mit den Tod und die Wiedergeburt des Osiris. Osiris zählt zu den bedeutenden Gottheiten, weil er die Hoffnung der Verstorbenen auf die Wiederauferstehung und das damit verbundene ewige Leben im Jenseits verspricht. Innerhalb der Götterwelt scheinen die familiären Beziehungen äußerst wichtig zu sein. Hieraus entstehen die hierarchische Strukturen, die für den Fortbestand des mächtigen Reiches sorgen. Bereits in den Schöpfermythen sind diese Vernetzungen (Atum,Schu,Tefnut,Geb und Nut) zu erkennen. Diese Struktur setzt sich fort in der weiteren Nachkommenschaft: Osiris, Isis, Nephthys, Seth und Horus. Bedeutend ist die thebanische Triade, bestehend aus Amun, Mut und den Mondgott Chons. Amun, der Verborgene, war der Regionalgott von Theben und wurde häufig menschengestaltig mit Federkrone gezeigt. Durch die Verbindung mit dem Sonnengott Re wurde er zum Universalgott und daher auch als “Gottvater” bezeichnet. Weitere wichtige Götterfamilien sind in Memphis Ptah, Sachmet und Nefertem sowie Horus von Edfu, Hathor in Dendera und ihr gemeinsamer Sohn, der Musikgott Ihi. Der Pharao selbst brachte Opfer im Tempel den Göttern dar. Die Rituale führten aber ausschließlich die Priester durch. Sie vollzogen ihre Handlungen jedoch als so genannte Schattenfiguren, denn der Pharao selbst galt als Mittler zwischen den Göttern und den Bewohnern des Landes. Die Zufriedenheit der Götter sah man als unabdingbar für das Bestehen der Weltordnung an. Diese Götter der altägyptischen Mythologie sind nicht als eine Einheit erfassbar, ihre Gestalten verweisen jeweils nur auf einzelne Wesenszüge. Es gibt durchaus Parallelen zur greifbaren Realität. Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild und so wurden auch Götter gezeugt und geboren. Natürlich können diese mächtigen Wesen auch altern und sterben. Dies ist in vielen uralten Schriften belegt. Aufgrund ihrer vielen Reisen durch das Himmelreich (Universum) erreichen die Himmlischen ein hohes Alter. Die Gläubigen glaubten stets an ihre Wiederkehr. Alle Religionen der Welt basieren auf diesen Ur-Glauben, wie er deutlich in der altägyptischen Mythologie erkennbar ist.
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Seit ältester Zeit waren die Ägypter, wie in vielen anderen Kulturen der Überzeugung, daß ein Weiterleben nach dem Tode möglich sei. Das Ende war nur der Übergang in eine neue Form, die ein Spiegelbild des diesseitigen Lebens war. Zu Lebzeiten wurde bereits an diesem Weg gearbeitet.
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Die Wiedererweckung im Totenreich war jedoch unabdingbar mit der Konservierung des Körpers verbunden. Die Seele in Gestalt des Ba-Vogels trennte sich zunächst vom Körper und ließ ihn als seelenlose Hülle zurück. Erst nach der Mumifizierung und den Ritualen der Belebung kam die Ba-Seele wieder zum Verstorbenen. Nun war der Weg in den “schönen Westen”, wie das Jenseits auch genannt wurde, für die Mumie frei. Die Mumien stellen einen eindrucksvollen Beweis für die Macht des Glaubens der alten Ägypter an das Weiterleben im Jenseits dar. Die Priester vollbrachten eine göttliche Tat, wenn sie die Leichname der Pharaonen auf den Weg in die Ewigkeit transferierten. Die Balsamierer trugen bei den zeremoniellen Handlungen ihre eigens geformten Göttermasken. Dank dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot, der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte und Diodor, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte, ist relativ viel über die Mumifizierungstechnik bekannt. Tote, die in vorgeschichtlicher Zeit im Wüstensand verscharrt wurden, zeigten aufgrund der Austrocknung durch die klimatischen Begebenheiten kaum Verwesungserscheinungen. Dies wurde als eine Botschaft des Allmächtigen verstanden. Das Tor ins Reich der Toten schien weit geöffnet. Mit der Errichtung größerer Grabanlagen, mußten Verfahren entwickelt werden, die garantierten, daß die sterblichen Überreste auch in einer geschlossenen Grabkammer die Zeit überdauerten. Die Erhaltungsmethoden wurden kontinuierlich verbessert. So galten die Techniken der Mumifizierung bald als eine besondere handwerkliche Berufung und Kunst. Die absolute Vollkommenheit der Mumifizierung fand sich in der Zeit des Neuen Reiches. Der oberste Balsamierer sah seinen Meister in Anubis. Die inneren Organe wurden dem Körper entnommen, mit Salzen ausgetrocknet, mit Ölen und flüssigem Harz behandelt und in spezielle Gefäße, den Kanopen gelegt. Die Kanopen wurden dem Verstorbenen mit ins Grab gegeben. Diese Behälter konnten aber auch leer sein, denn es reichte allein und nur das Vorhandensein der Krüge im Grab (Scheinkanopen). Im Alten Reich wurden die Kanopen mit einem Leinenpfropfen verschlossen. Im Mittleren Reich benutzte man Deckel in Form von Menschenköpfen, welche die vier Horussöhne repräsentierten. Ab der 19. Dynastie erhielten die Kanopen unterschiedliche Abdeckungen: der menschenköpfige Gott “Amset” war zuständig für die Leber, der affenköpfige Gott “Hapi” für die Lunge, der falkenköpfige Gott “Kebeh-senu-ef” für den Darm und der schakalköpfige Gott “Dua-mut-ef” für den Magen. Das Gehirn wurde mit einem langen Haken auf den Weg über die Nase aus dem Schädel entfernt. Die Organe hatten allerdings kaum einen Wert, weil nur das Herz als Sitz von Wahrheit und Gefühl galt. Letztlich wurde das Herz im Jenseits auf die Waagschale gelegt und bewertet. So verblieb das Herz im Körper, während die Eingeweide durch einen gekonnten Bauchschnitt entfernt wurden. Die Bauchhöhle wurde mit Palmwein behandelt und die Hohlräume anschließend mit verschiedenen Substanzen gefüllt. Nachdem der Verstorbene wieder zugenäht war, legte man den Körper auf eine Schicht Natronsalz zur Entwässerung und bedeckte ihn mit Salzkristallen. Nach etwa 40 Tagen hatte das Natron dem Körper alle Flüssigkeiten entzogen. Nun wurde der Tode in einem festlichen Akt mit Nilwasser gewaschen. Dann wickelten die Priester den Toten mit Leinenbinden ein. Dabei wurden ihm oft Amulette und sonstige wertvolle Gegenstände (Dolche) beigegeben. Um das abfallen der Nägel an Hände und Füße zu vermeiden, wurden diese mit viel Aufwand gesondert umwickelt. Die Pharaonen erhielten zusätzlich goldene Hülsen darüber gestülpt und ab Ramses III bekamen die Mumien in der Regel künstliche Augen eingesetzt. Auf den Kopf der Mumie wurde nun eine Totenmaske platziert. Der gesamte Prozess der Mumifizierung dauerte etwa 70 Tage. Im Jenseits wartete auch Arbeit. Um sich zu entziehen, bediente er sich der “Uschebtis”.
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Diese kleinen mumiengestaltigen Figuren versah man mit dem Namen des Verstorbenen. Sie sollten für ihn einstehen, wenn er zur Arbeit gerufen wurde. Eine Mumie konnte bis 360 Figuren besitzen. Für jeden Tag im Jahr eine kleine fleißige Mumie zum Wohl des Pharaos.
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Demnach waren fünf Tage im Jahr als “arbeitsfrei” anzusehen. Die Uschebtis lagen in einer Schatulle neben der Mumie im Sarkophag oder bei größerer Anzahl auf einen gut erreichbaren Platz. Aus römischer Zeit sind auch Mumienportraits bekannt. Es handelt sich dabei um dünne Holzplatten, die mit Mineralfarben bemalt sind. Die Bildnisse scheinen individuelle Gesichter wiederzugeben, allerdings in eine Typisierung und Stilisierung gelegt. Es sind bis heute etwa 750 Mumienportraits gefunden worden. Ein Teil dieser Kunst stammt aus der Oase “Faijum”.
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Dies war die Sprache Babyloniens und der Diplomatie zur Zeit des Amenophis IV (Echnaton). Hatten die Babylonier und die Ägypter die gleiche Ur-Heimat und kam der Ur-Schöpfergott Atum aus dem “schönen Westen”? Atum, der das Echo einer unbekannte Vergangenheit zu sein scheint. Ein Name, der aus dem nebelverhangenen Ozean emporsteigt und sagt: Atlantis, der versunkene Kontinent, die Wiege aller Zivilisation ist erwacht. Bei den Ägyptern, Babaylonier, Inkas, Mayas, Azteken usw. lebte die gemeinsame Erinnerung an eine vergangene Ur-Heimat.
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Die Sphinx ist mit den Vorderbeinen von 15 Meter, etwa 73,5 Meter lang. Das Gesicht ist 4 Meter und der Kopf mit Bedeckung 6 Meter breit. Die Höhe der Sphinx beträgt 20,2 Meter. Für etliche Forscher ist Chephren der Erbauer, weil er die Gesichtszüge des Pharaos zeigt. Die Rekonstruktion bezieht sich auf sechs Stelen bzw. beschriftete Tontafeln, die in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts im Umfeld ausgegraben wurden. Diese Tafeln bezeugen allerdings, daß zwischen den ausgestreckten Pranken unter dem langen Bart eine Statue seinen Platz hatte. Hier nehmen die Forscher an, daß es sich hierbei um ein Bildnis des Pharaos Amenophis II handelte.
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Sein Sohn Thutmosis IV soll ihn dort platziert haben, weil er eine erste Restaurierung veranlaßte, wobei Änderungen vorgenommen wurden. Er ließ den Löwen mit Menschenkopf in rot, blau und gelb anstreichen. Ob diese Farben die wirklichen Ur-Farben sind, bleibt offen. Viele Skulpturen und Bauten wurden im Laufe der Geschichte verändert und angepasst, weil sie nach dem jeweiligen Pharao und dessen Wünsche auszusehen hatten. Es ist wohl anzunehmen, daß die Statue im Schutze der Sphinx den Sonnengott Horus in seiner Nebenform “Harmachis-Chepre-Re-Atum” darstellt. Hier läßt sich auch eine Verbindung zum vorgelagerten Sphinx-Tempel herstellen. Der Harmachis-Tempel blieb unvollendet und es gibt keine Hinweise auf den Erbauer. Auch sind keine Inschriften gefunden worden. Thutmosis IV war überzeugt, daß Harmachis-Chepre-Re-Atum sein göttlicher Vater sei. Der Gott sprach im Traum zu ihm und daraufhin befreite er die Sphinx vom Wüstensand und errichtete seine Traumstele:
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Der Gott stieg hinab vom göttlichen Himmelszelt mit seiner Barke und sprach zu Thutmosis: Sieh mich an, blicke auf mich, mein Sohn Thutmosis. Ich bin dein Vater “ Hor-em-achet-Chepre-Re-Atum” , der dir das Königreich auf Erden an der Spitze der Lebenden gibt.
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Archäologen suchen nach einem Labyrinth unter der Sphinx und hoffen die “Halle der Erkenntnis” zu finden. Hier sollen die Aufzeichnungen einer versunkenen Kultur verborgen sein. Symbolisierten die Monumente aus Stein einen universellen Code, mit dem die Rätsel der Welt gelöst werden können? Ttoh selbst soll einst das “Corpus Hermeticum” niedergeschrieben haben. Aus dem Dialog mit Hermes geht hervor: “Was hier unten ist, ist gleich dem, was oben ist”. In der Tat, wenn wir den Himmel der Antike über Gizeh rekonstruieren, finden wir ein magisches Abbild der Pyramiden zur Zeit um 10500 v. Chr. Die Gürtelsterne des Orion entsprechen in ihrer Anordnung genau den astronomisch präzise ausgerichteten Pyramiden der Pharaonen. Seit jeher sind die Augen der Sphinx auf den Punkt gerichtet, wo die Sonne zur Tag- und Nachtgleiche aufgeht. Sie blickt nach Osten in das Land der Lebenden.
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Seit bekannt ist, daß die Erde in 26000 Jahren einmal um ihre eigene Achse kreiselt kam es zu weitere verblüffende Erkenntnisse. Um 10500 v. Chr. hat die Sphinx auf ihr kosmisches Ebenbild in den Sternen geschaut. Es kann kein Zufall sein, daß sowohl die Pyramiden, als auch die Sphinx am Himmel in ihr Spiegelbild blickten. Die Schöpfung aus Stein scheint nach einem himmlischen Masterplan errichtet worden sein. Die Suche nach der Wahrheit führt durch verborgene Kammern bis hinauf zu den Sternen. Vor 12500 existierte eine unbekannte Zivilisation, die auf den Ruinen ihrer zerstörten Welt ein neues Reich gründeten. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Schriften waren ihre Nachkommen, die Pharonen in der Lage, auch mächtige Pyramiden zu errichten. Thot (Hermes) berichtet in seinem Buch der Weisen, daß seine Ahnen die gewaltigen Bauwerke errichteten. Bereits Cheops (Chufu) hat nach dem Ort des Wissens gesucht um einen magischen Blick in die Vergangenheit zu wagen.
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In der Nähe der rechten Vorderpranke der Sphinx soll sich der Eingang zur Unterwelt befinden. Tatsächlich wurde ein Schachtsystem entdeckt. Der Abstieg in die schwindelerregende Tiefe ist ein Abenteuer. Die Archäologen stießen auf ein verwickeltes System von Grabkammern. Die erste Ebene war leer. Dann folgt ein Raum mit sechs in Stein geschlagene Nischen. In zwei dieser Kammern stehen tonnenschwere Granitsärge. Herodot berichtet: In einem unterirdischen Gemach sah ich eine Insel, umgeben von Wasser in einem künstlichen Becken. In etwa 30 Meter Tiefe stießen die Archäologen tatsächlich auf die von Herodot beschriebene Kammer. Vier Säulen bildeten hier einst die Hieroglyphenzeichen für den Palast des Osiris. Ein schwerer Granitsarg weist auf das Grab des Osiris und seine Herrschaft in der Unterwelt. Ein weiterer noch unerforschter Gang führt durch die Finsternis zum Labyrinth und damit zu weiteren verborgenen Geheimnissen. Der Erdgott Ahu (Osterinsel) soll über das Grab der Osiris in Gestalt einer Sphinx wachen. Ahu ist die spirituelle Verbindung zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt. So stellt die Sphinx die Schwelle zwischen den Lebenden und die Toten dar. Die Geschichte hält viele Überraschungen bereit. Vor Urzeiten gab es Völker, die auf rätselhafte Weise miteinander verbunden waren. Folgen wir ihre Spuren und begeben wir uns auf eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit. Durch das urzeitliche Nebel der Seelen vergessener Kulturen der allgegenwärtigen nordischen Götter von Atlantis.
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