|
 |
 |
|
“ Die Sintflut vernichtete alle Dinge; nachdem die Sintflut alle Dinge vernichtet hatte, kam das Königtum vom Himmel herab, und sein Sitz wurde Kisch” (Sumerische Königsliste).Die Pfade der Götter im Reich der Sumerer, Assyrer, Babylonier, Perser und Hethiter.
|
 |
 |
|
Für die alten Griechen war Mesopotamien der Garten Eden und für die Bibel das Paradies. Für Herodot, den Vater der Geschichte, war Babylon die Weltmacht schlechthin und der große Diodor gehörte zu den größten Bewunderern der Hängenden Gärten der Semiramis.
|
 |
 |
|
Wer von der Erde aus sieben Jahre lang geraden Weges über den Mond und die Sonne hinaus ins weite Universum fliegt, erreicht einen Planeten, der mit unserer Erde viel gemein hat. Diese Welt dreht sich um sich selbst und zugleich um eine der beiden Sonnen. Seine Oberfläche besteht zu einem Teil aus Land und zu zwei Teilen aus Wasser. Das Land bildet einen großen Kontinent, der sich in sumpfiges Niederland und in ein gebirgiges Hochland einteilt. Dazwischen befindet sich ein riesiger Urwaldstreifen mit herrlichen Pyramiden, Palästen, Tempelanlagen und märchenhaften Felsenburgen. In der Galaxis gibt es unzählige Planeten, die von verschiedensten Lebewesen bewohnt werden. Kamen einst die Sumerer von eben einer solchen Welt mit ihren Sternenschiffen zur Erde? Wann und woher die Sumerer nach Mesopotamien kamen, ist bisher nicht bekannt. Die Spuren haben sich im Wind der Jahrtausende verwischt. Erst im Jahre 1869 wurden die Sumerer durch den Assyriologen Jules Oppert wiederentdeckt, der mittels Entzifferung von Keilschriften die einstmalige Existenz der Sumerer bezeugte. Das Volk verfügte über eine 42 alphabetische Keilschriftzeichen und stieg von etwa 4600 Jahren vom Himmel herab. Allerdings entbehrt jeder Versuch einer zeitlichen Bestimmung einer soliden historischen Grundlage. Die älteste und präzisenste Königsliste, die ausgegraben wurde wird unter der Bezeichnung “Altbabylonische Königsliste WB 444” geführt. Sie wird auch Sumerische Königsliste genannt und wurde um 1800 v. Chr. in der babylonischen Stadt Larsa verfaßt. Es handelt sich um einen Quaderblock, dessen vier Seiten mit Keilschrift überzogen sind. Der Block ist etwa 20 Zentimeter hoch und neun Zentimeter breit. Außerdem ist der Quader mittig-vertikal durchbohrt und gibt der Wissenschaft große Rätsel auf. Die Keilschrift sagt, daß die zehn Urkönige von der Erschaffung der Erde bis zur Sintflut insgesamt 456000 Jahre regierten. Danach regierten weitere 23 Könige und kamen zusammen noch auf eine Regierungszeit von 24510 Jahren. Hierbei kann es sich wohl kaum um Erdenjahre handeln. Nur wenige Menschen werden 100 Jahre alt. Um länger zu leben, müßte er viele Reisen ins weite Universum unternehmen und zwar mit Lichtgeschwindigkeit. Oder auf einen anderen Planeten wohnen, wo die Zeit wesentlich schneller vergeht. Dabei ist anzumerken, daß die Königslisten zum Teil auch Götterlisten sind. Die Herrscher aus den Königslisten wurden auch auf Keilschrifttontafeln gefunden und sind daher kein Phantasieprodukt.
|
|
 |
 |
|
Die Welt der himmlischen Götter scheint als ein unauffindbares Geheimnis in der unendlichen Ewigkeit von Raum und Zeit versunken zu sein. Geheimnisvolle verschlüsselte Botschaften versteckt am Weg zur Wahrheit und Erkenntnis führen uns zu den Kulturen, die einst die Glückseligkeit im Reich der Götter verkündeten. Nicht nur die Sumerer sprachen von zehn Urkönigen, die einst das ewige Leben gepachtet hatten. Nein, auch die Bibel nennt uns zehn Urväter, die erstaunlich lange lebten. Adam zeugte im Alter von 130 Jahren seinen ersten Sohn und wurde über 900 Jahre alt. Henoch stieg mit 365 Jahren in den Himmel auf und wird vielleicht eines Tages von seiner Himmels- oder Weltraumreise zurückkehren. Sein Sohn Methusalem verblich im gesegneten Alter von 969 Jahren. Dann brachte Gott die Sintflut auf die Erde und tilgte alles Fleisch und auch die 4090000 Riesen. Dies teilt uns Baruch, der Sohn des Nerija mit. Er war Schreiber des Propheten Jeremia. In vielen alten Schriften ist die Rede von ein Riesenvolk vor der Sintflut. Eine mysteriöse Welt mit Völker, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Nach der großen Flut liegt das Wrack einer Arche irgendwo im Land der aufgehenden Sonne, sein Name ist erloschen, die Mannschaft verschwunden, und niemand weiß, woher sie kam. Nach dem sumerischen Myhten ist “Eridu” die Stätte, wo einst die Geschichte der Menschheit seinen Anfang nahm.
|
|
|
 |
 |
|
Die dörflichen Vorstufen gehen bis auf das 6. Jahrtausend v. Chr. zurück. Die Datierung bezieht auf die Ergebnisse der heutigen wissenschaftlichen Untersuchungen und gibt keineswegs Aufschluss über das wirkliche Alter von Eridu. Alle sumerischen Städte sind um die Tempel der Götter errichtet worden. In Eridu befand sich das Hauptheiligtum des “Enki”. Mit dem Gott An (Anu) und Enlil bildete dieser Gott eine Göttertriade. Der göttliche Alulim regierte als erster vorsintflutlicher König über Eridu. Sein Regentschaft zog sich über 67200 göttliche Jahre hin. Der zweite vorsintflutliche König von Eridu nannte sich Alalgar. Dieser Herrscher brachte es auf eine Regierungszeit von 72000 göttliche Jahre. Die göttlichen Jahre beziehen sich auf kosmische Jahre, deren Zusammenhang und Umrechnungssystem bislang nicht verstanden und entschlüsselt werden konnte. Ein Hinweis liefert der im 3. Jahrhundert v. Chr lebender babylonischer Priester Berossos (Bêl-re’usunu). Er nennt für Alulim zwar eine Herrscherzeit von 36000 göttliche Jahre aber für Alalgar 10800 göttliche Jahre. Berossos war Priester im Esagila-Tempel zu Babylon. Hier wurde Bel-Maduk (Baal), der höchste Gott der Babylonier verehrt. Die sumerische Königsliste gibt die Regierungszeiten der Herrscher vor und nach der Sintflut phantastisch, in beeindruckender Weise wieder.
|
 |
 |
|
Als das Königtum vom Himmel herabkam, war in Eridu das Königtum. In Eridu war Alulim König. 28800 Jahre regierte er. Alalgar regierte 36000 Jahre. Zwei Könige, 64800 Jahre regierten sie. In Bad-tibira regierte En-men-lu-anna 43200 Jahre, En-men-gal-anna regierte 28800 Jahre. Gott Dumunzi, der Hirt, regierte 36000 Jahre. Drei Könige, ihre 108000 Jahre regierten sie. In Larak regierte En-zib-zi-anna 28000 Jahre. Ein König, seine 28800 Jahre regierte er.
|
 |
 |
|
Woher die Sumerer auch gekommen sein mögen, brachen sie - so berichtet die Altertumsforschung - offenbar eine blühende Kultur und komplette Zivilisation mit. In zahlreichen Schöpfungsmythen wird überliefert, daß die Sumerer >>die eigentlichen Begründer der menschlichen Kultur << sind.
|
 |
 |
|
In Sippar war En-men-dur-anna König. 21000 Jahre regierte er. Ein König, seine 21000 Jahre regierte er. In Suruppak war Ubar-tutu König, 18600 Jahre regierte er. Fünf Städte, acht Könige, 241200 Jahre regierten sie. Die Flut ging darüber hin. Nachdem die Flut darüber hingegangen, und das Königtum erneut vom Himmel herabgekommen war, war in Kis (Kisch) das Königtum. In Kisch war Ga-ur König, 1200 Jahre regierte er. Gulla-Nidaba-anna-pad regierte 960 Jahre. Zukakip regierte 900 Jahre, Atab regierte 600 Jahre, Atabs Sohn regierte 840 Jahre. Etana, der Hirt, der zum Himmel emporstieg, der die Länder festigte, war König.
|
|
|
 |
 |
|
1560 Jahre regierte er. Balih, Sohn des Etana, regierte 400 Jahre. Tizkar, Sohn des Samug, regierte 305 Jahre, Ilku regierte 900 Jahre, Ilta-sadum regierte 1200 Jahre. (Mes)-kiag-ga(ser), Sohn des Sonnengottes, war Hoherpriester (und König), 324 Jahre regierte er. Der göttliche Lugal-banda, der Hirt, regierte 1200 Jahre. Gott Dumu-zi, der Fischer, seine Stadt ist Kua, regierte 100 Jahre. Der göttliche Gilgamesch, sein Vater war ein Lillu-Dämon, Hoherpriester von Kullab, regierte 126 Jahre. Ur-nungal, Sohn des Gilgamesch, regierte 30 Jahre. Utul-kalamma, Sohn des Ur-nungal, regierte 15 Jahre. Labasar regierte 9 Jahre. (Sumerische Königsliste)
|
|
 |
 |
|
Uralte Texte berichten: “Ich bin der große Gott und die geheime Macht meiner Namen erschafft die himmlische Ordnung der Götter. Ich bin das Gestern und kenne den Morgen. Ich bin Horus von Jahrmillionen, der Herr und Meister des Throns, und vom Übel erlöst, durchziehe ich die Zeiten und Räume, die grenzenlos sind.” Der letzte König des assyrischen Reiches Assur-bani-apli >Assurbanipal< (669-626 v. Chr.) war ein Sammler von Schriften aus uralter Zeit. Er sandte seine Schriftgelehrten in die entlegensten Regionen des neo-assyrischen Reiches. In seiner unteririschen Bibliothek in Ninive stapelten sich Chroniken, mythologische und religiöse Schriften, Verträge und königliche Briefe. Dazu kamen Hymnen auf verschiedene Götter des Himmels, Zukunftsdeutungen, Beschwörungsformeln. Doch auch Schriften über die Astronomie, Medizin und wissenschaftliche Protokolle fehlten nicht. Die Highlights in der Sammlung waren das Gilgamesch-Epos, das Enuma Elis, das Codex Hammurapi und das Etana-Epos. In der Bibliothek befanden sich mindestens 20000 Keilschrifttafeln. Bereits Tukulti-apil-esarra I (Tiglat-pileser I) und Sarrum-ken II (Sargon II) hatten kleine Bibliotheken in unterirdischen Gewölben angelegt. Assurbanipal rühmte sich, die heilige Keilschrift lesen zu können. Er verkündete, daß er den verborgenen Schatz, die rätselhafte Tafelschreibkunst der Götter beherrsche und verstehen könne.
|
|
 |
 |
|
Assurbanipal hatte Kenntnis von der Wissenschaft zur Deutung der Vorzeichen des Himmels (Astrologie) und löste selbst die schwierigsten mathematischen Gleichungen. Auf Keilschrifttafeln ist von Quadraten, Wurzeln, Potenzen, Flächen- und Kreisberechnungen die Rede. Weiter behauptete Assurbanipal, daß er die Kristalle der Götter aus der Zeit vor der Sintflut lesen könne, die ganz und gar unverständlich seien. Hier meinte er die sprechenden Steine, die von einem seltsamen Licht umgeben waren. Auch diese Steine wurden in der Bibliothek aufbewahrt, sind aber im Laufe der Zeit spurlos verschwunden. Hatte “Etana”, der erste irdische König nach der großen Flut, die Steinkristalle aus dem Götterreich mitgebracht! Die phantastische Reise zu den Göttern des Himmels ist im “Etana-Epos” festgehalten. Der eigentliche Ursprung des Epos liegt im Verborgenen. Wie Enkidu, Held des Gilgamesch-Epos, wird Etana von einen geflügelten Gott abgeholt und über die Erde getragen. Beide steigen dann zum Himmel empor und der Gott fordert Etana auf, hinunterzuschauen und zu berichten was er sieht. Gott: “Schau, mein Freund, wie das Land geworden ist, blick auf das Meer zu Seiten des Weltberges.” Etana: “Das Land da sieht aus wie ein Berg, ist das Meer geworden wie ein Wasserlauf!” Weiter geht es dem Himmel entgegen. Gott: “Schau, mein Freund, wie das Land geworden ist.” Etana: “Die Erde sieht aus wie eine Baumbepflanzung.” Immer weiter geht es hinauf und immer wieder die gleiche Frage: “Mein Freund, blicke hin, wie das Land geworden ist.” Etana: “Das Land ist geworden zu einem Kuchen und das weite Meer so groß wie ein Brotkorb.” Und noch einmal geht es in die Höhe und der Allmächtige fordert Etana ein letztes Mal auf, seine Eindrücke zu preiszugeben. Gott: “Mein Freund, blicke hin, wie das Land verschwunden ist.” Etana: “Ich blicke hin, wie die Erde verschwunden ist, und am weiten Meer sättigen sich meine Augen nicht! Mein Freund, ich will nicht zum Himmel aufsteigen, mache Halt, daß ich zur Erde zurückkehre.” Etana regierte 1560 Jahre in Kisch und gründete die erste irdische Dynastie nach der großen Flut. Sein Vorgänger nannte sich Ziusudra.
|
|
 |
 |
|
Laut der sumerischen Königsliste entstammte Ziusudra der göttlichen Dynastie von Suruppak. Im Gilgamesch-Epos ist Suruppak die Stadt der Götter in der Uta-napisti >Utnapischtim< (Ziusudra) die Sintflut verkündete. Die Herren von Raum und Zeit hatten sie ein langes Leben und tauchten in verschiedenen Epochen auf. Etana kam zum Himmelstor und trat hindurch. Im Palast der Götter gab es viele Tunnelgänge, die zu den verschiedenen Gemächern der Bewohner führten. Etana begegnete zunächst An, Enlil und Ea(Enki) und im weiteren Verlauf Sin, Adad, Samas(Shamash) und Istar(Ishtar). An(Anu) war der Ahnherr aller Götter des sumerischen, akkadischen und babylonischen Pantheons. An ist das sumerische Wort für “Himmel” bzw. “Oben”. Ein Ausdruck der göttlichen Macht und Herrschaft. Diese spirituelle Eigenschaft wurde von der Urgottheit alle anderen Göttern mitgegeben. Von den altorientalischen Gottheiten war An ein unfreundlicher Gott und ein menschenfeindliches Wesen. Anfangs war An mit der Erdgöttin Uras(Urash) zusammen und zeugte Nininsina, die Stadtgöttin von Isin. Seine zweite Gemahlin war Ki (Erde), deren Mutter Nammu, die sumerische Göttin der Schöpfung ist. Nammu symbolisiert das Urmeer und hatte zuvor An, den Himmel geformt. Nammu schuf mit ihren Sohn Ea den ersten Menschen aus Lehm. Die Götter brauchen Menschen als Diener und Gehilfen. Hier gibt es Parallelen mit der nordischen Mythologie. Ki wurde in späterer Zeit als sumerische Gebirgs- und Muttergöttin Ninhursanga (Nintu, Aruru) verehrt. Aaru (Sechet-iaru) galt im Pharaonenreich als das glückliche Land im Jenseits (Avalon/Atlantis). Inanna nahm ihren Platz bei An, dem Stadtgott von Uruk und Der, ein. An galt als Vater von Martu (Amurrum), Erra (Pestgott), Gibil (Feuergott), Nisaba (Getreide-und Wissenschaftsgöttin), Gatumdu (Muttergottheit), Lamastu(Lamashtu/Dämon), Baba (Tochter von Gatumdu), Iskur(Ishkur) >Adad< (Wettergott) und Sebettu(Shebettu/Siebengottheit). Anu (An) wird in der keltischen Sagenwelt als Mutter der irischen Götter bezeichnet. Eines Tages trachteten Sin, Shamash und Ishtar nach der Weltherrschaft. An sandte die Shebettu gegen die Götter. Der Mondgott Sin eingekreist und es kam zur Mondfinsternis.
|
|
|
|
 |
 |
|
Ea (Enki) befreite den Mond schließlich aus der Umklammerung. Lamashtu gehörte zum Kreis der Shebettu. Sie brachte Krankheit und Tod über die Menschen, um eine Überbevölkerung auf der Erde zu verhindern. Die Shebettu halfen dem Pestgott Erra und nährten sich von Menschenfleisch und tranken Blut. Sie galten als die Vampire der Lüfte. Obendrein verdienten sie sich als Thronträger der Totengöttin Ereskigal (Ereshkigal) und wurden in der Astronomie mit den Plejaden identifiziert. Doch es gab auch gute Siebengottheiten. All diese Geschöpfe wurden einst vom Gott der Unterwelt (Raum und Zeit/Niflheimr) erschaffen. Dieser Gott Enmesarra (Enmesharra) war der Herr aller Gesetze und der 100 “Me” (der 100 göttlichen Kräfte). Enmesharra zählt mit seiner Gemahlin Ninmesarra (Ninmesharra) zu den Urahnen von Anu und Enlil, denen er das Zepter der Herrschaft übergab. Lamashtu galt als wütend, wild und gefährlich. Die Überlieferung sagt: Sie sei eine Wölfin, die Tochter des Anu. Ihre Füße sind die des Anzu (Imdugud) und ihre Hände sind unrein. Ihr Gesicht ist das Gesicht eines hungrigen Löwen. Ihr Haar ist wirr, ihr Lendenschurz zerrissen und ihre Hände triefen von Fleischfetzen und Blut. Sie kommt des Nachts durch die Fenster, auf dem Bauch kriechend und wie eine Schlange sich windend. Lamashtu war das fürchterlichste Dämon in der mesopotamischen Mythologie. Mit dem Kopf eines Löwen, dem Oberkörper einer Frau und klauen an den Füße hält sie in ihren ausgestreckten Händen jeweils eine Schlange. Die Lamashtu kann nur durch eine ebenso schreckliche Figur gebannt werden. Diese Rolle nahm Pazuzu, ein weiterer Pestgott ein. Dieser dämonischer Gott wird mit hundeähnlichem Kopf, den Füßen eines Adlers, einem Skorpionschwanz und vier Flügeln dargestellt. Löwenköpfige Adler galten als die stärksten Vögel und waren gefürchtet. Sie traten auch als Symbol der Gefährdung der kosmischen Ordnung als feuerspeiende Drachen (Humbaba/Chumbaba) auf und waren vor allem in Wäldern anzutreffen.
|
|
 |
 |
|
Von Dilmun, dem Paradies der Götter, einst herab kamen die Anunna (Ältestenrat der Urgötter) und gaben den Igigu die Aufgabe, Flüsse zu graben. Sie gruben 2500 Jahre, bei Tag und Nacht und formten das Zweistromland, bevor Widimmu, der erste Mensch erschaffen wurde. Nachdem der Wind die Wolken hervorbrachte, kam es in den Bergen zu großen Stürmen. Das Unwetter brachte ein seltsames Wesen hervor und die Igigu-Götter berichteten Enlil von dem merkwürdigen Ereignis. Neugierig machte sich Enlil auf den Weg in die Berge und begegnete Anzu. Die mächtigen Kräfte der Finsternis breiteten sich über Enlil aus. Er lud den dunklen Herrscher nach Nippur ein. Dort gewann der Dämon die Zusprache von Enki, den Gott des Süßwasserozeans, ihn als Torwächter des Himmelstempels zu erheben. Während seiner Wache beobachtete Anzu, wie Enlil die Schicksalstafeln, das Symbol der Herrschaft über das Universum, vor dem morgendlichen Bade ablegte. Die Schicksalstafeln verleihen dem Besitzer die Macht die Fähigkeit, alle Dinge in ihren Urzustand zurückzuversetzen. Zudem sind die Schicksale der Götter und Menschen ersichtlich und übereignen dem Träger große Macht. Anzu beschließt, die Tafeln zu rauben und sich damit selbst zum Herrn der Ewigkeit zu machen. Heimlich entwendet er die Tafeln und flieht in die Berge. Hier konnte er sich, wie am Anfang der Weltgeschichte vor Anu verbergen und die strahlende Mondscheibe angreifen, Finsternisse auslösen und sich in der Dunkelheit verstecken.
|
|
|
|
 |
 |
|
Die finsteren Dämonen erscheinen in der Nacht in Gestalt von Winden oder als Mischwesen, bisweilen aber auch in freundlicher Ausstrahlung, um ihre Opfer zu täuschen, Besitz von ihnen zu ergreifen und ihren Geist zu rauben. Durch den Diebstahl der Tafeln durch Anzu breitet sich die Dunkelheit aus und das Leben auf der Erde erlischt. Anu beruft den Götterrat ein und beauftragt Adad die Schicksalstafeln zurückzuholen. Doch Adad fürchtet den Fluch und weigert sich gegen Anzu in den Kampf zu ziehen. Auch der Feuergott Girra sah sich nicht in der Lage gegen Anzu anzutreten. Schließlich wandte sich Enki an die Herrin der steinigen Einöde. Die Nintu sollte ihren Sohn, den Kriegsgott Ninurta bitten, gegen Anzu vorzurücken und die Weltordnung wieder herzustellen. Ninurta hatte bereits Kämpfe bestritten und trat stets als Sieger hervor. So kämpfte er erfolgreich gegen Asag (Asakku), den starken Steindämon der Shebettu.
|
|
 |
 |
|
Auch gegen den furchtbaren Drachen “Kur”, im Reich der Toten und ebenso gegen die siebenköpfige Schlange, den sechsköpfigen Widder und nachdem er die Stiermenschen besiegt hatte, fürchteten die Dämonen der Nacht ihn umso mehr. Also macht sich Ninurta mit den sieben Winden auf den Weg zur Felsenburg des Anzu. Am Fuß des Gipfelberges näherte er sich im Nebel des Grauens den mächtigen Mauern. Die leuchtenden Blitze der Waffen warnten Anzu und dieser hob die Schicksalstafeln, die ihn zu schützen vermochten. Ninurta nahm sein “Sharur” zur Hand, um Enki von den Ereignissen zu berichten. Enki sendet Ninurta den Ratschlag daran zu denken, Anzu vielleicht zu ermüden und ihn dann mit dem Bumerang anzugreifen. Unermüdlich setzt Ninurta den Unhold nach und tatsächlich fällt Anzu nach einiger Zeit in sich zusammen. Schnell ergreift Ninurta die Chance, stutzt die Schwingen des Greifs und rahmt ihn ein Pfeil durch das Herz. Die Wolken verzogen sich und die Sonne kroch aus den Nebelschwaden hervor.
|
|
|
 |
 |
|
Die Berge gaben das Wasser frei und die Flüsse konnten das Land wieder bewässern. Das dunkle Jahrhundert war vorüber und die Schicksalstafeln gelangten abermals auf wundersamer Weise zu den Göttern. Die sieben Königreiche stiegen aus der Asche der dämonischen Dunkelheit erneut hervor. Alle Werte des Menschen und alle Launen der Natur sind Ausdruck des Willens der Götter. Nach den Gesetzen der göttlichen Herrlichkeit und der Nichtigkeit des Seins ist das Universum aufgebaut. Dieser kosmische Realität ist der Garant einer universellen und sozialen Gerechtigkeit. Je mehr sich der Mensch vom Augenblick der Schöpfung entfernt, desto mehr entfernt er sich vom Weg der göttlichen Harmonie und der kosmischen Ordnung. Der Mensch hat die Kräfte des Chaos nicht herauszufordern.
|
 |
|
|
 |
|
|
Im Vogelmannkult(Osterinsel)ist Makemake der Hauptgott. Auf seinen Schultern landet eines Tages ein Vogel. Der Gott hauchte dem Abbild : Leben ein - sein Erstgeborener.
|
|
 |
 |
|
Enlil war Vater mehrerer Götter und wohnte mit seiner Frau Ninlil im Palast der Winde. Sein Bruder Enki residierte mit seiner göttlichen Gemahlin Ninki in der unterirdischen Süßwasserburg des Apsu. Im “Enuma elis” (Enuma elish) wird uns von der Schöpfung aus dem Raum der ewigen Dunkelheit (Finsternis) berichtet. Die erste Form der göttlichen Herrlichkeit zeigte sich durch Apsu (der Uranfängliche) und seiner Gemahlin Tiamat (die sie alle gebar). Lange vor der Schöpfung zeugten sie die erste Generation der Götter. Viele Monde später fühlte sich Apsu durch die jüngere Göttergeneration gefährdet und beschloß, sie alle zu vernichten. Enki belauschte die alten Götter und versetzte Apsu durch Zauberkraft in einen tiefen Schlaf. Fortan beanspruchte Enki den Thron des Süßwasserozeans. Um seine Position zu festigen, haucht Enki die “sieben Weisen der Flut” Leben ein und gibt ihnen den Namen “Abgal” (Geisterwesen). Diese Naturgeister (Seelen) bringen den Menschen die Zivilisation (Intelligenzsprung). Enki wird mit langem Bart und einer Hörnertiara dargestellt. Er trägt ein langes Gewand und besteigt stets einen Berg. Dabei quellen Fische und Bäche aus seinen Schultern hervor. In seinem Gefolge befinden sich Dämonen in Löwengestalt und die Abgals, dargestellt als Vogelmenschen. Enki war der Architekt großer Bauvorhaben. Dabei handelte es sich oft um Neuauflagen zerstörter Paläste, die von den Göttern vor Urzeiten errichtet worden waren. Die Keilschrifttafeln des Enuma elish berichten, daß Mammu, ein Berater der göttlichen Elite, Apsu in seinem Bestreben unterstützt, die jungen Götter auszuschalten. Enki kommt Apsu zuvor, indem er ihn das Leben aushaucht. Mammu wird eingekerkert und Enki, der bisher nur weibliche Gottheiten zeugte, versucht verzweifelt mit seiner Frau Nintu einen Sohn zu erschaffen. Endlich erblickt “Marduk” das Licht der Welt und Enki teilt mit ihm die Herrschaft über die vier Winde. In sumerischer Zeit galt Ninki als die Frau von Enki. In babylonischer Zeit wurde Ninki durch Ninhursanga (Nintu, Ninlil) ersetzt. Tiamat kann solch ein Treiben nicht dulden und macht ihren Sohn Kingu zum obersten Gott, indem sie ihm die Schicksalstafeln umhängt. Um die Herrschaft ihres Sohnes zu stärken, erweckt Tiamat elf Dämonen aus dem Winterschlaf der eisigen Welt des Nordens, und setzt Kingu als Heerführer ein. Enki, Sohn des Anu, stellte sich Tiamat in den Weg und begab sich zu Anshar. Anshar, der Vater von Anu, war der Meinung, daß sein Enkel den Götterkrieg verursacht habe. Anu war nicht in der Lage, den Streit zu schlichten und spricht mit Marduk, der Siegreich in die letzte Schlacht zieht. Kingu und die elf Dämonen werden gebunden und eingekerkert. Tiamat wird gespalten und aus der einen Hälfte formt Marduk den Himmel. Anschließend wird aus der anderen Hälfte die Erde erschaffen. Nun verlangt Marduk den Götterthron und die heiligen Schicksalstafeln.
|
|
 |
 |
|
Anshar beauftragt den weisen Adler “Kaka” eine Götterversammlung einzuberufen. Hier soll über Marduk beraten werden. Schließlich übergeben die Allmächtigen den siegreichen Marduk die Regentschaft. Der Gottkönig setzt die Sternbilder am Nachthimmel fest und läßt sie in der Dunkelheit leuchten. Nun folgt der Mond im wundersamen Glanz und Sin (Nanna), der Mondgott wird über ihn walten. Dann erscheint die Sonne am Himmel und das Leben breitet sich über die Erde aus. Die Herrin über die Sonne wird die Samas (Shamash). Die Herrlichkeit der Götter (Götter der Nacht) schreiten neben der Erde her und steigen herab, wenn Shamash und Sin untergegangen sind. Durch Gleichsetzung mit dem sumerischen Sonnengott Utu wird aus der weiblichen Sonnengöttin ein männlicher Gott. Marduk übergibt nun Anu die Tafeln des Schicksals und hegt die Absicht eine neue große Stadt zu errichten. Babylon soll erbaut werden und als Ruheplatz und Versammlungsort der Götter dienen. Marduk möchte auch Wesen schaffen, die die Igigu im Dienst der Götter entlasten. In der Götterwelt gab es verschiedene Götterkasten. Einmal gab es die Uralten und die Allmächtigen, die untere Gottheiten für verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten benötigten.
|
|
|
 |
|
|
 |
|
|
Die Abgal (weiser Herr“ Gott”) in ihren fliegenden Barken steigen vom Himmel herab und überbringen die Botschaft der Moral und Ehre.
|
|
 |
 |
|
Dazu gab es noch weitere göttliche Kreaturen, die aus anderen Welten kamen und in den Palästen regen Handel trieben. Die Igigu sahen sich auch als Götter und wollten nicht mehr für die herrschenden Götter arbeiten. Die Rebellion der Igigu-Götter zwang Marduk dazu, eine weitere Spezies zum Leben zu erwecken. Sie sollten die Arbeit der Igigu übernehmen. Marduk wandte sich an Enki und dieser war der Meinung, daß Kingu dem Tode geweiht war und aus seinem Blut eine neue Lebensform geschaffen werden könnte. So geschah es und Widimmu, der erste Mensch erblickte das Licht der Welt, daß für ihn und alle seine Nachkommen nur Arbeit im Dienst der Götter bedeutete. In der folgenden Götterversammlung wurde das himmlische Reich neu geordnet. Im Licht der Sonne sollten 600 Götter walten und in der dunklen Unterwelt 300 Götter die Herrschaft übernehmen. In Babylon wird der Esagila-Tempel zu Ehren Marduks errichtet. Dort treffen sich die Götter nach Fertigstellung ein zweites Mal, zum Festgelage und beraten über weitere Bauwerke, Heiligtümer und Tempel, die in den kommenden Jahrhunderten errichtet werden sollen. Anu übergibt Marduk den Thron der Götter. Die Anwesenden erkennen Marduk als göttlichen Herrscher und Erdenkönig durch Selbstverfluchungen an. Alle schwarzköpfigen Menschen leisteten Marduk den Gehorsamseid. Sie hatten ihn zu Ehren und seine Wünsche zu erfüllen. Zu jener Zeit gab es nur schwarzköpfige Menschen auf der Erde, weil das Blut von Kingu in Verbindung mit der Erdenmutter nur solche Wesen hervorbrachte. Alle anderen Kreaturen stammten aus andere Welten und waren dem Marduk nicht untertan. Marduk sollte auf der ganzen Welt herrschen und erhielt daher 50 Namen, die drei Bedeutungen trugen: heldenhafter Sohn, Rächer und Versorger.
|
|
 |
 |
|
Die Erhabenheit der Sonne erhellt die Erde und öffnet ein Fenster in die Zukunft. Ohne das Licht gäbe es keinen Morgen. Daher ist Shamash (Utu) ein Gott der Gerechtigkeit und der Weissagung. Das Symbol des Sonnengottes war die Sonnenscheibe mit meist achtstrahligen Stern und wellenförmigen Strahlen. Die Deutung zukünftiger Ereignisse vollzog sich durch die Traumgöttinnen Mamu und Ziqiqu. Shamash vermählte sich mit Aja und zeugte zunächst die seherischen Töchter. Dann folgen Mesharu und Kettu, die Personifikation von Recht und Gerechtigkeit. Mit Ninlil hatte der Sonnengott noch einen weiteren Sohn. Ishum wurde aber von seiner Mutter auf der Straße ausgesetzt. Ishtar, die Planetengöttin nahm sich seiner an und zog ihn in Nippur auf. Ishum wurde zum Götterboten, Diener, Begleiter und Herold des Pestgottes Era und Bote von Nergal. Er streicht in der Nacht durch die Straßen und markiert die Behausungen, die Era verschonen möge. Darstellungen kämpfender Götter beziehen sich auf die Erschaffung der Welt, die von dem Sieg der Götter über das Chaos und von der Aufrichtung einer universellen Ordnung handeln. Die Unternehmungen der Herrscher auf Erden sind durch die Ereignisse in der Welt der Götter vorherbestimmt, die auch über den Ausgang er irdischen Fehden entscheiden.
|
|
|
|
 |
 |
|
Der sechste König der ersten Dynastie von Babylon Hammurapi I erhielt von Shamash die Herrschaftssymbole und damit die Befähigung als Richter walten zu dürfen. Diese Begebenheit ist auf der Gesetzesstele “Codex Hammurapi” im oberen Bereich festgehalten. Die Stele aus Diorit ist etwa 2,25 Meter hoch und enthält etwa 282 Gesetzesparagraphen, ein Prolog und ein Epilog. Diorit ist ein sehr hartes Gestein und daher nur schwer zu bearbeiten. Trotzdem wurde in kunstvoller Weise der ganze Block mit exzellenten Keilschrifttexten versehen. Auf der Vorderseite befinden sich 16 Spalten und auf der Rückseite 28 Spalten. Die Zahl der Paragraphen ist umstritten, weil die numerische Aufzählung fehlt. Die Gesetze auf dem Codex Hammurapi sind Göttergesetzte, d. h. sie beruhen auf dem Talionsprinzip (Spiegelstrafe). Der sumerische Gottkönig Ur-Nammu (2100 v. Chr.) und auch Lipit-Ishtar, König von Isin hatten bereits solche Stelen in ihren Sälen der Gerechtigkeit aufgestellt. Im Prolog ist der Schöpfungsmythos Enuma elish festgehalten und dazu werden die Leistungen und Wohltaten des Herrschers gewürdigt. Im Epilog wird die Gerechtigkeit hervorgehoben und die Mahnung an kommende Herrscher, die Gesetze zu folgen. Sonst werde der Fluch der Götter auf die Erde sinken und das Chaos wird die Menschheit verschlingen. Die Wissenschaft stellt sich die Frage, ob die niedergemeißelten Texte wirklich in der Rechtsprechung angewandt wurden. Vieles deutet auf ein eher theoretisches Werk in künstlerische Bewunderung hin, das keine Verwendung in der Praxis fand. Tatsache ist, daß viele Rechtsentscheide überliefert sind, die in keiner Weise in Bezug auf den Text in der Stele stehen. Die Stele symbolisiert die Allmacht des Herrschenden Gottes und der Mensch hat ein gehorsamer Diener zu sein und sich den Gesetzen des Herrn zu unterwerfen. Wenn ein Untertan sich die Herrlichkeit (Technik) der Götter bemächtigt, wird er keine Nachkommen mehr zeugen können und aussterben. Die Stelen oder Tafeln der Gebote und Gesetze sind die Richtlinien nach dem die Götter leben. Letztlich als Vorbild und Botschaft göttlicher Gerechtigkeit. Niemand kann sich dem Richtspruch entziehen, weil er sich selbst der Wahrheit stellen muß. Im Gesetzestext des Codex Hammurapi steht am Anfang das wahrhaft Unglaubliche. Hier sind die Regeln über falsche Anschuldigungen niedergeschrieben. Dennoch schreiben wir das Jahr 1764 v. Chr. in Nippur.
|
|
 |
 |
|
Das Gericht hält sich also das Recht vor, Fälle abzuweisen. Heute spricht man von einer Klageabweisung wegen Unzulässigkeit. Weiter geht es um Bauern und ihre Pflichten für die landwirtschaftliche Produktion. Es geht um Miete, Pacht und die Bestimmungen über Geschäfte der Kaufleute. Dazu kommen umfangreiche Gesetze zum Thema Ehe und Familie und das Erbrecht in komplizierter Weise, die heute ein Thema sind. Auch wurde die Haftung bestimmter Berufsgruppen geregelt. So mußten besonders Ärzte und Baumeister wachsam sein, falls durch ihre Schuld jemand verletzt oder getötet wurde. Hammurapi empfing die Gebote seines Gottes. Auszug aus dem Prolog des Codex Hammurapi: “Als Anu, König der Anunnaki, und Enlil... dem Marduk, dem erstgeborenen Sohn des Ea, die Enlil-Würde... übereigneten, ...damals haben... Anu und Enlil mich... ernannt, ...daß ich gleich den Shamash... das Land erleuchten soll. ...Ich, Hammurapi, Sonnengott von Babylonien, der... Licht aufgehen ließ über... Sumer und Akkad, ...als mich Marduk beauftragte, die... Menschen zu lenken, ...gab ich folgende Gesetze.” In der Stele sind in 49 Kolumnen auf 4000 engen Zeilen über 8000 Wörter in Keilschrift eingraviert. Ur-Nammu begründete die III. Dynastie und war Gottkönig von Ur. Auf seiner Gesetzesstele ist von Gleichheit der Bürger die Rede. Im “Codex Ur-Nammu” werden die Menschen aber in zwei Klassen (Bürger und Sklaven) eingeteilt. Nach der Weih-Inschrift folgt die Legitimation des Herrschers und die Inkraftsetzung der Gesetze. Am Schluß der Gesetze steht der Fluch zum Schutze der Tilgung der Inschrift. Die Gesetze behandeln folgende Themen: falsche Anschuldigung/Zeugenaussage, Mord, Raub, Ehebruch, Vergewaltigung, Eherecht, Scheidung, Hexerei, Körperverletzung, Miete für Ochsen und Felder, Arztbehandlung, Heilungskosten, Darlehen, Zins, Erbrecht, Sklaven, Wasserdiebstahl, Vernachlässigung des Grundstücks, des Hauses und des gepachteten Feldes. Lipit-Ishtar war zweihundert Jahre später Gottkönig der I. Dynastie von Isin. Der “Codex Lipit-Ishtar” orientiert sich am älteren Codex Ur-Nammu. In älteren sumerischen Texten erscheint die Frau gleichgestellt. Diese Würde der Gleichberechtigung scheint in dieser Epoche verloren gegangen zu sein. Lipit-Ishtar heißt wörtlich übersetzt “Geliebter der Ishtar”. Die mesopotamische Planetengöttin Ishtar verkörperte den Planeten Venus. Sie wurde als Morgen- und Abendstern verehrt. Ein achtstrahliger Stern gilt als Symbol ihrer Götterwürde und im Gefolge der Königswürde begleiten sie Löwe und Schakal.
|
|
|
 |
 |
|
Ishtar ist die Göttin aller Göttinnen und erleuchtet als Tochter des “Sin” Himmel und Erde während der Nacht. Sie ist klug und ihr Wort ist stark unter den Göttern. Wenn ihr Name ertönt, erbeben Himmel und Erde. Sie hütet die Waffen, regelt die Schlachtordnung und hat die Macht über das Schlachthorn als Stern der roten Sonne. Sie sieht aber auch mit Gnade auf die Unterdrückten und läßt Gerechtigkeit walten. Sie ist die leuchtende Fackel des Himmels, macht die Kranken gesund und holt die Verstorbenen aus der Dunkelheit hervor. Ishtar gründete Ninive und war mit Assur (Ashshur) vermählt. Sie trägt oft ein Sichelschwert und einen Stab als Königssymbol. Dazu einen sonderbaren Ring und einen spitzen Hut. In sumerischer Zeit wird Ishtar als Ninlil verehrt und war mit Enlil verbunden.
|
|
 |
 |
|
Ashshur hatte mehrere Beinamen und war auch im hethitischen Pantheon vertreten. In Hattusa (Hattusha), der Hauptstadt der Hethiter wurden Keilschrifttexte gefunden, die die Ishtar sehr genau in ihrer Lebensweise beschrieben. Wenn die Götter zu den Menschen vom Himmel herabstiegen, benötigten sie höher gelegene Terrassen. Nur hier konnten sie mit ihren Himmelswagen landen und auch wieder zum Himmel hinaufsteigen. Diese Terrassen nannte man Himmelshügel oder auch Götterberge. So ein Zikkurat bestand meist aus zwei oder mehr Etagen. In Ur wurde unter der Herrschaft des Königs Ur-Nammu ein Zikkurat für den Mondgott Nanna errichtet. Mit einer Basislänge von 62,5 mal 43 Metern ist das Bauwerk 25 Meter hoch und verfügt über zweieinhalb Meter dicke Mauern. An der Nordseite führten drei Treppen zu den Heiligtümern der Götter. Vielfach wurden auch Rampen zur obersten Etage solcher Bauwerke gebaut. Opfergaben konnten durch solche Konstruktionen leichter zu den himmlischen Schiffen transportiert werden. Mit Opfergaben ist hier Proviant für die Reisenden des Himmels gemeint und natürlich auch Treibstoffe als Antriebsmittel für die fliegenden Barken, die sich mit viel Rauch, Feuer und Getöse vom Erdboden (Zikkurat) erhoben.
|
|
 |
 |
|
Der allerletzte göttliche König von Suruppak (Shuruppak) rettete die Erdbevölkerung im Verlauf der großen Flut vor der endgültigen Vernichtung. Die Taten des gottgleichen Herrschers Ziusudra sind im “Atrahasis-Epos” verewigt. Teile des Werkes (Sintflutgeschichte) finden sich im Gilgamesch-Epos wieder. Uta-napishti ist mit Ziusudra (Leben von langen Tagen) identisch. Die großen weisen Ratsfürsten “Anunna” kamen eines Tages zusammen, um den Streit zwischen den Anunnaki und den Igigu zu schlichten. Während die Igigu das Land der Erde bearbeiteten, teilen die Anunnaki die Ländereien unter sich auf. Das konnten die Igigu nicht hinnehmen und riefen zum Aufstand. Sie begaben sich zu den Götterburgen und klagten ihr Leid. Enlil rief Anu und Enki zu sich und gab seinen Sohn Nusku den Auftrag, mit den Aufständischen zu verhandeln. Da der Erfolg ausblieb, beschlossen die Anunna im Rat der Weisen eine neue Lebensform zu schaffen. Diese Kreaturen sollten die alltägliche Arbeit der Götter übernehmen und so für Frieden zwischen den Göttergeschlechtern sorgen. Im Atrahasis-Epos wird berichtet, daß die Götter sich am Beginn der Erschaffung dem Ritual der Reinigung unterzogen. Dieser begann am Tag “Eins”, setzte sich am Tag “Sieben” fort und endete am Tag “Fünfzehn” mit der Opferung des Gottes “Gestue” (Geshtue), in dessen Blut sich die Götter badeten. Nun wurde aus dem Lehmboden des Apsu ein Wesen geformt und mit dem nicht verschmutzten Blut des Geshtue zum Leben erweckt. Nintu legte den so erschaffenen ersten Menschen in einen Korb und verkündete, daß es von nun an für die Götter arbeiten müsse. Im Atrahasis-Epos sind vorerst keine weitere Angaben über die Geburt von Nachkommen enthalten. Bei diesem ersten Geschöpf (Widimmu) könnte es sich um eine schwangere Frau (Mutterboden) gehandelt haben.
|
 |
 |
|
Nintu verfügte weiterhin, daß Mann und Frau ein siebentägiges Liebesfest für Ishtar feiern sollten. Nach neun Monaten würde die Frau dann Kinder gebären. In den kommenden Jahrhunderten hatten sich die Menschen stark vermehrt. Enlil beauftragt den Schicksalsgott Namtaru einen Teil der Menschen zu vernichten. Doch Enki ist damit nicht einverstanden und warnt seinen Oberpriester Atrahasis und bat ihn, nur noch Namtaru anzubeten. Dieser fühlte sich geehrt und hörte mit dem Töten auf. Nach weiteren Jahrhunderten waren die Menschen für die Götter zur Last geworden. Eine Brut des Bösen hatte sich entwickelt und war kaum noch aufzuhalten und zu bezwingen. Enlil beauftragte nun den Wettergott Adad das Treiben ein Ende zu setzen. Wieder holte Enki seinen treuen Atrahasis zu sich und gebot, den Gott Adad zu preisen, damit er das Wetter angenehm gestalte. So vergingen abermals Jahrhunderte und Enlil wandte sich an Nisaba, um den Lebensraum der Menschen auszudörren bzw. zu vertrocknen. Aber Enki war wachsam und beauftragte Atrahasis die Göttin Nisaba anzubeten. Enlil war erbost und brachte Enki zu den Anunnaki. Hier berieten die Anunna über die Menschenbrut und gaben der Forderung Enlils nach. Eine große Flut sollte entfesselt werden und die gesamte Menschheit dahinraffen. Enki begab sich zum Tempel der Wagnis und sprach im Traum zu Atrahasis (Ziusudra). Wundersame Dinge flüsterte Enki den Priester und Gottkönig Ziusudra zu. Er solle ein Schiff bauen, rundum wasserdicht, oben und unter verschlossen, wie die Götter selbst. Vögel und Fische sollten seine Begleiter sein und sieben Tage und Nächte müsse er im Schiff verweilen. Als nun der Tag der großen Flut kam, feierte Ziusudra ein großes Abschiedsfest. Anchließend ging er zum Schiff und versiegelte das Gefährt mit Erdpech (Bitumen). Adad schob dunkle Wolken heran und der leise Wind wuchs zum mächtigen Sturm heran. Auf den Wogen der unendlichen See wirbelte das Himmelsschiff hin und her. Die Götter erkannten mit Verwunderung, daß Frohsinn und Spaß verloren waren. Umso mehr freuten sie sich als sie feststellten, daß Ziusudra eine Himmelsbarke gebaut hatte und einige Menschen die Sintflut überlebt hatten. Nur Enlil war unzufrieden und bat abermals um die Einberufung der göttlichen Herrlichkeit, des Rats der Anunna. Die weisen Götter verlangten das Schicksal des Menschen zu strafen.
|
|
 |
|
|
 |
|
|
Kudurru ( Grenzstein - Grenzdokument ) : Der König Melishipak stellt seine Tochter der Göttin Nannaya vor. Der Halbmond stellt den Gott “ Sin”, die Sonne “ Shamash” und der Stern die facettenreiche Planetengöttin “ Ishtar” dar.
|
|
 |
 |
|
Die Allmächtigen verfügten, daß der Mensch von nun an sterblich sein werde und bereits von Geburt an Leid, Schrecken und Tod ertragen müsse. Zudem sollten die Frauen teilweise unfruchtbar und zurückhaltend sein. Durch diese genetische Veränderung wäre der zügellosen Vermehrung eine natürliche Grenze gesetzt. Im Atra-Hasis-Epos wird berichtet, daß Ziusudra nach der Sintflut von den Göttern nach “Dilmun”(Aaru) gesandt wurde und dort seinen Lebensabend verbrachte. “In jenen Tagen, als Ziusudra, der König, den Samen der Menschheit und der Tiere bewahrte, ließen sie (An und Enlil) ihn leben in einem überseeischen Land, im Land Dilmun, an dem Ort, wo der Gott Utu aufsteigt.” In einem weiteren Epos, die des Gilgamesch, wird uns in bewegenden Worten, das Ringen des Menschen nach der verloren gegangenen Unsterblichkeit erzählt.
|
|
 |
 |
|
Gilgamesh war ein Sohn der Göttin Ninsun und des gottgleichen Königs Lugalbanda von Uruk. Ninsun konnte in die Zukunft schauen, Träume deuten und wurde aufgrund ihrer Erhabenheit auch die “Verschleierte Fürstin” genannt. Im Lugalbanda/Enmerkar-Epos steht geschrieben: “In deinen Hüften möge Laufen vorhanden sein, nicht sollst du ermüden, in deinen Armen möge Kraft vorhanden sein, lasse deine Arme weit schwingen... wie das Sonnenlicht gehend, wie Inanna, wie die sieben Stürme des Ishkur, wie ein Feuer erhebe dich, wie ein Blitz zucke, wohin du schaust, gehe, an die Stelle, die du ausgewählt hast, setze deinen Fuß hin.” Der Mensch wollte schon seit Urzeiten wie ein Vogel fliegen können und in der Tat, Lugalbanda war in der Lage, sich in den Himmel zu erheben. Im Gilgamesh-Epos wird sich der Held, auf der Suche nach dem ewigen Leben, ebenfalls zu einer phantastischen Reise in den Himmel begeben. Gilgamesh erhielt die Manneskraft von Shamash und den Heldensinn von Adad.
|
|
 |
 |
|
Gilgamesh ist zu zwei Drittel Gott und besitzt große physische Kräfte, die ihn als König von Uruk zu einen mächtigen Herrscher heranwachsen lassen. Trotzdem gelingt es ihm nicht, die Unsterblichkeit zu erlangen, obwohl er durch “Uta-napishti” am Ende die Wahrheit über die wahre Natur des Menschen erfährt. Um den furchtlosen Herrscher zu bändigen, erschafft die Muttergöttin Aruru (Nintu) auf Weisung von An (Anu), aus Lehm den menschenähnlichen “Enkidu”, der vorerst mit den Tieren in der Steppe bei Uruk lebt. Ninsun, die Hellseherin, weist ihren Sohn auf die bevorstehende Ankunft des Enkidu, dem Panther aus der Steppe, hin. Gilgamesh wartet nun voller Sehnsucht auf den Einzug des wilden Mannes in Uruk. Dieser tritt derweil als Beschützer der Wildtiere auf und bewahrt die Herden vor den Fallen der Jäger. Die Fallensteller beschweren sich beim König von Uruk und bitten um Hilfe, dem Unhold das Handwerk zu legen. Gilgamesh entsendet daraufhin Samhat (Shamchat), die Dienerin der Göttin Ishtar, um Enkidu zu vermenschlichen. Dann würde Enkidu sich von den Tieren der Steppe lösen und sich seiner tatsächlichen Bestimmung zuwenden. Es gelingt Shamchat den Enkidu zu bezwingen und beide machen sich auf den Weg nach Uruk.
|
|
|
 |
 |
|
Bald treffen sie auf ein Hirtenlager, wo Enkidu lernt wie ein Mensch zu essen und zu trinken. Er wird von seinem Fell befreit und erhält eine Ölung. Damit ist die Verwandlung in einen Menschen vollzogen und Enkidu wird zum Wächter des Lagers ernannt. Der wilde Mann scheint gezähmt und ist nun bereit den erhabenen Herrscher von Uruk zu bezwingen. Gilgamesh stellt sich Enkidu gleich nach seiner Ankunft. Doch der Kampf endet unentschieden und die beiden Helden schließen Freundschaft. Beide nehmen sich vor, fortan gemeinsam Heldentaten zu vollbringen und machen sich zunächst auf den Weg, Humbaba (Chumbaba), den Hüter des Zedernwaldes zu erlegen. Doch die Götter zürnen, weil die Zedern für ihre Himmelswagen unverzichtbar sind und wertvolle Dienste leisten. Ninsun erkennt die Gefahr und erklärt Enkidu zu ihrem Sohn. Sie bittet Shamash um Hilfe und versieht Enkidu mit den göttlichen Symbolen des Schutzes. Dann macht sich die Bruderschaft auf den Weg zum Zedernwald und nimmt den Kampf mit Chumbaba auf. In einem langen Kampf, unterstützt von Shamash, können die Helden den Drachen töten und beginnen sogleich mit dem Abholzen des Waldes. Nach der Rückkehr in Uruk fühlt sich Inanna (Ishtar) zu Gilgamesh hingezogen. Dieser möchte aber von Inanna nichts wissen und weist die Göttin ab. Daraufhin wendet sich die Inanna an Anu und bittet ihn, den “Himmels-Stier” zu erwecken und Gilgamesh zu töten. Das Ungetüm wird vom Göttervater entfesselt und richtet in Uruk schlimme Zerstörungen und Verwüstungen an.
|
|
 |
 |
|
Gilgamesh und Enkidu nehmen den Kampf auf und töten das Ungeheuer. Die Götter sind verärgert und senden eine tödliche Krankheit nach Uruk. Enkidu infiziert sich mit dem Virus und stirbt. Verzweifelt begibt sich Gilgamesh auf eine lange Wanderschaft um das Geheimnis des Lebens zu finden und für sich zu nutzen. Er möchte nicht das gleiche Schicksal wie sein verblichener Freund erleiden und hofft, daß sein Urahn Uta-napishti ihm bei der Lösung des Rätsels behilflich sein kann. So endet seine Wanderung am heiligen Götterberg “Mashu”. In dem Berg befindet sich ein Tunnelsystem, daß von Gilgamesh einmal von Ost nach West zu durchqueren ist. Als Wächter sind von den Göttern zwei metallische Wesen eingesetzt, die nicht von dieser Welt stammen. Sie erscheinen Gilgamesch halb Mensch und halb Skorpion und sind umgeben von einer Aura, die ein seltsames Licht birgt. Der Wanderer darf passieren und findet sich alsbald in einen Garten aus Edelsteinen (Universum) weder. In der Unendlichkeit in einem Meer aus Sternen begegnet unser Held die göttliche Siduri, die sich ihm verhüllt zeigt, weil sie in Wirklichkeit Ishtar ist. Sie macht ihn darauf aufmerksam, daß er seine Stadtgöttin Ishtar verschmäht habe und dennoch wolle sie Gilgamesh helfen, ihn auf den Weg der Rechtschaffenheit und Erkenntnis zurückzuführen. Siduri zeigt nun auf den erhabenen Fährmann Ur-shanabi, der von einem siebenmanteligen Strahlenkranz (Schutzschild) umgeben ist und ihn unangreifbar macht. Wenn er nicht als Fährmann arbeitet, befreit er im heiligen Zedernwald die Bäume von ihren Ästen. Ur-shanabi läßt Gilgamesh durch den Strahlenkranz in die Himmelsbarke. Das Sternenschiff durchquert das “Wasser des Todes”, ein die Erde umgebenes kosmisches Gewässer, und begibt sich zur “Insel der Seligen”, wo Uta-napishti mit seiner Frau lebt. Auf der Fahrt bekommt Gilgamesh streit mit den Steinernen, die Helfer von Ur-shanabi. Gilgamesh erschlägt die zierlichen Wesen und das Schiff beginnt zu straucheln. Nun muß der Held selbst die Funktion der Steinernen übernehmen. Doch Gilgamesh kann das Schiff nicht steuern und es gibt Probleme mit dem Antrieb. Die Energie ist verbraucht und der Strahlenkranz scheint ihre Kraft zu verlieren. Gilgamesh nimmt das Gewand, daß er von Ur-shanabi für die Reise bekommen hat, um damit undichte Stellen zu reparieren. Mit letzter Kraft erreicht das Schiff das Land der Seligen. Hier wird er bereits von Uta-napishti erwartet, der ihm nun von der wahren Natur des Menschen berichtet und ihm von der Sintflut erzählt.
|
|
 |
 |
|
Gilgamesh hörte der Rede von Uta-napishti aufmerksam zu. Am Ende fordert Uta-napishti seinen aufmerksamen Zuhörer auf, den Schlaf, als kleinen Bruder des Todes zu bezwingen. So würde er das Geheimnis des Lebens, die Macht des Wissens erkennen und dadurch neben den Allmächtigen von Ewigkeit zu Ewigkeit reisen. Doch Gilgamesh hatte nicht die Kraft des spirituellen Geistes und schläft ein. Während des Schlafes legte die Frau von Uta-napishti täglich ein Brot auf den Tisch neben das Schlafgemach. Als Gilgamesh nun seine Augen öffnete, sah er die Brote und mußte erkennen, daß er gescheitert war. Dabei hatte alles mit dem Traum der Hoffnung begonnen und gerade die Hoffnung auf das ewige Leben wurde den Menschen gegeben, doch erreichen würden es nur die Wissenden. Durch diese Erkenntnis bat Gilgamesh zu erfahren, wo die Pflanze der ewigen Jugend wachse. Uta-napishti zeigte ihm den Weg zum Abendstern, dem Hain der goldenen Äpfel. Gilgamesh folgte den Lauf der Sonne und nahm eine Pflanze mit. Doch wie er dann auf seinen Weg eine Rast einlegte, kam aus einem Brunnen eine Schlange hervor, die ihm die Pflanze der ewigen Jugend stahl. Niedergeschlagen kehrte der Held nach Uruk zurück und kam letztlich zu der Erkenntnis, daß nur der Mensch ewig lebe, der große Werke vollbringe und sich dadurch einen unsterblichen Namen mache. So begann der König von Uruk zu bauen und die erste große Tat vollbrachte der Herr von Kulaba und Sohn des Windhauchs, indem er Uruk mit einer 11,3 Kilometer langen, 9 Meter hohen und ebenso tiefen Stadtmauer versah. Bevor Gilgamesh als König von Uruk eingesetzt wurde, galt er als Totengott und wurde in der Unterwelt verehrt.
|
|
 |
 |
|
Götter sind übersinnliche Wesen mit unendlicher Macht. Sie lenken das Schicksal des Menschen in ihrer Allwissenheit und vereinigen eine Fülle von Qualitäten und Prädikaten, die für alle Erdbewohner Erstrebenswert erscheinen. So suchten die Menschensöhne schon immer die Nähe der allmächtigen Götter, um von ihnen zu lernen. Sie beteten um Weisheit, bauten Landeplätze für die Himmelswagen und errichteten Pyramiden, um die “Dimension des Heiligen” zu huldigen und “das höchste Seiende im Lichte des Seins” zu erkennen. Gleich den Göttern, die Hoffnung und der Glaube an ein Leben im Paradies sind eng mit dem Turmbau zu Babel verwurzelt. Aussehen, Form und Höhe des Turms ist unbekannt und wird ein Geheimnis bleiben. Alles was wir heute wissen ist, daß es den Turm zu Babel gegeben hat und letztlich der Bau nicht vollendet wurde. Tatsache ist, daß es in Babylon ein Götterberg mit einer Grundfläche von 90 mal 90 Metern und eine Höhe von 77 Metern gegeben hat. Der Kern hatte eine Fläche von 60 mal 60 Meter und wurde aus gebrannten Ziegeln errichtet. Der äußere Mantel bestand aus gemauerten Ziegeln. Im Mauerwerk waren Abwasser- und Lüftungsschächte, sowie ein System von Holzbalken eingelassen. Die Stufenterrassen der Zikkurate veränderten sich im Laufe der Jahrtausende. Im 4. Jahrtausend v. Chr. bestanden alle Himmelshügel aus unregelmäßigen, künstlich angelegten Tempelterrassen.
|
|
 |
 |
|
Etwa ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. wurden die Zikkurate als Hochterrasse auf quadratisch bzw. rechteckigem Grundriß errichtet. Ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. mit geböschter Außenmauer und meist dreiteiliger Freitreppe, oft in baulichen Zusammenhang mit einem Tieftempel. Eine genaue Rekonstruktion ist aufgrund des Zerfalls solcher Anlagen kaum möglich und daher ist es nicht gewiß, ob alle Zikkurate einen Hochtempel trugen. Aus der Seitenlänge des mutmaßlichen Turms zu Babel lassen sich 7 bis 8 Stufen errechnen. Die unterste Stufe hatte eine Höhe von 33 Meter. In Folge nahm die Höhe der Stufen ab und im oberen Bereich wurden sie durch eine ringsum laufende Rampe fortgesetzt. Die obersten zwei Stufen bildete der Hochtempel des Marduk mit absolut kultbildloser Cella, die das Lager für die “Heilige Hochzeit der Gottesbraut” enthielt. Zwei parallel zur Seitenwand und eine senkrechte Treppe (Rampe) mit einer Länge von etwa 51,6 Metern führte bis zum oberen Rampenweg. Alexander der Große ließ den Turm zu Babel zwar abtragen, doch in der Bevölkerung blieb sie weiterhin von großer Bedeutung. Die Legende berichtet, daß die Menschen in der gesamten Erdenwelt einstimmig zu Enlil sprachen. Dies war im goldenen Zeitalter der Fall, als eine unbekannte Urbevölkerung sich wünschte, Gott gleich zu sein und den Turm zu Babel bis in den Himmel wachsen ließ. “Lasst uns ein Götterberg (Regenbogenbrücke) errichten, dessen Spitze zum Himmel reicht, damit wir uns einen Namen machen und unsterblich, wie die Götter werden.”
|
|
|
 |
 |
|
Die “Stairways to Heaven” hatten bald das Tor der Göttlichkeit erreicht und den Handwerkern wurde Übel und litten unter Atemnot. Sie hatten das Wort der Allmächtigen herausgefordert und ihnen Verschlug es die Sprache. Fortan konnten sie sich nicht mehr Verständigen und litten unter Verwirrungen, so daß sie das große Vorhaben “Turmbau zu Babel” beenden und einstellen mußten. Umso mehr Verstand sich der altsumerische König als irdischer Stellvertreter und Verwalter des göttlichen Eigentums auf Erden. Bestimmung des Menschen ist der Tod, ein Glück nur im Diesseits zu finden, das Jenseits (ohne jede Auferstehungshoffnung) ein bejammernswertes Schattendasein im “Land ohne Wiederkehr”.
|
|
 |
 |
|
Die Königin des Himmels wollte eines Tages auch die Unterwelt beherrschen. So legte sie ihren Schmuck ab und gab ihre Tempel auf, um sich auf den Weg in das dunkle Land zu begeben. Ihre Dienerin Ninshubur, die Herrin des Ostens, sollte darauf achten, daß sie nach drei Tagen zurückkehre. Falls der Weg versperrt sei, sollte Ninshubur in der Versammlungshalle der Götter eine Klage für sie anstimmen. Dann in Nippur den Himmels- und Schöpfergott Enlil um Hilfe bitten oder nach Ur gehen und den Mondgott Nanna bitten, die Himmelsgöttin aus den Fängen der Anunnaki zu befreien. Notfalls sollte sich die Herrin des Ostens nach Eridu wenden und Enki um das Wasser des Lebens bitten. Inanna durchschritt nach einer langen Reise das Tor des Lapislazuli-Palastes. Sie sprach zum Torwächter, daß sie mit ihrer Schwester Ereskigal (Ereshkigal) zu sprechen Wünsche. Die Himmelsgöttin hatte sieben Tore zu durchschreiten und an jeder Pforte mußte sie je eines ihrer Machtsymbole abgeben. Nun stand sie vor dem Thron der Unterwelt, der von den Anunnaki getragen wurde. Die sieben Richter und Götter der finsteren Welt lehnten ihr Begehren ab. Die Augen des Todes blicken zu Inanna herüber und sie erstarrte zu Stein. Ninshubur wartete drei Tage und drei Nächte auf die Rückkehr ihrer Herrin. Dann ging sie zu Enlil, Nanna und Enki. Enki bot seine Hilfe an und erschuf Kurgara und Kalatur, denen er das Wasser des Lebens anvertraute, um Ereshkigal in ihrem Elend ein Mitgefühl zu entlocken. Doch die Anunnaki wollten Inanna nicht freigeben und wiesen das Lebenswasser ab. Doch es könne jemand für Inanna ins Reich der Toten absteigen und mit ihr tauschen. Die Himmelsgöttin durfte nun in Begleitung der herzlosen Galla-Dämonen die Unterwelt für kurze Zeit verlassen. Sie ging nach Uruk und sah, wie ihr Gatte Dumuzi, statt sie zu beweinen, auf den Thron saß. Daraufhin blickte Inanna ihn mit ihren Augen des Todes an. Dumuzi bittet den Mondgott um Beistand und Hilfe, ihn in eine Schlange zu verwandeln, damit er zu seiner Schwester fliehen kann. Doch seine Schwester, Geshtinanna, Göttin der himmlischen Weinreben, ist selbst eine Göttin der Unterwelt und übergibt ihn den Anunnaki. Da Dumuzi der Gott des Getreides war, will nun auf der Erde kein Getreide mehr wachsen. Inanna entschließt sich daher, den jährlichen Aufenthalt im Totenreich mit Dumuzi zu teilen.
|
|
 |
 |
|
Wer die großen Bauwerke von heute besichtigt, sollte sich erst einmal der “Sieben Weltwunder” des Altertums erinnern. Sicher hätte der Gedanke nahegelegen, den berühmten Turm zu Babel zum Weltwunder zu erklären. Aber als Alexander der Große nach Babylon kam, war der legendäre Turm schon halbwegs verfallen und den Rest erledigte er selbst. Die erste Weltwunderliste entstand erst 200 Jahre später und so wurden dann auch die “Hängenden Gärten der Semiramis” kurzerhand zum Weltwunderbauwerk erklärt. Der Archäologe Robert Koldewey begann 1899 mit seinen Ausgrabungen in Babylon. Er fand in der Nordostecke der Südburg einen Gewölbebau mit terrassenförmig ansteigenden Ebenen. Die Grundmauern bildeten ein Trapez mit den Kantenlängen zwischen 23 und 35 Metern. In der Anlage befanden sich 14 überwölbte Räume. Dazu entdeckte er einen großen und sehr tiefen Brunnen. Der Name Semiramis wurde von antiken griechischen Historikern geprägt und könnte sich auf die assyrischen Königen Shammuramat beziehen. Einige Historiker behaupten, daß diese prächtigen Gärten nie existierten und es sich lediglich um Palastgärten des Nebukadnezar II gehandelt habe. Nach Herodot waren die Tore Babylons nach Semiramis, Ninos (mythischer Gründer der Stadt Ninive) und Belos (mythischer Gründer Babylons /Baal - König von Ägypten, der Sohn von Poseidon und der Lybia) benannt.
|
 |
 |
|
Ktesias von Knidos, der längere Zeit am persischen Hof lebte, schrieb die Geschichte um Semiramis in seien Werken (Persika) nieder. Das Werk selbst ist nicht erhalten, doch Diodor bediente sich seiner schriftlichen Überlieferungen. So wurde Semiramis als Tochter der Göttin Derketo von Askalon geboren. Die Göttin gilt als die himmlische “Aphrodite Urania” von Askalon (Avalon). Der Tempel der Aphrodite Urania (Ishtar) ist laut Herodot der älteste Tempel auf Erden überhaupt. Die Meeres- und Himmelsgöttin trug den Beinamen: “Die Herrin, die auf dem Meer wandelt”. Eines Tages kam ein Mann mit einer Opfergabe zum Teich von Askalon. Derketo verfällt dem Jüngling und bekam bald eine Tochter. Derketo verfiel in einer schweren postnatalen Depression, tötet den Vater und setzt das Kind an einem öden Ort aus. Selbst stürzt sie sich in den Teich, wo eine seltsame Verwandlung einsetzt. Fortan muß sie ein Leben als Mischwesen führen, dessen obere Hälfte Jungfrau und die untere Hälfte ein Fisch ist. Die heiligen Tauben der Aphrodite schützen das neugeborene Kind und versorgen es mit Nahrung. Hirten folgen den Tauben, finden das halbgöttliche Wesen und bringen es zum kinderlosen Oberhirten Simmas. Er gibt das Kind den Namen Semiramis und zieht es auf.
|
|
|
 |
 |
|
Menon, der Statthalter von Syrien inspizierte einige Jahre später die königlichen Herden und sah die zierliche Semiramis. Er nahm die schöne Frau mit nach Ninive und heiratete sie. Semiramis war klug und Menon befolgte ihre Ratschläge. Als Menon an der Belagerung von Baktriana teilnahm, folgte Semiramis dem Heer in einer sonderbaren Kleidung. Diese Kleidung schützte nicht nur vor der Sonne.. Das Gewand wurde später von den Medern und Persern übernommen und gern getragen. Die Halbgöttin erkannte, daß die Stadt nur an den leicht zugänglichen Stellen befestigt war und beauftragte die Söldner, sich über die Berge in die wehrhafte Burg abseilen zu lassen. So wurde Baktriana eingenommen und der große König Ninos war beeindruckt von ihrer Tatkraft und Schönheit. Er wollte Semiramis nun selbst zur Frau haben und forderte von Menon die Freigabe. Dieser lehnte ab und ging in den Freitod. Damit war der Weg für Ninos, dem alten König, frei. Als dieser starb, begrub Semiramis ihn auf der Akropolis der Stadt Ninive in einem Grabhügel, der 1,6 km hoch und 1,8 km breit war. Semiramis begann nun den Ruhm ihres Mannes zu übertreffen und begab sich zum Gottestor (Babylon). Hier baute sie eine Mauer von 86 km Länge mit über 100 Toren. Die Mauern von Babylon gehörten einst zu den sieben Weltwundern der Antike. Nach dem Zerfall wurden sie aus der Liste gestrichen und durch den Leuchtturm von Alexandria ersetzt. Die Außenmauern waren 27 bis 30 Meter stark und 30 Meter hoch. Auf der Mauerkrone konnten selbst Quadrigen-Gespanne fahren und wenden. Die Ufermauern am Euphrat waren 8 bis 10 Meter dick. Der antiker griechischer Geschichtsschreiber Diodor beschreibt ausführlich den Aufbau der Stadt. Semiramis unternahm zahlreiche Feldzüge und unterwarf Persien, ganz Asien, Ägypten und führte mit “künstlichen Elefanten” auch Kriege gegen Indien. Ihre Nachtlager ließ sie auf künstliche Erhöhungen errichten, die als “Werke der Semiramis” bekannt waren. Einem Orakel des Zeus Amon folgend, dankte sie irgendwann ab, flog als Taube davon und verschwand.
|
|
 |
 |
|
Im Reich der Perser stehen im religiösen Bereich viele Fragen offen. Im Perserreich scheinen keine Götter am himmlischen Horizont gewohnt zu haben. Der König der Könige wurde nicht als Gott verehrt, stand dennoch in einem besonderen Verhältnis zu Ahura Mazda. Das Gottesgnadentum (Ahura Mazda) hatte ihre Wurzeln in Baktrien und breitet sich über das ganze Reich aus. Der Schöpfergott, der Herr der Weisheit, erschuf zuerst die geistige Welt (Menok) und dann etwa 3000 Jahre später aus dem eisigen “Etwas-Haus” die materiellen Welten. Ahura Mazda wird begleitet von den unsterblichen Heiligen (Amesha Spenta) sowie von dem bösen Dämon Angra Mainyu (Ahriman). Nachdem der Schöpfer durch einen langen Windhauch von 3000 Jahren den Himmel erschaffen hatte, schuf er die Erde mit ihren Pflanzen. In den folgenden 3000 Jahren wurden die Urtiere und die Urmenschen erschaffen. Dann kam Angra Mainyu (Asteroid) über die Erde und begann einen vernichtenden Feldzug gegen die Urmenschen und die Tiere, die ihr Ende erst mit der Geburt des Zarathustra findet. Nach weiteren 3000 Jahren wird der Retter, Heiler der Welt, eintreffen. Er wird das Böse im 3. Jahrtausend ganze 1000 Jahre bekämpfen und eine neue Welt des Friedens erschaffen.
|
|
 |
 |
|
Der Angra Mainyu bezieht sich auf den zerstörerischen Geist des Gedankens, des Kampfes zwischen Wahrheit und Lüge. Hier treten nun die Amesha Spenta, die sechs unsterblichen Weisen, der sieben höchsten Geister im Reich des Lichts hervor. Sie bringen gute Gedanken in ihrer Wahrhaftigkeit und Reinlichkeit zur Herrschaft in Demut. Nur diese Vorgaben führen zum einzigen Weg in die erhoffte Unsterblichkeit. Der Gründer des ersten wirklichen persischen Großreiches der Achämeniden war Kyros II. Als Gestalter des glorreichen Imperiums und der sagenhaften Bauten gilt jedoch Dareios I. Die erste Residenz des Perserreiches gründete Kyros II in 1900 Meter Höhe im Zagrosgebirge und nannte es Pasargadae. Allerdings sollte die zweite königliche Residenz den Glanz des persischen Reiches in alle Welt hinaustragen. Diese mächtige Metropole mit dem Namen “Persepolis” ist bis heute unvergeßlich. Die Paläste entstanden auf einer Ebene von 300 mal 500 Metern. Das größte Gebäude ist der Apadana-Palast, der von Dareios I errichtet wurde. In der Audienzhalle stand der Thron des Herrschers in voller Pracht. Die Halle wurde vor 2500 Jahren mit einen gedeckten Innenraum von 3600 Quadratmetern und 36 reichverzierte, 20 Meter hohen Säulen erbaut.
|
 |
 |
|
Auf den Reliefs sind die Vertreter der Völker zu sehen, welche dem Perserkönig allerlei Geschenke bringen. Auf die Darstellungen von Kampfhandlungen wurde in ganz Persepolis verzichtet. Der Dareios Palast ist das besterhaltene Gebäude auf dem Areal. Deutlich sind auch heute noch die großen Tore und die Fensterrahmen zu erkennen. Die Fundamente sind überwiegend aus massiven Steinblöcken von mehreren Tonnen errichtet worden. Diese sind mit den mächtigen Steinblöcken in Tiahuanaco im Hochland von Bolivien vergleichbar. Stellt sich die Frage, ob diese Sockel von einer früheren Kultur errichtet worden waren. Hier ist eine Zivilisation gemeint, die mit den Völkern der Welt kommunizierte. So wird deutlich, daß überall auf der Erde etwa zur gleichen Zeit eine hochentwickelte, technische Zivilisation ihre Bauwerke errichtete. Spätere Völker haben diese bewundernswerte Kultur verehrt und angebetet. Sie verstanden deren Techniken nicht und daher konnten diese mächtigen Menschen nur Götter sein. Die Könige wollten den Göttern nacheifern und bauten ihre Paläste dort, wo die Götter einst weilten. So baute auch Xerxes I im Osten des Palastgartens seine eigene Botschaft an die Nachwelt, nämlich die “Hundert-Säulen-Halle”.
|
|
|
|
 |
 |
|
Auf der 15 Hektar großen Ebene befindet sich nur ein einziges Königsgrab. Die Achämenidenkönige wurden in “Naqsh-i Rustam”, sechs Kilometer nördlich von Persepolis in Felsengräbern beigesetzt. Auch der Perserkönig Dareios I fand hier in einer Felsengruft seine letzte Ruhestätte. Die kreuzförmige in massiven Fels gemeißelte Gruft geht auf ältere Vorbilder zurück. Auf dem Relief am Eingang wird dargestellt, wie Ahura Mazda dem Großkönig den “Ring” der Herrschaft überreicht. Dareios selbst steht auf einen Podest, das von den Abgesandten der 28 Völker des Reiches getragen wird. Neben den dargestellten Personen befanden sich einst farbige Inschriften. Im Mittelteil des Reliefs ist das königliche Palastgebäude in Persepolis abgebildet. Der Eingang zur Gruft wird von zwei Säulen auf jeder Seite flankiert. Eine Inschrift berichtet über seine Regierungszeit und überliefert seine Herrschaftsideologie. Das Gruft selbst hat drei Hauptkammern, in denen sich je drei Sarkophage befinden. Alle Sarkophage wurden aus den massiven Fels gehauen und tragen Inschriften, die wegen der starken Verwitterung nicht mehr zu entziffern sind.
|
|
 |
 |
|
Die Inschrift an der Gruft von Dareios stellt ihn als ein Ideal dar, das sich auch bei Herodot und Xenophon wiederfindet. Seine besonderen hervorragenden Eigenschaften sind Gerechtigkeitssinn und Selbstbeherrschung. Dareios bezeichnet sich selbst als Meister in allen Küsten, wie Reiten, Bogenschießen und Schwertkampf. Der Großkönig oder König aller Könige versteht sich nicht zuletzt als Feind der Lügner.
|
 |
 |
|
Die gewaltigen Felsengräber sind nicht aus einer fernen fremden Welt zur Erde gekommen. Doch erscheinen sie uns wie Bollwerke der Götter aus einer seltsamen Epoche der Geschichte, die uns heute im Nebel der grauen Vorzeit mächtig beeindrucken.
|
|
|
 |
 |
|
Die kreuzförmigen Felsengräber der Könige (v. links n. rechts) Dareios II, Artaxerxes I, Dareios I und Xerxes I in Naqsh-i Rustam.
|
 |
 |
|
Die Gruft des großen Perserkönigs Kyros II wird in Pasargadae vermutet. Bei der Anfahrt auf Pasargadae ist bereits ein großer Schrein erkennbar, der als das Scheingrab (Kenotaph) des Großkönigs gilt. Ein aus sechs Stufen bzw. Steinplatten bestehender Sockel trägt einen großen Schrein mit spitzem Dach. Die unterste Platte ist 13 Meter lang und 12 Meter breit. Zum Schrein führte einst eine Treppe. Das Tor in dem Gebäude ist 1,39 Meter hoch und 0,78 Meter breit. In dem 6 Meter langen und 5 Meter breiten Gebäude befindet sich ein 3 mal 2 Meter großer Raum.
|
|
 |
 |
|
Die Gesamthöhe des Komplexes wird auf etwa 11 Meter geschätzt. An dem Schrein befindet sich jedoch keine Inschrift und daher kann es sich nicht um das wahre Grab des Großkönigs handeln. In früheren Zeiten umschloß die Anlage eine 50 Meter lange und 40 Meter breite rechteckige Mauer. Ein Kenotaph dient der Erinnerung, ist ein Ehrenzeichen für einen oder mehreren Toten und enthält keine sterblichen Überreste. Auf dem Areal sind einige Palastruinen mit ihren Monumentaltoren auszumachen. Darunter auch ein Feuertempel (Atash Kade), der aus einer Halle mit verschiedenen kleineren Räumen besteht. Im Allerheiligsten brennt das heilige Feuer, daß im Zarathustrismus als reinigende Kraft gilt und mit der Wahrheit identifiziert wird. Die drei Grade des Feuers sind: Atash Dadgah, Atash Adaran und Atash Behram. Die ersten Feueraltäre wurden von den Achämeniden erbaut, doch handelt es sich hierbei meist um unbedachte Heiligtümer auf Erhebungen. Wie auch das Scheingrab des Kyros II ein Feueraltar darstellt. Symbolisch reinigen die Flammen den Geist des Verstorbenen, der Hoffnung in das ewige reinliche Licht aufzusteigen. Alexander der Große war ein Bewunderer von Kyros II. und besuchte zweimal die Ruhestätte des Perserkönigs.
|
|
 |
 |
|
Begleitet wurde er von dem griechischen Geschichtsschreiber Aristobulos von Kassandreia. Dieser bekam von Alexander den Auftrag das Grab von Kyros II zu restaurieren. Die rechteckige Grabanlage bestand aus massiven Steinquadern und befand sich in einen großen Garten. In der Grabkammer stand ein Tisch mit Gläsern und ein Goldsarkophag. Auch eine Bahre sowie prächtige Kleider und Schmuckstücke waren vorhanden. Auf den Weg zum Grab kam Aristobulos an einer Hütte vorbei. Hier traf er auf einen Priester, der die Aufgabe hatte, das Grab zu hüten und für die Nachwelt zu bewahren. Als Aristobulos nochmal zur Ruhestätte des Perserkönigs reiste, war die Grabanlage durch Grabräuber geplündert worden.
|
 |
 |
|
Am Eingang zur Gruft war eine Inschrift angebracht: “O Mensch, ich bin Kyros, der die Herrschaft der Perser begründete, Asiens König! Neide mir nicht dieses Denkmal!” Der Mensch erinnert sich an Orte, obwohl er nie dort gewesen ist. Was ist Traum und was ist Wirklichkeit! Erfahrungen- und Bewusstseinsphänomene nehmen den Suchenden mit auf eine phantastische Reise in eine unbekannte Epoche der erlebten Geschichte. Kyros ordnete den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels an. Kyros, der Herrscher eines Weltreichs, König von Babylonien, Sumer und Akkad, brachte auch die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses, die Nebukadnezar II dem Tempel in Jerusalem fortnahm und nach Babel brachte, zurück.
|
|
|
 |
 |
|
Xerxes I war nicht nur achämenidischer Großkönig, sondern auch Pharao von Ägypten. Bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. drangen die Assyrer nach Ägypten ein und überfielen und zerstörten seine großen Städte. Nach den Wirren des Krieges fiel die Herrschaft an eine neue ägyptische Dynastie, die in eine Zeit des Friedens den Handel und die Künste förderte. Im Jahre 525 v. Chr. stürmten die Perser die Grenzen des Landes, verleibten Ägypten dem Perserreich ein und gründeten die 27. Dynastie der Geschichte Ägyptens. Der Plan von einem Ägyptenfeldzug soll bereits Kyros II gefaßt haben. Sein Sohn, Kambyses II, zog schließlich gegen Ägypten in den Krieg. Die Schlacht bei Pelusium führte zum Sieg über die ägyptischen Truppen. Nach kurzer Belagerung wurde Memphis eingenommen. Dareios I, der Vater von Xerxes I, ließ später einige zerstörte Tempel wieder aufbauen. Xerxes I ließ dagegen im 8. Jahr seiner Regentschaft den Turm von Babel und die Marduk Statuen im Esaglia-Tempel in Babylon zerstören. Damit war das Ergreifen der Hände von Marduk nicht mehr möglich, daß für die Ernennung als König von Babylon als Voraussetzung galt. Xerxes I widmete sich der Errichtung seiner Kolossalbauten in Persepolis und Susa. In Ägypten konnten sich in der 28. bis zur 30. Dynastie noch einmal die letzten freien Herrscher etablieren. Danach zerschlugen die Perser endgültig die Unabhängigkeit Ägyptens. Doch selbst ihre Macht reichte nicht, um Alexander dem Großen stand zuhalten, der das Perserreich - und Ägypten - um 332 v. Chr. eroberte.
|
|
 |
 |
|
Die Babylonier waren überzeugt, daß der Esagil-Schrein in ihrer Hauptstadt Babylon das Zentrum der Welt barg. Der Gläubige mußte auf seinen Weg zum Schrein zwei Höfe durchqueren. Der erste Hof war 40 Meter breit und 70 Meter lang. Im Anschluß war der zweite Hof ebenfalls 40 Meter breit, aber nur noch 25 Meter lang. Nun stand der Pilger vor dem Etwas-Haus. Damit ist ein Schrein gemeint, der aus zwei großen Kammern, der Vorkammer und den Allerheiligsten bestand. Wenn jemand zu den Göttern gelangen wollte, mußte er erst nach einer langen Wanderung einen Tunnel oder Stollen durchqueren. Erst dann kam er zu den Wächtern (Shedu) der himmlischen Barken der Götter. Im Allerheiligsten waren die Statuen des allmächtigen Marduk und seiner Gemahlin aufgestellt. In unmittelbarer Nähe des Tempels stand auch das Etemenanki. Auf dem nördlich ausgerichteten Etemenanki (Haus der Fundamente von Himmel und Erde), befand sich der Turm zu Babel, die Lande- und Startplattform der göttlichen Raumschiffe. Das Zikkurat auf den Etemenanki (geweihte Erde) galt als eine Art Basis, die eine Verbindung zwischen Himmel und Erde herstellte. Auch die Perser brachen nicht mit der Tradition, babylonische Schutzdämonen als Torwächter einzusetzen. Diese Lamassu (Shedu) verkörpern die Kraft des Stieres, die Freiheit eines Adlers und die Intelligenz eines Menschen und standen nicht nur im Dienst der Götter, sondern bewachten auch die Eingänge zu den Königspalästen und den Toren der Städte. Gewöhnlich ist das Wesen weiblicher Art. Das männliche Gegenstück nennt sich Shedu. Das erste Lamassu-Motiv erschien um 3000 v. Chr. in Ebla. So ist auch in der Genesis die Rede von den geflügelten Dämonen. Hier werden sie Cherubim genannt und als Wächter vor dem Eingang zum Paradies eingesetzt. Die Cherubim besitzen ein Flammenschwert und versperren damit den Weg zum Baum des Lebens. Diese Wesen sind frei von menschlichen Gefühlen, sind den Göttern treu ergeben und schützen ihre Heiligtümer.
|
|
|
 |
 |
|
Von den Sumerern, Assyern und Babyloniern führt der Weg zu den Hethitern. Diese Kultur übernahm zahlreiche Gottheiten und Mythen von den Babyloniern. Das Reich der Hethiter geht bis auf das 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Ihre Hauptstadt nannte sich Hattusa (Hattusha) und war eine Gründung der Hattier, in der deren Könige von 2500 bis 2000 v. Chr. regierten. Die Herkunft des Volkes ist unbekannt. Der Stamm der Hethiter mag in einer Relation mit den Hattier gestanden haben. Der Einfluß der Hattier auf die hethitische Kultur war groß und äußerte sich besonders im Glauben an die gemeinsame Götterwelt. Die Hethiter hinterließen selbst keine schriftlichen Zeugnisse, doch bewahrten sie die Mythologie der Hattier in ihren Archiven. Diese Myhthologie enthält Begriffe, die kaum verstanden werden und von großen Göttern beherrscht wird.
|
|
 |
 |
|
Die Gottheiten wurden als Könige bezeichnet und galten wohl nicht als Allmächtig. Es handelte sich um ein Volk mit einer eigenen fremdartigen Kultur. Die Sonnengöttin Eshtan (Ishtanu) war zugleich Göttermutter und trug den Beinamen Wurunshemu (Landesmutter). Im Hethiterreich wurde sie als Sonnengöttin von Arinna verehrt und war die höchste Gottheit des Reiches. Eshtan unterhielt eine enge Beziehung mit ihre Tochter Mezulla, weil sie die notwendige Verbindung zum Wettergott untermauerte. Der Wettergott Taru (Tarhunna) war zugleich Göttervater und herrschte über Regen, Donner, Blitz und Sturm. Im Illuyanka-Mythos muß Taru gegen den Schlangendämon “Illuyanka” kämpfen. Keine Frage, Taru ist mit Thor identisch. Der nordische Donnergott muß sich in seiner Welt der Midgardschlange “Jörmungandr” stellen. Taru schwingt die Keule, wirft Blitze und verkörpert die Stärke eines Stieres. Die Hethiter nannten ihn Tarhunna. Er wurde als Wettergott des Himmels und Herr des Landes von Hatti verehrt. Mit seiner Gattin, der Sonnengöttin von Arinna, zeugte er Mezulla, Telipinu und Washshizil. Nicht nur die Hattier haben die hethitische Kultur beeinflußt, sondern auch die Hurriter. Die Hurriter hatten bereits Pferdebespannte Streitwagen und unterwarfen in ihren Feldzügen Palästina und Ägypten. Auch die Herkunft der Hurriter liegt im Dunkeln. Die Hauptgötter waren der Wettergott Tessup (Teshshup), die Sonnengöttin Hepat und der Göttervater Kumarbi. Die Gottheiten verschmelzen mit den obersten Göttern der Hattier und Hethiter. Teshshup heißt bei den Hattiern Taru und nennt sich bei den Hethitern Tarhunna. Bei den Sumerern, Akkadern und in Babylonien wurde dieser Gott “Ishkur” genannt. Im ugaritisch-phönizischen Raum bezeichnete man diesen Gott als Baal (Ba’al). Eine allgemeine Bezeichnung des Wettergottes im mesopotamischen Raum findet im Namen Adad, Sohn des An (Anu), wieder. Die Seelen der Allmächtigen wurden am Anfang aller Dinge erschaffen und finden den Weg dahin zurück. Mit dem Bewußtsein ihrer Einheit spiegeln sie sich in der göttlichen Allwissenheit. Dieses Medium wandert durch das Universum und findet den Pfad zu den Völkern in unzähligen Welten. Hier bedient sie sich als Sammler und fördert das geistige Leben. Der Geist tritt sodann als Bauherr der megalithischen Tempel auf und birgt in sich das Geheimnis im Resultat zur Weisheit der Physis.
|
|
 |
 |
|
Die Keilschrifttafeln aus den Archiven der Königspaläste in Hattusha enthalten Gebete, Beschwörungen, Rituale, Weissagungen, Myhten und Sagen. Der Illuyanka-Mythos ist uns durch den hethitischen Priester Kella in zwei verschiedenen Versionen überliefert worden. In der älteren Version verliert der Wettergott Taru den Kampf mit dem Schlangendämon. Dieser Dämon lebt im Meer und wird auch als Lindwurm (Drache) bezeichnet. Taru (Tarhunna) begibt sich zu den Göttern und klagt sein Leid. Seine Tochter Inara schwebt zur Erde nieder und bittet Hupashiya (Wächter und Drachenmeister) um Hilfe. Dieser erklärt sich bereit den Wünschen der Götter nachzukommen und übergibt Illuyanka eine Einladung zu einem Festmahl am Thingplatz (Steinkreis) auf der Götterwiese. Illuyanka kommt mit all seinen Kindern und da der Wein in Strömen fließt, sind alle bald betrunken. Die Schlangengesellschaft wird gefangen genommen und dem Wettergott übergeben, der sie alle tötet. Inara muß als Sühne den Drachenmeister in ihre Felsenburg am Meer aufnehmen. Hupashiya darf nicht aus dem Fenster über das Meer blicken, weil er dann seine wahre Bestimmung erkennen würde. Der ehemalige Drachenmeister kann der Versuchung nicht widerstehen und riskiert einen Blick.
|
 |
 |
|
Die See ist ein Spiegelbild seines bisherigen Lebens und er sieht sich plötzlich als Drachentöter. Nun muß Inara ihn töten, weil sie geschoren hat, alle Schlangendrachen zu bekämpfen und auszurotten. Der Wächter der Drachen scheint in dieser Fassung selbst ein Mischwesen zu sein. In einer jüngeren Fassung nimmt Illuyanka nach dem Sieg die Augen und das Herz von Taru an sich. Taru möchte Rache nehmen und zeugt daher zunächst einen Sohn mit einer Erdentochter. Dieser Sohn wächst heran und heiratet Inara. Als Mitgift erhält er die spirituelle und geistige Kraft seines Vaters. Mit seiner körperlichen Stärke und der Aura des Taru ähnelt er nun selbst einen Lindwurm und nimmt den Kampf mit dem Drachen auf.
|
|
|
 |
 |
|
Beide stürzen nach einen langen Kampf in den Tod. In vielen Überlieferungen, Mythen und Legenden der Welt tauchen Drachen auf. Sie scheinen eine Menschheitserinnerung an eine längst vergangene Welt zu sein. So scheint auch die Dämonin “Hahhima”, die die Erde mit ihrem Atem lähmt und die Gewässer austrocknet, ein Drache zu sein. Eines Tages geraten die Sonnengöttin von Arinna und der große Meeresgott in einen heftigen Streit. Das Meer verschlingt die Sonnengöttin und hält sie in seinen Gemächern gefangen. Solange die Sonne ihre Bahnen am Himmelszelt zieht, ist dieses Schauspiel des Sonnenuntergangs am Meer zu beobachten. Wenn die Sonne im Meer versinkt, breitet sich Dunkelheit über die Erdenwelt aus. Nun ruft der Wettergott seinen Sohn Telipinu zu sich und gibt ihn den Auftrag gegen das Meer zu ziehen. Der Meeresgott fürchtet die Kraft des Telipinu und gibt die Göttin frei. Nun kann die Sonne wieder aus dem Meer emporsteigen. Doch verlangt sie als Wegzoll, die Tochter des Meeresgottes. Im Palast des Himmels angekommen nimmt Taru die schöne Meeresgöttin auf und möchte sie mit Telipinu verheiraten. Während Taru eine Mitgift fordert, möchte der Meeresgott ein Brautgeld. Telipinu weigert sich in den Ehestand zu treten und verschwindet. Da er nun fort ist, werden Pflanzen, Tier und Mensch unfruchtbar. Um das Leid zu lindern, laden die Götter zu einem Festmahl ein. Sie bemerken, daß der Fruchtbarkeitsgott sich auch hier nicht einfindet. Die Sonnengöttin beschwört das Licht der Zeit. Das “Allsehende Auge” beginnt mit der Suche und sendet die Adler in alle Himmelsrichtungen nach Osten, Westen, Norden, Süden und darüber hinaus. Doch vergeblich und so muß nun die alte Hannahanna (Bienengottheit) helfen und tatsächlich findet die Bienenkönigin den entflohenen Telipinu auf eine Waldlichtung und sticht ihn. Telipinu besinnt sich und begibt sich zu Kamrushepa. Sie ist eine Seherin (Völva) und läßt ihn durch das Auge der Weisheit blicken. Nun erkennt er, daß nur er die Welt aus dem Winterschlaf befreien kann und kehrt zur Götterburg zurück. Die Bäche erwachen und das Land erblüht zu neuem Leben.
|
|
 |
 |
|
Hattusha galt als die Stadt der Götter, die hier ihre Kinder (Engel) spielen ließen. Die Allmächtigen residierten in der Oberstadt, deren Stadttore mit Löwen, Sphingen oder der Darstellung eines göttlichen Herrschers geschmückt waren. Niemand vermochte in die Oberstadt zu gelangen. Die göttliche Kultur unterschied sich nachhaltig von der Lebensweise des Menschen. Niemand durfte zu den Göttern hochsehen und es war strickt verboten, sich in die Nähe der Götter zu begeben. Die ersten Siedlungsspuren stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. Eine dauerhafte Besiedlung setzte gegen Ende des 3. Jahrtausends durch die Hattier ein. Sie nannten ihre Siedlung (Stadt) Hattush. Am Rande der Siedlung gründeten assyrische Händler eine Kolonie und trieben regen Handel mit den Hattiern. Mit ihnen kam auch erstmals eine Schrift ins Reich dieser aufstrebenden Kultur. Bald kam es allerdings zu Fehden zwischen den Hattiern und den Hethitern. Deren Hauptsiedlung war zu dieser Zeit Kushshara. Der erste Herrscher von Kushshara nannte sich Pithana. Er gilt heute als der erste überlieferte Herrscher der Hethiter. Sein Sohn Anitta unternahm einige Eroberungszüge und untermauerte seinen Anspruch auf den Thron. Er residierte fortan in Kushshara und Nesha (Kanesh). In weiteren Fehden zog er gegen Hattush, nahm die Stadt ein und sprach einen zerstörerischen Fluch aus.
|
|
 |
 |
|
Die Stadt sollte nie wieder besiedelt werden und daher ließ Anitta Salz auf die zerstörten Plätze und Felder streuen. Anitta nannte sich Großkönig, weil er über mehrere Könige herrschte. Dabei ist zu berücksichtigen, daß ein Königreich durchaus nur die Größe eines Dorfes gehabt haben konnte. Auf einen seiner Feldzüge brachte Anitta einen Thron aus Eisen und dazu auch noch ein Zepter, ebenfalls aus Eisen mit. Die erste nachweißliche Nutzung von Eisen findet sich um etwa 4000 v. Chr. in Sumer und Ägypten. Es handelt sich dabei ausschließlich um gediegenes Eisen von Meteoriten, das zur Anfertigung von Speerspitzen oder zur Dekoration diente. In Anatolien, Mesopotamien und Ägypten findet sich verhüttetes Eisen ab der Zeit zwischen 3000 und 2000 v. Chr. Aufgrund der Härte des Metalls war Eisen in dieser Epoche wertvoller als Gold. Die eroberten Artefakte des Anita passen nicht so recht im Rahmen des Geschehenen. Welcher Herrscher könnte auf einen Thron aus Eisen gesessen haben? Vielleicht ein Riese aus grauer Vorzeit! Die verstärkte Nutzung von Eisen setzte zwischen 1600 und 1200 v. Chr. ein. Die Eisenproduktion war ein Monopol des Hethitischen Reiches und begründete dessen Aufstieg. Die Hethiter galten als die Herren um das Wissen der Eisenherstellung.
|
|
|
|
 |
 |
|
Hattushili I war der erste wirklich historische Herrscherpersönlichkeit der Hethiter. Er stammt aus Kushshara und verlegte alsbald seine Residenz nach Hattusha. Bis zum Ende des Hethitischen Reiches sollte Hattusha die Hauptstadt der Hethiter bleiben. Als sein Thronerbe trat sein Enkelsohn Murshili I die Nachfolge an. Murshili eroberte das Gebiet zwischen dem Taurus und dem Oberlauf des Tigris. Dann wandte er sich gegen das Königtum Jamchad und bezwang ihre Hauptstadt Halab. Hierbei kam es wiederholt zu Fehden mit den Hurriter. Durch zahlreiche innere Unruhen und durch Angriffe von außen war das Altbabylonische Reich stark geschwächt. Dies nutzte Murshili für sich und zog nun gegen Babylon. Er schaffte es tatsächlich die Festung zu erobern und setzte die 1. Dynastie von Babylon ein Ende. Die Götter waren nicht erfreut. Gottkönige lenkten einst große Reiche und bauten prunkvolle Städte im paradiesischen Hain zwischen Euphrat und Tigris. In den Trümmern der Paläste, Burgen und Festungen finden sich bis heute geheimnisvolle Schriften in Keilschrift auf Steinen und Tontafeln verewigt. Murshili raubte zudem noch die Marduk-Statue aus dem Esaglia-Tempel. Auf dem Weg zurück nach Hattusha wurde der Troß von den Hattier angegriffen und die Statue bliebt in Hana zurück.
|
|
 |
 |
|
Es kamen Götter des Weges ohne Namen und ohne wirkliche Herkunftsangaben. Sie traten aus dem “Nichts” hervor und die Menschen sprachen von Göttern, die über das Meer den Weg nach Babylon fanden. Sie begründeten die Meerland-Dynastie in Babylonien. Diese Dyanstie gilt heute als die zweite Dynastie von Babylon, obwohl ihre Herrscher nie eine Macht über die Stadt ausübten. Diese Meerland-Dynastie wird zum Mittelbabylonischen Reich gezählt und ging in die Kassitendynastie (3.Dynastie) über. Das Meerland wurde damals von den Menschen nicht weit von Eridu, die vergessene Stadt der göttlichen Allmacht, gesehen. Meer war das ganze Land als das Königtum vom Himmel herabkam und im Glanz ihrer Sternenschiffe in der spiegelnden See ihre erste Stadt “Eridu” errichteten. Hier herrschte Alulim viele Tausend Jahre und führt uns heute in eine mystische Welt der phantastischen Begegnung mit der geheimnisvollen Vergangenheit. So manche Erzählungen, Geschichten, Mythen und Legenden aus vergangenen Tagen sind verlorengegangen. Doch gibt es märchenhafte Quellen, die uns einen Einblick in die geschichtliche Vergangenheit mancher Völker gewähren. Viele Geschichten wurden zunächst mündlich weitergegeben und später in vielerlei Versionen niedergeschrieben. Heute bekannt als die “Märchen aus Tausend und einer Nacht”, zeigen sie uns den Weg in eine ferne Welt voller Abenteuer. Bereit zu sein das gewohnte Umfeld zu verlassen, um etwas zu unternehmen, was interessant und faszinierend zu sein scheint, deren Ausgang völlig ungewiß ist. Es sind dies die Abenteuer des Gilgamesh, die Illias, der Kampf um Troja und die Irrfahrten des Odysseus. Doch besonders die Geschichten, die in jenen 1001 Nächten erzählt wurden und uns in eine mysteriöse Welt versetzen, die von Göttern bewohnt und beherrscht zu sein scheint. Es sind Erzählungen, die weder Anfang noch Ende kennen. Sie deuten auf ein Inselreich in himmlischen Gefilden. Es ist die Rede von der Insel der Weisheit der göttlichen Allmacht und so steht der sogenannte “Auserwählter” oder “Erster der Weisen” im Vordergrund. Dieser mächtige Mann diente dem Herrscher des unbekannten Landes (Atlantis-Meerland) als Berater und Schreiber. Überlieferungen besagen, daß ein Teil des Ursprungs der Geschichten aus Indien stammen könnten. Struktur und Aufbau lassen solche Mutmaßungen zu. Doch letztlich fraglich, weil die Sassaniden die Erzählungen ins Mittelpersische übertrugen und einige Märchen hinzufügten.
|
|
|
 |
 |
|
Ihre Quellen sind unbekannt geblieben und schließlich eroberten die Araber das persische Reich und vereinnahmten die Geschichten für sich. Die Perser hatten bereits einige Elemente ihrer Geschichte eingefügt und sogar Figuren aus den griechischen Sagenwelt einen Platz verschafft. Nun bastelten die Araber an den Geschichten herum und arbeiteten Ergänzungen verschiedenster Herkunft ein. Eine exzellente Bereicherung stellten die Erzählungen um Harun al-Rashid dar. Die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht sind untrennbar mit dem alten Sassanidenreich und dem Zentrum der arabischen Welt, des Kalifen von Bagdad verbunden. Obwohl klar ist, daß es sich nicht um Märchen für Kinder handelt. Der Orientalist Antoine Galland, der die Geschichten übersetzte, hat die religiösen, erotischen Komponenten des Originals einfach weggelassen. Darüberhinaus fügte er nach arabischen Vorlagen einige Geschichten hinzu. So stammt “Sindbad der Seefahrer” aus seinen eigenen Beständen und “Aladin und die Wunderlampe” sowie “Ali Baba und die 40 Räuber” hatte er von einen syrischen Märchenerzählern erhalten. Trotzdem sind Vernetzungen und Überschneidungen zwischen der ursprünglichen Fassung und den späteren Ergänzungen ersichtlich.
|
|
 |
 |
|
Welche Teile der Geschichte auch immer hinzugefügt, ausgetauscht oder gestrichen wurden, bleibt vielfach im Dunkel der Jahrtausende verborgen. Die Suche nach dem Ursprung führt uns weit zurück in eine ferne Vergangenheit. Suchen wir den “Ersten der Weisen”, finden wir ihn jenseits unserer Vorstellungskraft. Dieser wurde von seiner Frau mit einem Sklaven betrogen. Nun war dieser “Erster” davon überzeugt, daß keine Frau auf der Erdenwelt wirklich Treu sein könne. Daraufhin faßte er den Entschluß, sich nie wieder von einer Frau betrügen zu lassen. Fortan vermählte er sich jeden Tag mit einer neuen Frau und ließ sie am folgenden Morgen töten. Die Tochter des Obersten der Weisen möchte dem Treiben ein Ende setzen und bietet sich selbst an, die Gemahlin des allmächtigen Weisen zu werden. Ihr Wunsch wird erhört und sie hüllt das Schlafgemach mit dem Nebel des Vergessens ein. Fortan erzählt sie in jeder Nacht neue Geschichten, die in der Morgendämmerung spontan abbrechen. Der Allmächtige möchte allerdings jedesmal die Fortsetzung hören und setzt daher die allmorgendliche Hinrichtungen aus. So vergehen Tausend-und-eine-Nacht und aus dem “Ersten” der Weisen sind viele Weisen hervorgegangen, die im Nebel des Vergessens aufgegangen sind. Raben tragen die Geschichte in die Welt hinausn. Sie berichten den Druiden von der fantastischen Welt des Unsichtbaren und den unglaublichen Geschichten aus “Tausend und einer Nacht”.
|
|
 |
 |
|
Mythen überliefern uns vorgeschichtliche Bewußtseinsformen, mit der die Menschen die Welt und sich selbst zu begreifen versuchten. Die Geschichten handeln von Göttern und Helden der Vorzeit, von Götter- und Weltentstehung. Hier werden in traumhafter Weise verschiedene Begebenheiten in Natur und Lebensgewohnheiten der Menschen gedeutet. Diese Mythen tragen religiösen Charakter und sind von Götterglaube und Riten nicht zu trennen. Es gibt Dinge und Begebenheiten, die der Mensch sich nicht erklären kann. Angst macht sich breit und da setzt der Glaube ein. Der Glaube an eine unbekannte überirdische Macht. Tiefe Schluchten, wilde Stürme und seltsame Orte wuchsen in der Phantasie zu Dämonenwerke heran. Der religiöse Mythos setzt aber den Glauben an überirdische Mächte voraus. Der Götterglaube ist eine Wurzel des Mythos und wurde in das historische Umfeld mit eingebunden, um die ungleiche Welt der Götter mit der Erdenwelt zu verbinden.
|
 |
 |
|
Langsam stieg ein Quaderstein mit Ring und Kette aus der Dunkelheit hervor. Magisch raunte der Dunst in die Ewigkeit: “Hier liegt ein Schatz verborgen und wer den Hort heben könne, würde zum mächtigsten Mann der Welt aufsteigen.” Die beiden Suchenden sind durch die Zeiten gezogen, Dämon, auf der Suche nach den Staub der Wüste und hinter dem Toben dieser Gewitternacht, den Unhold zu erwecken. Nur Aladin, der Auserwählte kann den Obelisken zur Seite schieben und in das innere Gewölbe eintreten. Unter der hundert Zentner schweren Stele befand sich ein Schacht mit einer Steintreppe, die zu einer großen Tür führte. Aladin machte sich auf den Weg durch den anschließenden dunklen Gang und kam durch drei gewölbte Säle mit jeweils vier große Tröge voller Gold und Silber. Die Versuchung und die Sehnsucht war groß, doch die Begegnung mit der universellen Intelligenz (Engel) sprach zu ihm: “Hüte dich vor den Wänden, denn diese verheißen den Tod.” Aladin schleppte sich zum Ende des dritten Saales und blickte in einen großen Garten. War dies das Ende seiner Reise zum verlorenen Paradies, dem goldenen Zeitalter der Götter und der wundersamen Dinge! Aladin bahnte sich einen Weg durch allerlei Pflanzen und Bäume und sah einen langen Stufengang auf sich zukommen.
|
 |
 |
|
Der Meister des Schicksals vermag Wünsche zu erkennen und füllt Geist und Seele mit der Realität des Bewußtseins. In einer Nische findet Aladin den Kelch der Erleuchtung mit dem Licht der vergangenen Epochen. Aladin nimmt den Gral, löscht die Flamme und nimmt den Docht und die Flüssigkeit heraus. Dann macht er sich auf den Rückweg und schaut im Garten der Träume zu den Früchten an den Bäumen. Sie schimmern in vielerlei Farben und erwecken in Aladin eine ungeahnte Sehnsucht. Er beginnt die Herlichkeiten der Bäume zu ernten und erkennt, daß die Früchte nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Es waren nämlich lauter Smaragde, Rubine, Saphire und Diamanten. Mit vollen Taschen ging es nun durch die drei großen Kammersäle zum Eingangsschacht. Hier wartete der Magier ungeduldig auf Aladin und verlangte den Schatz der Leuchtenden. Doch so schnell wollte Aladin die Lampe nicht hergeben. Er sah das Böse in den Augen seines Begleiters und entschloß sich, erstmal aus der Grube zu steigen. Voller Wut beschwor der Zauberer das Feuer und abermals stieg Qualm und Schwefel zum Himmel empor. Magische Formeln auf leisen Sohlen ließen die Steinquader beben und stürzten schließlich in sich zusammen. Niemand sollte von der Wunderlampe erfahren und daher durfte Aladin nie mehr das Licht der Welt erblicken und wurde lebendig begraben. Aladin suchte in der Dunkelheit nach Rettung und lief abermals durch die drei Säle bis zum Garten, deren Zugang nun versperrt war. Nach drei Tagen bat er die Allmächtigen um Beistand. Er nahm die Lampe, setzte den Docht ein und entzündete das Licht der Hoffnung. Im Schein der Sehnsucht fand er einen goldenen Ring mit merkwürdigen Zeichen. Aladin strich über den Ring und im selben Augenblick wuchs ein Dschinn aus der Erde empor. Diese großen Naturgeister halten sich gerne in dunklen, feuchten Erdlöchern, Ruinen und Grabstätten auf. Der Daeva spricht zu Aladin folgende Worte: “Was begehrest du? Sprich! Dein Sklave bin ich und aller derer, die diesen Ring am Finger tragen.” Aladin wußte, daß die Daeva (Deva) als himmlische Wesen im Dienste der Göttern stehen. Mit göttlicher Weisheit gesegnet leben die Dschinn auf einer höheren Ebene der sechs Daseinsbereiche zwischen dem überirdischen Reich der Allmacht und des Weltgerichts. Aladin bat um Rettung aus den Fängen der Welt der Toten und der Schlafenden. Die Sehnsucht und ein Hauch der moderigen Grabesstille trieb ihn in die Welt der Lebenden zurück. An der Pfote zum Jenseits trat er aus der Dunkelheit hervor in den Kreis der Steine der allmächtigen Götter. Mit all seinen Schätzen und der Lampe trat Aladin den Heimweg an. Der Geist der Rings begleitete Aladin noch viele Jahre.
|
|
 |
|
|
 |
|
|
Die Horde der Daevas (Leuchtenden) dienen den Angra Mainyu und kennen weder Wahrheit noch Lüge des Seins.
|
|
 |
 |
|
Die Zeit verband sich mit der Ewigkeit und Aladin vermochte auch die wunderschöne Tochter des Herrschers seiner Stadt zu heiraten. Im Märchen steht allerdings die Wunderlampe im Vordergrund. Der Geist der Lampe öffnet ein Labyrinth im Unbewußten der kollektiven Sehnsucht um alles was der Mensch sich wünscht, auch erhalten zu können. Was für Aladin unmöglich zu erreichen schien, war für den Geist des Ringes eine wertvolle Selbstverständlichkeit. Dazu gehört auch ein “Fliegender Teppich”, der in der Urfassung von Aladin und die Wunderlampe eigentlich nicht vorkommt. In zahlreichen Adaptionen ist die Rede von einem fliegenden Bett. Der Geist der Lampe trägt die Prinzessin Bedrulbudur mitsamt ihrem Bräutigam in der Hochzeitsnacht durch die Lüfte. Übernatürliche Transportmittel tauchen in einer Vielzahl von Erzählungen auf und deuten tatsächlich auf die Existenz solcher Fluggeräte hin. Tief im Innern der Pyramiden und Tempel werden die Erinnerungen wach gehalten. Doch nicht nur in geheimen Kammern wird das Erbe bewahrt, auch die Pyramide selbst trägt die Botschaft des Wissens in die Welt hinaus.
|
|
 |
 |
|
Die Erzählungen berichten, daß der Sendbote Jahwes eine Zeit des Friedens und Wohlstands über das Land brachte. Der Mächtige gewährte dem Sendboten einen Wunsch und Salomon (Suleiman) begehrte Weisheit, damit er seinem Volk gut dienen könne. Die Dschinn brachten allerlei Schätze aus dem Meer (Meerwassergold) heran und bauten Salomon einen großen Tempel in Jerusalem. Nur Salomon kannte den wahren Namen seines Gottes, weil er den Ring der Geister besaß. So wurde ihm auch die Herrschaft über Menschen, Tiere und Pflanzen übertragen und verstand zudem die Sprache der Vögel. Auch war er nun Herr über die Dämonen des Feuers. Diese Dschinn können das Leben der Menschen sowohl auf gute, als auch auf böse Art beeinflussen. Deshalb sperrte Salomon die bösen Dämonen in kupferne Krüge oder Flaschen (Flaschengeist), die er mit einen Siegel aus Blei versah. Mit dem Ring des Herrn konnte er Stein, Eisen, Blei und Kupfer versiegeln und im Siegel spiegelte sich der Name Gottes. Alle Dschinn, die sich vom Guten abwenden werden Shaitan (wurde entfernt) genannt.
|
|
 |
 |
|
Der “Erste” von ihnen erhielt den Namen des “Enttäuschten”, da sein Gott nicht Weise urteilte und der göttlichen Überzeugung widersprach. Der Diener des Herrn bewachte den Eingang zum Paradies (Umzäunung der Gottgefälligen). Über tausend Jahre zogen ins Land und eines Tages trat der Herr und Gott mit den (angeblich) ersten Menschen vor das Tor. Der Allmächtige sprach: “Töchter und Söhne (Engel) werft euch vor den ersten Menschen nieder.” Die Dschinn hatten einen freien Willen und der Wächter dachte nicht daran, sich vor der minderwertigen Kreatur in den Staub zu werfen. Der Allmächtige zürnte und fragte, warum er nicht vor dem, was Gott erschaffen habe, Ehrfurcht zeige. Der Wächter antwortete: “Ich bin besser als der Mensch, weil du mich aus Feuer und nicht wie der Mensch aus Ton geformt hast.” Daraufhin verfluchte der Herrgott den Dschinn wegen seines Hochmuts und fortan mußte er den Weg des Enttäuschen gehen. Der Erste entfernte sich von Gott und man nannte ihn von nun an: “Shaitan.” Unglaublich was dieser Gott angerichtet hatte und doch schienen die Menschen weiterhin zu Glauben, daß die Götter in ihren Entscheidungen unfehlbar sind. Jedenfalls für die anderen Kreaturen waren die Allmächtigen keine Götter mehr. Sie gehörten zwar noch immer zu den Obersten, doch galten sie nicht mehr als Würdig die Geschicke der Völker zu tragen oder weiterhin Opfergaben zu fordern.
|
 |
 |
|
Ein mächtiger Herrscher des westlichen Landes versammelte vor langer Zeit die großen Gelehrten und Denker seines Reiches um sich, damit er die alten Geschichten von längst vergessenen Völkern erfahre. Die Weisen erzählten Geschichten von früheren Kulturen und kamen auch zu Salomon, der einige Artefakte aus früheren Epochen besaß. Der Herrscher wußte daß Salomon die bösen Dschinn in kupferne Krüge sperren ließ, anschießend mit Blei übergoß, mit seinem Ring versiegelte und ins Meer warf. Ein Magier meldete sich zu Wort und berichtete, daß vor vielen Jahren ein Schiff in einen wochenlangen Sturm trieb und schließlich an einer fernen Küste landete. Noch nie zuvor war ein Schiff soweit von ihrem Kurs abgekommen. Die Bewohner waren von schöner Gestalt und luden die Gestrandeten ein. Das Festmahl dauerte ganze drei Tage und gab es Vögel und Fische, die am vierten Tage allesamt verzerrt waren. Nun begab sich die Gesellschaft zum Stand zu den Fischern. Einer warf gerade sein Netz aus und zog eine kupferne Flasche aus dem Meer, die mit einem Siegelring verschlossen war. Der Fischer brach das Siegel und öffnete die Flasche. Ein blauer Rauch stieg empor und verwandelte sich in der Luft in eine äußerst häßliche Gestalt.
|
|
|
 |
 |
|
Kaum in Freiheit flehte dieser Dschinn um Gnade, denn er glaubte, daß Salomon noch lebe und ihn wieder einfangen werde. Eine spektakuläre Erzählung, weil der mächtiger Herrscher des großen Landes nur an einen einzigen Gott glaubte. Trotzdem müsse man die Welt warnen, sofern es wirklich mehrere Götter gäbe. Der Magier fuhr mit seinen Ausführungen fort und sprach: ”Die salomonischen Krüge befinden sich in der messingnen Stadt, wenn du einige haben möchtest, schreibe deinem Statthalter im Westen einen Brief, und laß dir einige Büchsen bringen.” Der Herrscher war neugierig geworden und so sollte nun der Magier selbst den Brief überbringen. In Ägypten angekommen verabredeten sich der Magier und der Statthalter mit den sogenannten Reisenden. Der “Älteste” der Reisenden trat hervor und sprach von einen weiten Weg und viele Gefahren. Die Reise zu den Burgen der Götter würde vier Jahre dauern. Die Reisegesellschaft müßte die große Wüste durchqueren und deshalb tausend Kamele mit Wasser und weitere tausend Kamele mit Lebensmittel beladen. Die Gefährten wollten die Reise antreten und machten sich mit dem Ältesten auf den beschwerlichen Weg über wilde, gefährliche Ebenen zu den Götterburgen. Der Älteste galt als ein erfahrener Führer und doch hatte er sich in der Nacht (Land des Nebels) verirrt und fand den Weg nicht mehr. Plötzlich tauchte in der Ferne eine Burg auf.
|
|
 |
 |
|
Die Burg schien voll und ganz aus schwarzen Steinen errichtet zu sein. Unter der freien Sonne breiteten sich auf Stützen bzw. Mauern riesige Plattformen aus und bald stand die Gesellschaft vor gewaltigen Eisentoren, die so hoch wie Berge empor zum Himmel blickten. Am ersten Tor war eine goldene Inschrift angebracht, die so die Erwartungen der suchenden Reisegruppe nicht entsprach:“ Die Überbleibsel ihrer Werke verkünden uns, daß auch wir ihnen folgen müssen. Wanderer, der du vor dieser Stadt stehst, willst du die Geschichte eines Volkes kennenlernen, das sich von seinen Reichtümern, Gold, Silber, Perlen, Edelsteinen und die Glückseligkeit trennen mußte, so gehe in das Schloß und forsche nach den Bewohnern, die bereits zu Staub verfallen sind.” Langsam schritt die Gesellschaft auf das zweite große Tor zu und erblickte eine weitere Inschrift:“ Wie manches Volk hat vor uralter Zeit hier gelebt und ist wieder verschwunden! Wären die Menschen verständig, würden sie einsehen, wie die Zeit mit anderen verfährt und es sich zur Warnung dienen lassen; sie haben Schätze gesammelt, die sie wieder anderen überlassen mußten,während sie selbst nach allem Abmühen ins enge Grab stiegen. Wie manche Freude wurde ihnen zuteil, wie viel haben sie genossen, während sie nun selbst im zeitlosen Staube verzerrt werden.” Nun ging es in die mysteriöse Burg mit ihren dunklen Wänden und riesengroßen Räumen. Der Burghof beherbergte etwa vierhundert Gräber und war vor einer mächtigen schwarzen Kuppel überdacht. Die Inschriften mahnten zur Vorsicht und orientierten sich am Mond- und Solarkalender. Niemand könne sein Schicksal herausfordern oder entrinnen, drum sorgt um eure Seele, ehe der Tode an das Tor des Lebens klopft. Sein Hab und Gut gibt niemand freiwillig her, doch der Tod zwingt ihn dazu. Es folgten weitere Gräber mit monumentalen Marmorgrabsteinen.
|
|
 |
 |
|
Die Grabanlagen hatten hölzerne Pforten, die mit goldenen und silbernen Nägeln beschlagen waren. Ein Grab stach besonders hervor, weil es mit einem Grabstein aus Eisen bestückt und mit chinesischen Schriftzeichen versehen war, die die Reisegesellschaft seltsamer Weise lesen konnte:
|
 |
 |
|
“Im Namen des Allmächtigen, der allein bleibt, während seine Diener vergehen müssen. O Wanderer, der du in dieser Burg kommst, belehre dich an dem, was du hier von den Schicksalen der Welt erfährst, laß dich nicht vom Glanze erführen, sie ist trügerisch gleich dem Traum eines Schlafenden oder einem täuschenden Sandspiegel, dem der Wanderer sich vergebens nähert, um seinen Durst zu löschen. Ich war Herr von viertausend Jungfrauen, so schön wie der Mond, und sie gebaren mit tausend Söhne, stark und mutig wie Löwen. Ich lebte tausend Jahre und sammelte Schätze, wie kein anderer König auf Erden; ich glaubte, das würde ewig fortdauern; aber der Zerstörer der Welten, erreichte mich in meiner Schicksalsburg, und als ich die Vergänglichkeit sah, ließ ich diese Verse als Belehrung aufschreiben. Ich bin Kush, der Sohn Kanans, Sohn Shaddads, sohn des älteren Ad. / Wer wird einst im Wechsel der Zeiten meiner noch gedenken, und ich bin doch der Sohn Shaddads, der die Welt beherrschte mit allen Menschen, die darauf sind; alle Könige der Erde beugten sich vor meinen Waffen und alle ihre Bewohner fürchteten meine Macht; wenn ich ausritt, sah ich eine Million Zügel, und unzählbare Schätze füllten meine Paläste; doch dann kam der Tod, der alle Menschen auseinander trennt, und ich stieg aus meiner Herrlichkeit in die niedrigste Wohnung; da hätte ich gern für einen Augenblick Leben mein ganzes Vermögen hingegeben, aber Gott wollte diesen Tausch nicht, und so liege ich hier einsam, getrennt von dem irdischen Dasein. Drum, o Wanderer der Zeit, sorge für deine Seele vor deinem Ende.” (1001 Nacht)
|
 |
 |
|
Das Verständnis vom Königtum wurde von der Vorstellung beherrscht, daß das Königtum vom Himmel herabkommt. Demnach von den Göttern an ernannte Gottkönige übertragen wird, die ihre Herrschaft von der Überzeugung ableiten, Helfer des göttlichen Willens zu sein und als Mittler zwischen der irdischen Welt und der Welt der Götter zu dienen.Viele dieser Könige konnten ein langes Leben in Reichtum und Wohlstand führen, bis sie schließlich von der Göttern geholt wurden. Wie viele Jahre durfte ein König im Namen der Götter auf Erden walten? Die Expedition zur messingnen Stadt hatte ihr Ziel noch nicht erreicht, weil diese Stadt nicht die Gesuchte sein konnte. Nirgends fand sich eine kupferne Flasche und in der Stadt schien es weder Menschen noch Geister zu geben. Also machten sich die Gefährten abermals auf den Weg und erreichten nach drei Tagen einen Hügelgrab, auf dem ein Ritter aus Metall auf einen kupfernen Pferd saß. In der Hand hielt er eine leuchtende Lanze, auf deren Seiten geschrieben stand: ”Wanderer, wenn die den Weg zur messingnen Stadt suchst, so berühre den Ritter, er wird sich drehen und die Spitze der Lanze wird dir den Weg zeigen.” Nach weiteren drei Tagen erreichte die Expedition eine Anhöhe mit einer schwarzen Säule. Bald stellte sich heraus, daß in der Säule ein seltsames Wesen gefangen war. Die Kreatur mit seinen zwei großen Flügeln, drei Augen, eiserne Tatzen, gab sich als ein böser Geist aus, der von irgendeinem Gott bis zum jüngsten Gericht verdammt wurde. Dieser Shaitan stand einst im Dienste des Gottes und Königs der Meere und wachte über die energiespendenden roten Kristalle, bis zum großen Krieg mit dem König Salomon. Dieser begehrte nämlich die wunderschöne Tochter des Meeresgottes, doch durfte er sie nicht haben und voller Zorn versammelte Salomon ein großes Heer von Kriegern. Alle stiegen die Stufen hinauf zum fliegenden Teppich und begaben sich auf die lange Reise über das Meer zur Insel im westlichen Ozean. In einer tosenden Schlacht versank die Insel innerhalb eines Tages und einer Nacht im Meer und der Shaitan wurde durch ein Fluch in schwarzem Stein gefesselt, wo er bis zur Rückkehr der Götter in den unendlichen Weiten des nördlichen Ozeans verharren wird.
|
|
|
 |
 |
|
Sollten sich die Gefährten bei dem Shaitan nach der messingnen Stadt erkunden oder der Kreatur keinerlei Beachtung schenken! Tatsache ist, daß die von den göttlichen Boten benutzte Straße weder Anfang noch Ende kannte, denn die Vergangenheit hatte für die Götter wesentlich mehr Bedeutung als die Zukunft, weil sich alle wichtigen Ereignisse in einem ständig wiederkehrenden Zyklus befinden. Also wurde der Shaitan gefragt und dieser gab entscheidende Hinweise, welche die bislang bestehende Weltordnung in Frage stellte. Er sagte, daß nicht die ganze Erde von der Sintflut überspült wurde und die messingne Stadt verschont geblieben wäre. Es folgten eine Aneinanderreihung von Ereignissen in dem sich die Umgebung im Kreis zu bewegen schien, bis in der Ferne etwas Schwarzes auftauchte, umgeben von zwei einander gegenüber liegenden Flammen. Das Universum mit seinem Raum, seiner Zeitdimension, brachte in einen mehrdimensionalen Bewegungsablauf eine Mauer hervor, die achtzig Ellen hoch war und 25 Tore besaß. Ein Reiter hätte zwei Tage gebraucht, um die Mauer zu umreiten. Es stellte sich schnell heraus, daß die Portale nur von innen zu öffnen waren. Gegenüber dieser Götterstadt mit ihren zwei Himmelsburgen erschien ein Götterberg mit marmornen Tafeln.
|
|
 |
 |
|
Insgesamt waren es sieben Tafeln mit Beschwörungen und Mahnungen. Die Zeitschleife begann die Gruppe in geheimnisvolle Bahnen zu ziehen. So leuchtete die erste Tafel in ihrer undurchdringlichen Weisheit der schwarzen Städte der leuchtenden Kristalle: ” O Wanderer, warum bedenkest du nicht, was dir war, deine Jahre, Monate und Tage haben dich es vergessen lassen. Weißt du nicht, daß der Todeskelch dich erwartet und daß du bald von der Welt scheiden mußt? Drum sorge für deine Seele, ehe du ins Grab sinkst. Wo sind die Könige welche Länder besessen, Menschen unterjocht, Schlösser gebaut und Heere angeführt haben? Der Tod hat sie alle überfallen, der alles Vereinte trennt, ihre Burgen stehen nun leer, sie sind aus geräumigen Schlössern ins enge Grab gestiegen.” (1001 Nacht) Von der prachtvollen Götterstadt geblendet suchten die Gefährten einen Weg über die Stadtmauer. Sie bauten fünf Tage lang an eine Himmelsleiter und endlich konnte der erste Mann hinaufsteigen. Oben angekommen, stürzte dieser Mensch jedoch sogleich in den Tod. Zwei weitere Männer stiegen auf die Zinnen und begaben sich ebenfalls auf die Reise in das Land ohne Wiederkehr. Nun trat der “Älteste” hervor und sprach: ”Das Schicksal und die Göttergnade fordern mich, weil ich an das Tor des Lichts angekommen bin.” Auf dem Wehrgang angekommen, war der Alte überwältigt von der Schönheit der Götterwelt, doch aber hielt er der Versuchung stand. Der Zeitreisende begab sich nun zu den zwei kupfernen Türmen.
|
|
 |
 |
|
Die Tore, ohne Schloss und Riegel, wurden von kupfernen Reitern bewacht, deren ausgestrahlte Licht sich mit der eigenen Geschwindigkeit sowie mit der des Himmelsschiffes fortbewegte. Ein Ritter hielt dem Alten die Hand entgegen, in deren Mitte geschrieben stand: “ Fremder, der du hierher kommst, willst du dieses Tor öffnen, so reibe zwölfmal den Kanuf an meiner Brust, und sogleich wird sich das Tor mit der Erlaubnis des erhabenen Gottes öffnen.” Der Älteste folgte der Anweisung und wie von Geisterhand öffnete sich das goldene Tor. Der Reisende schritt hindurch und kam in einen unterirdischen Gang, der zum eigentlichen Portal führte. Am Gate des Himmelspalastes lagen moderige Gestalten umher, die vor langer Zeit verstorben waren, aber nicht verwesen konnten. Der steinerne Torwächter, hatte sich an die Ketten und Schlösser herangemacht und hielt die kunstvoll gearbeiteten Schlüssel noch in der Hand. Der Reisenden nahm die Schlüssel, eilte zum Stadttor und öffnete das gewaltige Tor. Ein Donnern hallte durch den Raum und endlich konnten die Gefährten eintreten. Sie begaben sich sogleich auf seltsam geformten Wegen zu den messingnen Himmelsburgen. An den Himmelsstufen angelangt, folgten sie den Weg zum Gate des azurblauen Himmelspalastes. Am Eingangsportal war eine Tafel aus pechschwarzem Granit angebracht: “ Sei aufmerksam, O Wanderer, auf das, was du hier siehst, und bedenke dein Ende, ehe du vergehst; betrachte die Toten, die plötzlich verschieden und nun all ihr bemühen im Staube liegen ...” Im Innern des Palastes waren vierzig einander gegenüberliegende Säle mit Gold, Silber, Perlen und Edelsteinen gefüllt. Am Ende des Korridors trat die Gesellschaft in den ersten Saal dieser göttlichen Zivilisation. Hier befand ein Thron aus Elfenbein mit Rubinen und Gold verziert. Daneben stand eine goldene Säule, auf deren Spitze ein Vogel eine Perle im Schnabel hielt, die wie ein Stern leuchtete.
|
 |
 |
|
Auf dem Thron saß ein wunderschönes Mädchen mit schwarzem Haar und Gazellenaugen. Die göttliche Prinzessen trug ein Kleid aus Edelsteinen und wie die Reisenden näher kamen, fürchteten sie sich vor den Tafeln der Worte. Der verstorbenen Göttlichkeit wurden vor langer Zeit die Augen entnommen und die Augenhöhlen mit Quecksilber gefüllt. Links und rechts vom Throne standen eine weiße und eine schwarze Statue, die eine mit dem Schwert der Verheißung und die andere mit der heiligen Lanze. An den Stufen zum Götterthron warnte abermals eine Tafel zur Vorsicht. Doch sie füllten ihre Taschen mit Reichtümer und wurden schließlich von der Gestalt des Lichts gepackt und in das Schwarze geführt. Die dort lebenden nicht menschlichen Wesen mit kahlem Kopf, grauer Haut und dunklen Augen, nahmen sie in ihren Höhlen freundlich auf. Hier erfuhren die Gefährten von der Säule des Feuers, die am Tage des Donners gen Himmel steigt und einen Mann über das Wasser gehen lässt. Dieser Mann kündigt die Rückkehr der Götter am Ende der Kriege an. Aus dem galaktischen Zentrum wird ein Bote kommen und das Gesicht zur Erde bringen. So erzählt die Vergangenheit von den Ereignissen der Zukunft und führen den Reisenden zurück in steinzeitliche Epochen.
|
|
|
|
 |
 |
|
Als der Bote ist der vorsintflutliche babylonischer Herrscher “En-medu-ranki” gemeint, der von den Göttern entrückt wurde. Dieser Gottkönig ist identisch mit Henoch, ein Nachkomme des Seth, dem dritten Sohn von Adam und Eva. Es handelt sich somit um ein Mensch aus dem Kreis der Gottgefälligen. Abbildungen seltsamer Wesen gab es zu allen Zeiten rund um die Welt. Die Gesichter, die als “göttlich” oder “heilig” verehrt wurden, finden sich in Höhlen bzw. auf Felswänden und zeugen von einer fremdartigen Lebensform. Als die Wächter der großen Himmelspforten sahen, daß die Töchter der Menschen zart und schön heranwuchsen, fühlen sie sich zu ihnen hingezogen. Etwa zweihundert Wächter gesellten sich zu den Erdentöchtern und zeugten mit ihnen Kinder, die an Größe etwa dreihundert Ellen erreichten.. Diese Kreaturen waren sehr hungrig und als sie keine Nahrung mehr fanden, tranken sie das Blut der Tiere und aßen Menschenfleisch. Die boshaften Schreie klangen bis zum Himmel hinein und der Gott der Götter rief die treuen Engel zu sich und verkündete, daß eine große Flut über die Erde kommen werde. Die finstere Gestalt des Azazjel, der die Gier heraufbeschworen hatte, solle an Händen und Füßen gebunden werden und in der Finsternis (Wüste) bis zum jüngsten Gericht verbannt werden. En-medu-ranki sprach zu seinen Wächtern des Himmelstores, daß sie keine Vergebung erhoffen könnten und keinen Frieden finden würden. Die himmlischen Cherubim packte die Angst und baten En-medu-ranki eine Bitschrift zu formulieren und dem Allmächtigen zu überbringen. Der Gottkönig hatte Mitleid mit den erkrankten Seelen und schrieb all ihre Bitten und Flehen nieder. Dann machte er sich auf den Weg ins westliche Ozean zur Insel der göttlichen Seelen am nördlichen Horizont. Mit der Abendsonne kam der Schlaf des Gerechten über den Wanderer und als die Morgensonne am Horizont erschien, sah En-medu-ranki die leuchtende himmlische Herrlichkeit, die ihm mitteilte, daß die Cherubim als Geistwesen, bis zum Ende der Welt auf der Erde wandeln dürfen. Dennoch, das Böse würde niemals in den Himmel aufsteigen können.
|
|
 |
 |
|
Das Schicksal der Cherubim steht in dem Buch der Gerechtigkeit der Wächter. Die himmlischen Wächter sollen die gnadenlose Vernichtung der Welten miterleben und sie nicht retten können. Es kam ein Nebel über En-medu-ranki und die Wolken öffneten ein Portal. Ein Gesicht aus Lichtstrahlen erfaßten den Bitsteller und hoben ihn mit einer stetigen Beschleunigung zu den Sternen. Die himmlische Sphäre erstrahlte in voller Pracht und die kristallenen Himmelsburgen erschienen am Firmament. Sie schienen an die Sterne angeheftet zu sein und vermittelten eine Urflut, der göttlichen Unendlichkeit. Am äußeren Rand schwebte im Schoß der Dunkelheit das übergroße Sternenschiff des obersten Gottes. Ein Himmelspalast aus reinstem Kristall und einer Sternendecke, deren Sterne sich heftig bewegten, und von grellen Blitzen verfolgt wurden. En-medu-ranki trat in eine kristallene Halle, die sowohl Kälte als auch Hitze ausstrahlte und im unteren Bereich von lodernden Feuerzungen umgeben war. In der Mitte stand in einem Ring aus Feuer ein glänzender Thron. Sie glich einer leuchtenden Sonne und symbolisierte die Allmacht und den Bund der Seelen im Steinkreis des erhabenen Geistes. Der Herr des Portals schwebte in seiner ganzen Herrlichkeit über den Ringthron.
|
|
|
 |
 |
|
Das Kleid des Gottes war glänzender als die Sonne und weißer als Schnee anzusehen. Kein Engel und kein Sterblicher vermochte in das Licht zu schauen. Ringsum loderte das furchterregende, immerwährende Feuer. Der Gott der Götter wandte sich um und sprach in die Finsternis:
|
 |
 |
|
“ En-medu-ranki, sage zu den Wächtern des Himmels, welche dich gesendet haben, für sie zu bitten: Ihr sollet bitten für die Menschen und nicht Menschen für euch. Warum habt ihr verlassen den hohen und heiligen Himmel, welcher ewiglich dauert, und habt gelegen bei Weibern, euch befleckt mit den Töchtern der Menschen, euch Weiber genommen, gehandelt wie die Söhne der Erde, und gezeugt eine gottlose Nachkommenschaft? Ihr wurdet von Anfang an als Geister geschaffen und besitzt ein Leben, welches ewig ist und seid nicht unterworfen dem Tode bis in Ewigkeit. Daher machte ich nicht Weiber für euch, dieweil ihr seid geistig und eure Wohnung ist im Himmel. Nun aber die Riesen, welche geboren sind von Geist und von Fleisch, werden auf Erden böse Geister genannt werden, und auf der Erde wird ihre Wohnung sein. Die Geister der Riesen werden sein wie Wolken, welche bedrücken, verderben, fallen, streiten und verletzen werden auf Erden. Wächter, geheime Dinge zwar sind euch nicht offenbart worden, doch habt ihr gewußt ein ruchloses Geheimnis.” (Das Buch Henoch)
|
|
 |
 |
|
Im Palast der Götter durchwandert Henoch mehrere Hallen, die allesamt eine Art von Dachterrassen bilden. Diese Räume werden Himmel genannt, weil sie als Fenster zu der Welten zu verstehen sind. Im ersten Fenster sieht der Reisende die Gestirne, Wolken und den Regenbogen. Der Bogen selbst wechselt stetig seine Richtung und gibt dadurch den Blick, den Weg zu einer bestimmten Welt frei. Im zweiten Fenster erblickt der Wanderer die gefallenen Wächter (Cherubim, Shedu, Sphingen), die auf ihre Verurteilung warten. Im dritten Fenster offenbart sich das Land der Glückseligkeit. Am nördlichen Rand befindet sich das Tor zur Unterwelt. Das vierte Fenster teilen sich Sonne und Mond. Im Osten und Westen stehen je sechs Tore, durch die die Sonne im jahreszeitlichen Zyklus ihre Bahnen zieht. Dem Mond sind je zwölf Tore zugeteilt. Das fünfte Fenster gibt den Blick auf die Riesen frei. Sie leben mit anderen unsichtbaren Wesen in der Welt des Menschen. Das sechste Fenster steht für die Ordnung in der Welt und im siebten Fenster befinden sich die Ophannim, Seraphim, Cherubim und die obersten Geistwesen am Thron des Allmächtigen.
|
|
 |
 |
|
Im Auftrag der Götter schreibt Henoch (Enoch) innerhalb von 30 Tagen 360 Bücher. Er bringt die Bücher zur Erde und begibt sich als Prophet auf Wanderschaft. Aufgrund der erworbenen göttlichen Erkenntnisse darf er nur eine begrenzte Zeit auf der Erde wirken und daher nutzt er seine Anwesenheit, um seine Nachkommenschaft vor der großen Flut zu warnen und versucht in vielfältiger Art und Weise seine Söhne und Töchter zum gottgefälligen Leben zu bewegen. Henoch weiß etwas, was er eigentlich nicht wissen darf. Doch solange die Menschheit ihn nicht versteht, kann sich das Wissen nicht eine Bedrohung verwandeln. Kann der Mensch eine Reise durch Raum, Zeit und Bewußtsein machen und anschließend das Erlebte zur Realität werden lassen! Es wird immer Herrscher geben, die bereit sind, einen Blick in die Abgründe der menschlichen Natur zu werfen. Ob die Menschheit das wirklich will und wie die Gesellschaft dann damit umgeht, sollten sich die Gelehrten vorher überlegen.
|
 |
 |
|
Die Maya nannten ihn “Kukulkan” und verehrten ihn als Gott der Auferstehung und Reinkarnation. So war er auch Herr der vier Elemente: Luft, Wasser, Erde und Feuer. Die Maya-Legenden berichten von der Rückkehr des Gottes am Tage des Weltuntergangs. Seraphim werden häufig mit den Cherubim gleichgesetzt. Doch bei den Cherubim handelt es sich um geflügelte Fabelwesen, zumeist mit Tierleib und Menschengesicht, die ausschließlich die Funktionen eine Wächters einnehmen. Seraphim haben rein menschliche Züge und gelten als Bewahrer der göttlichen Allmacht und Bote des göttlichen Willens. Im Himmelreich gibt es viele gleichgestellte Götter und keinen Gott in absoluter Alleinherrschaft. Sie alle sind Geistwesen nicht menschlicher Art. Die Seraphim werden als Abgesandte, “Engel” (mal’ach,angelus) auf Erden angesehen. Durch die abtrünnigen Wächter sind die Menschen beseelt worden und fühlen sich durch eine zweite, unsichtbare Macht bedroht. Folglich bedeutet der Tod des Körpers kein Ende der Persönlichkeit. Die Erlebnisse in Todesnähe zeugen von das Vorhandensein einer “anderen Welt”, die wir alle in uns tragen und offenbar unser Denken und Tun beeinflußt. Am Ende vollzieht sich ein geistiger Schritt in einer höheren Sphäre, die den geistigen Entwicklungsstand des jeweiligen irdischen Leben entspricht. Die Herrlichkeit der himmlischen Welt scheint zum Greifen nah. Nordöstlich von Hattusha befindet sich ein hethitisches Heiligtum. Die im Heiligtum nach oben offenen Felskammern ermöglichen einen Blick ins himmlische Reich.
|
 |
 |
|
Daher ist die damalige Bezeichnung nicht bekannt, welche die Funktion der Anlage als Kultplatz eventuell untermauern könnte. Vereinzelt wurden Felsmulden als Begräbnisstätte genutzt. Eine der Mulden bzw. Spalten könnte Tudhalija als letzte Ruhestätte gedient haben. In diesem Zusammenhang diente die Anlage eher als Grab und nicht als Kultstätte. So konnte der Gottkönig seinen Göttern besonders Nahe sein. Eine große Mauer trennte den Vorbau von den beiden Kammern nach außen hin ab. Im 13. Jahrhundert wurde diese Mauer durch ein tempelartiges Gebäude ersetzt. Erst jetzt bezeichnete man das Areal als Heiligtum, die den Göttern geweiht und über eine Treppe an der Schmalseite durch ein allein stehendes Torgebäude zugänglich war. Im Innern des Tempelgebäudes gab es verschiedene Räumlichkeiten, die einmal mehr eine Versorgung der Götter mit verschiedenen Produkten sicherstellen sollten. Parallelen mit den Zikkurate sind durchaus angebracht. Während die Götter auf ihren Himmelshügel oder Götterberge landeten, benutzten sie hier, wie in den Steinkreisen, ihre Himmelsleiter. Im Innenhof steht zu Ehren der Allmächtigen ein Altar und über eine weitere Treppe gelangt der Besucher zum eigentlichen Heiligtum. Zuerst in die große Kammer, die 20 Meter breit und etwa 30 Meter lang ist. Die Felswände sind vollständig mit Wandreliefs versehen. Auf der linken Wand ist eine Prozession von männlichen Gottheiten abgebildet. Sie alle blicken nach rechts, wo die weiblichen Gottheiten zu sehen sind. Die Götter tragen Schnabelschuhe, kurze Röcke und Spitzmützen, während die Göttinnen zwar mit Schnabelschuhen, aber sich mit Faltenröcke und hohen Hüten zeigen.
|
|
|
|
|
 |
 |
|
Allesamt treffen sie sich in einem rechteckigen Raum. In der Hauptszene ist der Wettergott des Himmels mit seiner Frau abgebildet. Als einziger Mensch ist der Großkönig, der Gottkönig Tudhalija IV gegenüber dem Hauptrelief in Stein gemeißelt. Sein Relief wird zur Zeit der Sommersonnenwende von der Sonne beschienen. Eine enge Felsspalte, die links und rechts von zwei Dämonenreliefs flankiert wird, führt zur kleinen Kammer. Bei den Dämonen handelt es sich um Mischwesen mit menschlichem Körper, Löwenkopf und Flügeln. Sie dienen als Wächter am Tor zur Unterwelt. Der Gang ist etwa 10 Meter lang und 80 Zentimeter breit. Die Kammer selbst hat eine Länge von 18 Metern und ist zwischen zwei und vier Metern breit. Auch hier ist Tudhalija IV abgebildet, jedoch diesmal mit seinem Schutzgott Sharruma. Zunächst tritt aber “Nergal” hervor und kündigt eine Prozession der Unterweltgötter an. Die zwölf Götter mit Sichelschwert in der rechten Hand, kurzem Rock, Schnabelschuhen und Spitzhut unterscheiden sich kaum voneinander. Sie verkörpern durch ihre Erscheinung das Schicksal jeder Kreatur auf Erden.
|
|
 |
 |
|
Zeit, Entwicklung und Forschung spiegeln sich im Glauben. Kühne Hypothesen, Erkenntnisse, geschichtliche Drahtseilakte ohne Netz überzeugen, allmählich durch beharrliche Forschung die Wunderwerke der Götter zu verstehen. In den Ruinen der vergessenen biblischen Stadt “Ur” fand der Archäologe Leonard Woolley in einem 4500 Jahre alten Grab die Gebeine der göttlichen “Nin Puabi”. Nin (Eresh) war die sumerische Bezeichnung für Göttin. Offenbar wurde die Königin zu Lebzeiten als Göttin verehrt. Das Skelett der Frau lag auf einer Bahre mit dem Kopf nach Westen, der untergehenden Sonne nachschauend im Blick auf ihre eigentliche Herkunft. Die Hände auf den Bauch gelegt und mit goldenen Kopfschmuck versehen, verstarb sie vermutlich im jungen Alter von 40 Jahren. Nin Puabi war eine Anunnaki-Göttin und kam aus dem himmlischen Nibiru, daß sich alle 3600 Jahre der Erde nähert. Das alte Sumer, Ägypten sowie die präkolumbianischen Kulturen der Maya und Inka glaubten an die Rückkehr der Götter und fürchteten den Zorn des göttlichen Gedankens, die die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet.
|
|
 |
 |
|
Die unermüdliche Suche auf den Spuren der Mythen nach der Wahrheit über die Vergangenheit des Menschen findet auf dem königlichen Friedhof von Ur eine überraschende Wende. Die etwa bisher lokalisierten 1800 Gräber hüten viele Geheimnisse und spektakuläre Schätze. Wie ein Wunder blieb die letzte Ruhestätte der Königin Nin Puabi von Grabräubern verschont. Sie wurde definitiv als Sternengöttin verehrt und scheint in fantastischer Weise an die außerirdischen Wesen der “Asgard” in der Science Fiction - Fernsehserie zu erinnern. Die nordische Mythologie scheint in einer stetigen Bewegung durch alle Kulturen in ihrer spirituellen Ausstrahlung zu pulsieren. Eine verborgene Dimension voller Energie und Kraft verbindet Materie und Geist. Selbst hinter der kleinsten Einheit steht eine neue Ordnung, ein neues Gesicht, das uns die Weisheit bringt, die wir “Geist” nennen. Nin Puabi fand in Begleitung ihrer 23 Dienerinnen und insgesamt 52 Gefolgsleuten ihre letzte Ruhe. Neben den hochwertigen und gut erhaltenen Grabbeigaben ist ihr Kopfschmuck aus goldenen Blättern, Ringen und Sternen einzigartig. Es ist das Symbol ihrer göttlichen Abstammung und bisher das einzige Artefakt mit Hinweis auf die Existenz einer außerirdischen Kultur.
|
|
|
 |
 |
|
In der Mythologie der Völker vereinigen sich die Götter in phantastische Weise zu einer einzigen sagenumwogenden Welt. Als das mythologische Vorbild der Anunnaki galten die Anunna: “Götter, die vom Samen Enkis sind”. Sie bildeten in der sumerischen Götterwelt den Ältestenrat und sprachen vom heiligen Berg “Du-Ku” zu den Kreaturen der Erdenwelt. Die Sumerer gehörten zu den Völkern, die in der damaligen Zeit noch Zugang zum alten Glauben hatten. Ein Glauben, der sich im Steinkreis von Göbekli Tepe offenbart und bis heute die Wissenschaft fasziniert.
|
|
 |
 |
|
Ein Besuch Göbekli Tepes führt den Forscher auf eine Reise zu den geistigen Geheimnissen der Vergangenheit, auf den Spuren des außerirdischen Ursprungs des Lebens und der globalen Erkenntnis der Weisheit überhaupt. Über ein Areal von 5000 Quadratmetern erstrecken sich Steinkreise am himmlischen Horizont des Lichts und des Wissens. Die T-förmigen monolithischen Pfeiler sind bis zu 5 Meter hoch und mit Reliefs und Darstellungen verschiedener Tiere verziert. Zwar sind bisher nur etwa 5 Prozent der Anlage freigelegt, doch der Archäologe erkennt bereits die Vernetzung in die futuristische Welt der Weisheit der allmächtigen Göttlichkeit. Gewaltige Monolithen bis zu 50 Tonnen schwer und sieben Meter hoch erheben sich aus der Grube und repräsentieren die Götter selbst. Hier trafen sich die Anunna um das Erscheinungsbild und die Aufgaben des Menschen festzulegen. Im Götterrat waren bis zu 50 Gottheiten vertreten. Oft verteilt über mehrere Steinkreise, die jeweils als Pate für die wichtigsten Landesgottheiten errichtet wurden. Dazu gab Steinkreise für regionale Göttersitzungen und Gemeindeversammlungen. Die Monolithen sind von Meisterhand erschaffen und nur die Götter konnten vor etwa 11600 Jahren die schweren Blöcke transportieren und aufrichten. Etwa 200 Monolithen in 16 Anlagen wurden bisher lokalisiert. Der Durchmesser dieser Kreise variiert je nach der Größe der Versammlungen zwischen 10 und 30 Metern. Die T-förmigen Blöcke sollen geheimnisvolle Wesen darstellen und bilden in den Ringen den Kreis der Ratsgötter.
|
|
 |
 |
|
Dabei stellen die Querbalken den Kopf mit vorstehenden Kinn und Hinterkopf in der Seitenansicht dar. Alle im Kreis stehenden Götter blicken nach innen auf zwei Megalithen, den Ursprung der göttlichen Herrlichkeit. Die Archäologen stoßen immer wieder auf versunkene Reste längst vergessene Königreiche. Zum Beispiel “Qatna”, ein Stadtstaat des unermesslichen Reichtums und Schönheit. Das Areal erstreckt sich über 100 Hektar und war ursprünglich von einer hohen Umfassungsmauer von mindestens 25 Meter Höhe umgeben. Vor 3500 Jahren erhob sich hier eines der gewaltigsten Palastanlagen jener Zeit. Die gefundenen Keilschrifttexte offenbaren die glanzvolle Geschichte des mächtigen Königreichs Qatna und seiner großen Könige. In dieser Zeit stieg Ägypten zur Großmacht auf und die Hethiter begannen mit ihren Eroberungszügen. Zwischen beiden Reichen blühte Qatna als Handelszentrum der besonderen Art auf. Die Funde beweisen, daß die Stadt Drehscheibe des weltumspannenden Handels war. Im westlichen Bereich des Ruinenfeldes stießen die Forscher auf eine Gruft in der etwa 30 Personen bestattet wurden.
|
 |
 |
|
Vom Zeremonialsaal führte ein 40 Meter lange Gang in die Tiefe zur eigentlichen Königsgruft mit Vorraum und mehreren Grabkammern. Links und rechts vom Eingang stehen zwei Statuen aus Basalt. Auffällig ist die Kleidung mit wulstigem Saum. In der Gruft wurden 2000 Artefakte gefunden. Bedeutsam ein Gefäß mit der Aufschrift: “Sohn des Re und König von Ober- und Unterägypten”. Hervorzuheben ist ein kleiner Löwenkopf aus Bernstein von der Ostseeküste des Baltikums. In der damaligen Zeit war Qatna von Wacholderbäumen und saftige Wiesen umgeben. Ein See in der Nähe und eine üppige Vegetation förderte Wachstum und Wohlstand der Bevölkerung. Gehandelt wurde mit Gold aus Ägypten, Silberschmuck aus Anatolien, Zinn aus Asien und Kupfer aus Zypern. Vom Thronsaal führt ein Korridor in die Tiefe, in der 73 kleine Artefakte aus Ton, die mit Keilschrifttexten versehen waren, gefunden wurden. Sie gehörten zur Bibliothek des Herrschers Idanda, der das Land um 1400 v. Chr. regierte.
|
|
|
 |
 |
|
Die Keilschrifttäfelchen sind in Akkadisch und Hurritisch verfaßt und von unschätzbarem Wert für die Forscher. Es gibt heute nur etwa 12 Sprachwissenschaftler, die solche Keilschrifttexte entziffern können. Sie geben einen Überblick über die Korrespondenz des Königs und vermitteln ein Bild über das Leben am Hofe von Qatna. Sagenhafter Reichtum und ein Überfluß an Dingen war in dieser Stadt allgegenwärtig. Ein Hofdame besaß neben wertvollen Buchsbaummöbeln auch Geschirr aus Bronze, edlen Schmuck und wertvolle Messer aus purem Gold. Der 18000 Quadratmeter großer Palast zeugt von der Macht des Imperiums und Reichtum des Königs. Die Audienzhalle hat als Herzstück der Anlage allein ein Größe von etwa 1300 Quadratmetern. Das Dach ruhte in zehn Meter Höhe auf vier gewaltigen Säulen. Es gab in der damaligen Zeit keine zweite Audienzhalle in dieser Größe. Der Thronsaal mit einer Länge von 40 Metern ist ebenfalls eines der ausgedehntesten seiner Art in der vorderasiatischen Bronzezeit. Der Palast von Qatna gilt als Prachtbau des zweiten vorchristlichen Jahrtausends. In den Ruinen des Palastes wurden auch die Skelette von syrischen Elefanten gefunden. In Theben wurde festgehalten, daß der Pharao Thutmosis III in der Nähe von Qatna im Sumpfgebiet des Orontestals etwa 120 Elefanten erlegt hat. Sein Sohn Amenophis II nahm zwar Qatna (fast ohne Gegenwehr) ein, wendete sich aber nach wenigen Tagen wieder in Richtung Ägypten. Die Hethiter zerstörten schließlich um 1340 v. Chr. das sagenhafte Reich von Qatna.
|
|
 |
 |
|
In den Ausgrabungsstellen von Ninive stießen die Archäologen der “Britischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften” im Jahre 1853 auf eine Kristallinse, die einer modernen Linse völlig glich. Hat eine Zeitreisende oder die Göttin Ishtar selbst, diese Linse in Ninive verloren! Die Historiker sind der Meinung, daß die Menschen vor rund 12000 Jahren im Raum Mesopotamien in halbrunden Steinsetzungen gelebt haben. Innerhalb kurzer Zeit sollen sie aber bereits ihre Behausungen mit Terrazzoböden ausgestattet haben. Hierbei werden auf zementgebundene Unterlagen kleine Zuschlagstoffe aus Marmor, Kalkstein, Dolomit, auch Granitsplitter, Moränen und Flußkiese gelegt und anschließend durch Schleifen und Polieren in glänzende Oberflächen verwandelt. Die erste nennenswerte Kultur war die Hassuna-Kultur in Nordmesopotamien. Sie wurde in einem Tiefschnitt der Ruinen von Ninive entdeckt. Die Hassuna errichteten Rundbauten mit bis zu 5 Metern im Durchmesser. Auch rechteckige Gebäude mit mehreren quadratischen Räumen wurden ausgegraben. Die Verstorbenen fanden unter den Fußböden oder in Vertiefungen innerhalb der Gebäudemauern ihre letzte Ruhe. In der Nachbarschaft entwickelte sich die Halaf-Kultur, die vor allem durch ihre reichverzierte Keramiken bekannt ist. In dieser Epoche kommt es zu Brandbestattungen und zu Kammerbestattungen, wobei der Kopf vom Körper getrennt wird. Ein erster Kontakt mit fremden Wesen findet statt und läutet eine neue Zeit, die der Obed ein.
|
|
 |
 |
|
Das Königtum war vom Himmel herabgestiegen und breitet sich über ganz Mesopotamien aus. Die wichtigsten Siedlungen dieser Zeit waren Eridu, Ur und Tell el-Obed. Eridu beherbergte das Heiligtum des Enki und Alulim war der erste Herrscher des sumerischen Reiches. In der Zeitrechnung der Allmächtigen regierte Alulim 67200 göttliche Jahre. Der zweite Herrscher Alalgar brachte es auf 72000 göttliche Jahre. Enki, der Herr der Erde, des Süßwassers, des Todes und des Geistes galt als Schöpfergott und war neben An ( Gott von Uruk) und Enlil (Gott und Herr der Winde) wirklich vom Himmel herabgestiegen. Fast alle Gottheiten zeigten sich in den göttlichen Bezirken der Städte. Die Herrscher der Erde wurden von den Göttern selbst in der Krönungszeremonie zu Gottkönigen emporgehoben. Sie folgten den Spuren der allmächtigen Weisheit.
|
 |
 |
|
In Uruk finden sich erste Hinweise auf eine gesellschaftliche Entwicklung in dessen Verlauf es zu einer organisierten Tempelwirtschaft und zu politischen Kontrollfunktionen kam. Die Keilschrift wurde entwickelt und es folgten Produktionstechnologien, die alles bisherige in den Schatten stellte. Die Götter schufen Raum für Arbeitsteilung und Spezialisierungen. Die Herausbildung von Eliten forderte bald die Festsetzung gewisser Rangordnungen in der Gesellschaft und die Schaffung erster Kultzentren zur Festigung der Herrschaft der Götter. Über 550 Hektar erstrecken sich die Ruinen von Uruk, die sich in zwei göttliche Bereiche aufteilen. Das erste Zentrum enthält das Tempelkomplex des Anu. Dieser Bezirk nannte sich in der Eridu-Zeit “Kullaba” und wuchs später mit dem Eanna-Bereich, dem zweiten Zentrum zusammen. Mächtig hob sich das Heiligtum der Göttin Inanna/Ishtar mit mehreren Tempeln, Hallen und Gebäuden empor. Eanna (Haus des Himmels), dort wo die Götter wohnen. Am Fuße des Zikkurats (Brücke zum Himmel) befindet sich der Dumuzi-Tempel. Alljährlich verließ der Hirtengott (Lebenszyklus) die Unterwelt, um sich mit Inanna zu vereinen.
|
|
|
 |
 |
|
Unter den Ruinenhügeln von Nimrud lag das paradiesische Kalchu. Hinweise auf eine Siedlung finden sich bereits in der Halaf- und Obed-Zeit. Am Beginn der Zeit wächst auf Erden ein Baum heran. Die Welten sind durch die Macht des Geistes und des Lichts in Himmel, Erde und Unterwelt eingeteilt worden. Die Ordnung der Ewigkeit dehnt sich über alle Welten aus. Der Weltenbaum scheint zu entwurzeln und Inanna nimmt ihn mit in ihren himmlischen Garten. Im Wipfel nistet der göttliche Himmelsvogel Anzu, im Stamm die dämonische Göttin Lilith (Nachtschwalbe) und in den Wurzeln die Schlange als Symbol für die Unterwelt. Die Eridu-Esche erblühte in einer wundersamen Herrlichkeit, die bis in die Paläste der Götter strahlte. In den großen Hallen der Stämme sollten von nun an Eschen gepflanzt werden, um die Gesänge der himmlischen Scharen zu lauschen.
|
|
 |
 |
|
Inanna war von der Schönheit des Esche überwältigt und hegte die Absicht den Baum der Erkenntnis zu fällen. Sie wollte die Schönheit in sich aufnehmen und aus dem Holz einen glänzenden Thron und ein ebenso herrliches Bett formen. Da Inanna die Esche nicht selbst fällen konnte, bat sie den Sonnengott Utu ihr hilfreich zur Seite zu stehen. Dieser kam den Wunsch seiner Schwester nach und legte den Baum in der Morgendämmerung um. Vorher mußte er aber die Schlange erschlagen, weil sie den Huluppu-Baum nicht verlassen wollte. Fortan lebte das listige Geschöpf als Geist im Holz der Esche weiter. Mit einer fast 190 kg schweren Bronzeaxt modellierte Utu aus dem Stamm einen göttlichen Thron und das kostbare Bett für die göttliche Schönheit. Utu erhielt für seine Dienste zwei Zauberstäbe (Pukku und Mikku), die Inanna aus den Zweigen des heiligen Baumes schälte. Niemand wußte, daß sich hinter der schönen Fassade das Grauen verborgen hielt. Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse wurde in die Welt hinausgetragen. Nun strebte auch der Mensch nach Ruhm, Macht und Reichtum und die Welt versank in Chaos und Elend. Bisher hatten die Menschen weder Übel noch Krankheiten gekannt. Rasant breiteten sich Laster und Untugenden aus und die Götter zürnten und sprachen von einer Sintflut und dem Tage des jüngsten Gerichts. Der Geist des Wissens wird eines Tages verschwinden und niemand wird sich an ihre Bauwerke erinnern.
|
|
 |
 |
|
Das Ende Babylons: Nabonid, König von Babylon, restaurierte die alten assyrischen Tempelheiligtümer und sogleich kam es zu Spannungen mit der Marduk-Priesterschaft. Daraufhin ging Nabonid einige Jahre in die Verbannung nach Tayma. Während dieser Zeit wurde er von Belshazar (Bel-sharru-usur), dem Sohn von Nebukadnezar II, vertreten. Eines Tages erschien beim Festmahl eine geisterhafte Schrift an der Wand. Seine Schriftgelehrten konnten die Zeilen nicht entziffern. Die unverständliche Schrift sollte nun vom Seher Daniel analysiert werden. Daniel erkannte folgende Worte: “Mene mene tekel u-parsin”. Die göttliche Nachricht lautete: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr ein Ende - Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden - Geteilt wird dein Reich und den Medern und den Persern gegeben.
|
 |
 |
|
Die Wahrheit führt in eine geheimnisvolle Welt unglaublicher Geschichten atemberaubender Kulturen vergangener göttlicher Epochen.
|
|